Mord zum Picknick. Ann Bexhill

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Mord zum Picknick - Ann Bexhill

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brannten gegen die Winterdämmerung an. In etwa einer Stunde würden die Laternenanzünder unterwegs sein und die Tausend Gasglühlampen abstellen. Die beiden Kutschräder klapperten auf dem holprigen Straßenpflaster und das zweisitzige Hansom Cab fuhr in einen Nebel aus Kohlenrauch aus hunderttausend Schornsteinen und eiskalten Regen. Walter hörte erstaunt das Zischen der Regentropfen auf den nassen eisglatten Pflastersteinen, er hatte an den Stock gedacht doch dafür den Schirm vergessen.

      »Gesegnete Weihnachten London! Käse der beste Käse der Welt! Zwei Schilling der Leib!«, rief ein Straßenhändler. Seine laute Stimme übertönte die Flüche des morgendlichen Londons, in dem es nicht die kleinste Spur von Weihnachtsstimmung gab. Wer Weihnachtsstimmung zum Fest wollte, musste noch warten. Erst zwei Tage vor dem Fest entdeckten die Londoner ihre Liebe und Zuneigung zu ihren Mitbürgern, nicht vorher.

      »Fahr schon, zu Kutscher!«, zischte Walter. Verfluchte Erziehung, er war Ermittler verdammt. Als Spitzel, Detektiv Schnüffler war er nicht besser als seine Klienten. Er war sogar moralisch dazu verpflichtet sein Wort zu, brechen und die Gerechtigkeit in die irrezuführen, um manchen guten Namen reinzuwaschen. Sie bogen nach links in die Aldgate High Street kurz vor dem Ziel ein ehemaliges Möbel Warenhaus an der St. Batholomews Church klopfte Walter mit dem Silberknauf seines Gehstocks gegen das Dach. Der Kutscher fuhr an den Straßenrand und entblößte sein ruiniertes Gebiss zu einem weihnachtlichen Abschiedsgruß.

      »Vielen dank Kutscher. Ich werde den Rest des kurzen Weges laufen.«

      »Sir«, sagte der Kutscher. »Gesegnete Weihnacht, Sir

      Der Kutscher blinzelte in Richtung der Frauen, die wie Gänse vor der Kirche auf und ab gingen und auf Freier warteten. Die Prostituierten Kirche nannte man die Batholomews Church deshalb in der Gegend. Walter bezahlte den Kutscher und gab ihm ein Sixpence Trinkgeld. Er passierte die Straße zur Christ Church Row und ging voller Zweifel in die Gasse hinein. Es gab nur wenig Straßenleuchten, London war hier ausgesprochen schlecht beleuchtet. Am Ende ragte das rote Backstein Gebäude der ehemaligen Cohen Möbelfabrik hervor, er kannte seinen Weg von früher. Saint James war ein alter Freund, mit dem absonderlichen Glauben etwas Gutes für die Armen tun zu müssen. Und wenn er sich dazu wie ein Lump verkleiden musste, über seine Erlebnisse schrieb und hunderttausend Exemplare nur in London seiner moralischen Bücher verkaufte.

