Im Schatten des Waldes. Barbara Kuhn

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Im Schatten des Waldes - Barbara Kuhn Im Schatten des Waldes

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      „Wenn ich es mir recht überlege ist Bruder Matthias im Moment unabkömmlich. Ich meine, es wird noch eine gewisse Zeit dauern, bis er wiederum hierselbst erscheinen wird.“ Fragend blickte ich sie jetzig an und wusste nicht im Entferntesten, was ich mit ihr anfangen sollte. Sie sagte wiederum kein einziges Wort. Dies war wahrhaftig zum verrückt werden!

      Abwartend schaute ich sie an und endlich antwortete sie mir: „Ich werde auf den Geistlichen waren. Jedoch danke ich Euch, für Eure Frage diesbezüglich. - Ich werde versuchen mich ein klein wenig auszuruhen, um die verbleibende Zeit sinnvoll zu überwinden. Es wäre ausgesprochen zuvorkommend, wenn Ihr vor der Höhle warten würdet.“ Sie blickte mich äußerst bestimmend an. Fassungslos starrte ich sie an und hatte erheblich Mühe, meine Beherrschung keinesfalls zu verlieren. Was bildete sie sich eigentlich ein? Sie wollte über mich bestimmen? Sie wollte mir Befehle erteilen? Ich bin doch keinesfalls einer ihrer Lakaien!

      Ungläubig schaute ich sie ihr und schüttelte den Kopf. „Mitnichten werde ich dieses tun! Ich werde diese Höhle keinesfalls verlassen, so ist meine Order. Wenngleich Euch dieses auch missfallen sollte.“ Sie schnaufte vor Wut, gleichzeitig drehte sie ihren Kopf in die entgegengesetzte Richtung. Indessen konnte ich mein Schmunzeln schwerlich verbergen. Dies war eine überaus arrogante und dreiste Forderung von ihr. Was dachte sie denn, wo sie in diesem Augenblick wäre? Wahrscheinlich in ihren Gemächern und ich wäre ihr Lakai?

      Nachdenklich setzte ich mich auf den Baumstumpf, den wir als Schemel benutzten und betrachtete sie. Anscheinend war sie diese besagte Adlige, die Erwählte von Gundsrad von Hereford. Niemand konnte so arrogant sein als die Adligen. - Eigentlich bedauernswert, denn sie war genauso oberflächlich, eingebildet und überheblich, wie alle anderen Adligen ebenfalls. Was hatte mich gänzlich dazu veranlasst, mich so in ihr zu täuschen? Mir eine Rüge wegen dieser Adligen einzuholen und an sie immerfort zudenken. Was hatte ich mir dabei gedacht? Jetzig erschien mir alles ausgesprochen lächerlich und dumm dazu.

       ***

      Wütend schaute ich in Richtung Ausgang. Ich konnte lediglich hoffen, dass Bruder Matthias keinesfalls solange sich ausruhte, als ich dachte. Ich nahm meinen Wetzstein aus dem Beutel und begann extrem langsam sowie gemächlich eins meiner Kurzschwerter zu schleifen.

      Erbost drehte sie ihren Kopf in meine Richtung, wobei ihre Augen mich äußerst wütend anfunkelten. „Könntet Ihr dieses unterlassen? Ich möchte mich wahrhaftig ausruhen. Dieses Geräusch stört mich gänzlich in meiner Ruhe.“, zischte sie ungehalten und schnaufte wiederum vor Wut.

      „Nein! Dies kann ich keinesfalls. Ich muss ständig kampfbereit sein, dazu gehört, dass ich mich um meine Waffen kümmere.“ Belustigend blickte ich sie an und fuhr gemächlich mit meinen Tuen fort.

      „Könntet Ihr sodann die Güte besitzen, Eure Waffen vor der Höhle zu schleifen?“ Jetzig klang sie bereits ein wenig gereizter, sogar mehr als wütend.

      „Nein, keineswegs. Ich hatte Euch vor geraumer Zeit bereits mitgeteilt, dass ich die Höhle keinesfalls verlassen werde“, wiederum grinste ich sie an. Oh… sie hatte so ein geheimnisvolles Funkeln in ihren Augen, wenn sie wütend war. Was mich auf eine gewisse Weise faszinierte sowie gleichermaßen reizte. Mit einem lauten Zischen durch ihre Zähne und der abrupten Wendung ihres Kopfes, in die andere Richtung wusste ich, dass ich gewonnen hatte.

      Indessen konnte ich mir mein Lachen beinahe keinesfalls mehr verbergen. Demzufolge widmete ich mich wiederum der Waffe und dies erheblich langsamer. Das brachte sie abermals so in Verstimmung, dass sie versuchte ihre Ohren zuzuhalten. Was ihr jedoch keineswegs gelang. Dies brachte abermals ein Grinsen auf mein Gesicht. Natürlich nahm sie dies wahr und machte sie noch wütender. Es verging eine geraume Zeit, bis endlich Bruder Matthias erschien. Er blickte mich erstaunt an und schaute zu ihr. Der Mönch runzelte die Stirn und sah mich fragend an.

      „Bruder Matthias, endlich. Mylady ist erwacht, wie du schwerlich erkennen kannst. Ihr widerstrebt allerdings die Vorstellung, dass ich ihre Wunde versorge. So musst du dieses jetzig wohl oder übel für mich übernehmen. Außerdem kann sie jemanden ganz und gar, in kürzester Zeit einen auf zermürbende Weise zusetzen.“

      Schelmisch grinste ich ihn an und blickte verstohlen in ihre Richtung, wohl wissend, dass sie keinesfalls mehr schlief. „Ich hoffe lediglich, du bist wahrlich gut ausgeruht. Da ich gewissermaßen eine geraume Zeit diese Höhle meiden werde.“ Unzufrieden schaute ich den Mönch an und seufzte daraufhin schwer.

      „Wann ist sie erwacht? Wenn ich wahrhaftig keineswegs so gänzlich verstehe, weshalb du so aufgebracht bist. - Samuel ist irgendetwas vorgefallen?“ Er blickte erst ihr sodann mich argwöhnisch an. Wie auch immer. Ich beabsichtigte, ihm dies keinesfalls mitzuteilen, wie enttäuscht ich gleichwohl von ihr war. Geradewegs wütend auf mich selbst.

       Wie lange hatte ich mir den Kopf über sie zerbrochen? Alle verschwendete Mühe. Sie zeigte mir lediglich wie selbstgefällig sie war. Wie alle, wahrlich alle Adlige dies im Grunde waren. Ich hatte mir etwas vorgemacht und dennoch ging mir dieses arrogante Weibsstück keinesfalls mehr aus dem Kopf. Ich musste hierselbst sofortig fort… so schnell als möglich diese verdammte Höhle verlassen.

      Bruder Matt schaute mich immer noch missbilligend sowie fragend an. Ich seufzte auf seinen Blick resigniert. Ich wusste, dass der Mönch in dieser Hinsicht hartnäckig war und mich keineswegs gehenlassen würde, bevor er eine Antwort erhalten hatte.

      „Sie ist vor einigen Stunden erwacht. Sie war nicht geradewegs gesprächig, obendrein äußerst launisch sowie weibisch, wie auch immer. Wenn du mich keineswegs mehr benötigst Bruder Matthias würde ich gerne unverzüglich auf die Jagd gehen. Hierselbst ist mir die Luft gänzlich zu eisig. Wenn du verstehst?!“ Äußerst genervt blickte ich den Mönch an.

      „Nein ich glaube, dass ich dich im Moment keinesfalls mehr benötige. Ich dank dir vielmals für dein tuen, Samuel. - Geht nur… geht. Damit du deinen Kopf wiederum in die richtigen Bahnen bringen kannst. Ich bin wahrhaftig deiner Meinung, dass du umgehend frische Luft benötigst. Später werde ich Minna bitten, mir einige Sachen zu besorgen. Nun geht… bis dahin Samuel.“ Er schaute mich an und nickte wissentlich. Ich nickte ebenfalls, ohne mich noch einmal nach ihr umzudrehen und verließ ich die Höhle. Was für eine Erleichterung!

      7. Erwachen

      Der Mönch blickte mich ein wenig misstrauisch an. „Ich bin Bruder Matthias, anderseits wusstet Ihr dies ja bereits. Nun gut. Würdet Ihr Euch freundlicherweise auf die Seite drehen, damit ich mir Eure Wunde ansehen kann?“ Widerwillig drehte ich mich um, schwieg jedoch wohlweislich erst einmal. Zu sehr war ich noch gänzlich erbost über die Worte des Kriegers. Dessen Name ich wahrlich vergessen hatte, oder hatte er ihn mir überhaupt genannt? Ich seufzte leise.

      Der Mönch, ich glaube er hieß Bruder Matthias, nahm mir den Verband von der Schulter. Jetzig spürte ich ein leichtes Ziehen an meiner Haut sowie einen stechenden Schmerz. Ich zuckte gänzlich zusammen, verkrampfte mich und pustete meine Luft durch die Zähne wiederum aus.

      „Samuel hätte Euch wohlweislich den Verband wechseln können. Allerdings hat dies jetzig lediglich zur Folge, dass der Kräuterverband ein wenig an Eurer Haut haftet. Dadurch

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