      3

      Im Gebäude saß Ex Constable Thomas Hermes am Bürotisch und prüfte Aufstellungen. Seine Aufgabe war es, die unzähligen Tagebuchnotizen von Mister Saint James nächtlichen Ausflügen zu katalogisieren. Zu seinen Aufgaben gehörte es auch die Ausgaben von James zu berechnen und Almosen anzunehmen und an die Bedürftigen, des Bezirks zu verteilen. Jetzt suchte er den Bezirk, zu dem die Essex-Warf und die verfluchte Bakers Needle Row gehörte. Er machte die Arbeit eines ehrlichen Mannes, das war nicht immer so gewesen, und war längst nicht so befriedigend, wie es klang. Hauptsächlich, weil ein ehrlicher Mann seine Ehrlichkeit am Lohntag bedauern sollte. Früher hatte Thomas ein ansehnliches Einkommen gehabt, ihm gehörte ein florierendes Wettbüro und er war Polizist. Ein verübter Mord ... nein Unfall ... ließ ihn über seinen weiteren Lebensweg nachdenken. Aber was hatte, der Kerl auch für eine zarte Konstitution. Warum starb er bloß, wenn man ihm aus dem zweiten Stockwerk allerhöchstens fünf Meter, vom Fenster auf die Straße warf. Er hatte seine Konkurrenten oder Schuldner immer nur aus dem Obergeschoss geworfen, es wollte sie ja nicht umbringen. Aber zu seinem Pech war William ein Zuhälter mit einer Vorliebe für Pferdewetten unglücklich gestürzt und von den spitzen Zaunenden aus Messing aufgespießt worden. Es war besser, wenn die verdammten Peeler auf seine Spur kommen sollten, den geläuterten Engel zu spielen, der für bescheuerte 4 Schilling am Tag diesem Idioten die Bücher machte. Eigentlich musste er sich keine Sorgen machen der einzige Zeuge ein Mann, mit dem er prima zurechtkam, weilte nicht mehr unter den Lebenden. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Thomas Hermes hatte eine feine Beerdigung spendiert mit allem Drum und Dran. Seine Familie war ihm dankbar aber der Mann hatte auch etwas Besseres verdient als in ein Armengrab geworfen und nach einem lustlosen Gebet des Sprengelgeistlichen verscharrt zu, werden. Wenn schon Freunde von Thomas zum Picknick nach Abbys Park gingen, dem größten Armenfriedhof Whitechapels, dann erster Klasse und auf der ersten Klasse. Die allerchristlichsten Armenfriedhöfe verfügten wie die Krankenhäuser Londons über drei Klassen. In der Ersten wurde aufwendiger Pomp betrieben, in der Zweiten klasse wenig auffallende Bürgerlichkeit angezeigt und in der dritten Klasse die Menschenknochen in Gebeingruben geworfen als sei die Pest zurückgekehrt. Genauso wie in den Krankenhäusern der Stadt auch. Die Beerdigung seines Freundes war schön gewesen viele Menschen, Thomas Hermes dachte mehr als eintausend hatten den Trauerzug von der Whitechapel High Street zum Friedhof begleitet. Leider bestand immer noch die Gefahr, dass er ins Gefängnis musste, sobald die ehemaligen Kollegen ernsthaft zu arbeiten begannen. Aber sie hatten genug mit den ehrlichen Menschen zu tun, die von Verbrechen betroffen waren, und Thomas hoffte, dass das so bleiben würde. Die Polizei würde hoffentlich einem Zuhälter nicht viel Aufmerksamkeit schenken. Das Gefängnis, diese Lektionen bestehend aus Unterrichtsfächern in schlechtem Essen und brutaler Prügelstrafe hatte er als zwölfjähriger gemacht und danach vermeiden können, obwohl er schon immer mit viel Geschick sein Geld verdiente, er hatte nach dieser Erfahrung auch seinen Namen geändert. Lag in der Familie lag im Nährboden lag am Klima in dieser Gegend. Andere gingen zur Schule und wurden Gentlemans und er ging in die harte Schule der Gegend immer auf der Jagd nach dem gerade fehlenden Schilling. Die Buchmacherei gefiel ihm am besten, das Geld kam zu ihm zur Tür spaziert. Das war besser, als ein Polizist die Knochen hinzuhalten. Die Leute wetteten einfach auf alles, Ascot oder den Ausgang eines großen Gerichtsprozesses. Seine ganzes Leben lief Thomas Hermes bereits auf der scharfen Messerklinge, die über den Abgrund führte, er stürzte nicht ab aber er zerschnitt sich die Füße. Aber die Zeit war vorbei, er sollte nicht daran denken. Was war er jetzt ein Stiefelputz ein Bürger aus dem Eastend. Er konzentrierte sich auf die nächste Anzahl von Wintermänteln, mit etwas Grips konnte man es hier zu einem Vermögen bringen aber es wiederstrebte Thomas die Habenichtse zu bestehlen. Was hatte ein Mann außer seiner Ehre und seinem Kodex? Der Spinner hatte bei seinen Freunden eine Weihnachtssammlung gemacht und jede Menge alter Klamotten wurden gebracht. Er sollte den Plunder verkaufen und mit dem Geld endlich einmal ein paar Kohlen kaufen es war verdammt kalt im Büro. Dazu kam die Dummheit von dem Spinner im zweiten Stockwerk während der größten Kälte die Leute schlafen zu lassen, ohne Gegenleistung schlimmer noch er ließ ihnen auch noch Essen zukommen. Wenn er wenigstens einen Penny verlangen würde pro forma schließlich was machte es schon für einen Sinn ein Lodginghouse zu betreiben, wenn er kein Geld verdienen wollte. Selbst für eine Schlafstätte in einem Keller gefüllt mit Heu verlangten die Hauswirte zwei Pence. Als die Tür aufging, blickte er mürrisch auf, aber sein Gesicht verwandelte sich sofort in die Maske von unbeholfener Manierlichkeit. Ein hoch aufgeschossener Gentleman trat in den Raum und schloss schnell die Türe hinter sich, um die bittere Kälte nicht hereinzulassen und steifte sich die Lederhandschuhe von seinen Fingern. Thomas Hermes sah sofort es war ein echter Gentleman. Den Rang die gesellschaftliche Stellung eines Menschen auf den ersten Blick einzuschätzen, war von Vorteil. Wenn man schon wegen Kinderkram an den Galgen konnte, dann sollte sich das Risiko auch Lohnen fand Thomas Hermes der gefallene Polizist. Walter trug einen einfach geschnittenen unauffälligen Übermantel. Ein Anzug aus gutem Tuch, keine grelle Farben, so wie es die Westender im Augenblick bevorzugten. Er selber, Thomas Hermes bevorzugte grellfarbene Kleidung und Zylinderhüte hoch wie Fabrikschlote der Gaswerke in Hackney. Diesen Mann in der Tür schätzte er als geborenen Gentleman ein, oberes Bürgertum, gute Familie, und weil der älteste Bruder die Fabrik leitete, war er wohl ein Gelehrter geworden. Vielleicht ein Bibliothekar im britisch Museum. Er hatte etwas Asketisches an sich. Gute teure Kleidung, distinguiert und ein Benehmen als gehöre ihm die Welt. So als sage er allein mit dem stolz gereckten Kopf, vielleicht haben sie es nicht gewusst aber die Luft, die sie atmen ist, meine. Aber machen sie ruhig weiter damit mein Junge.

      »Guten Morgen, Sir«, begrüßte Thomas Hermes ihn unterwürfig. Die geneigte Kopfhaltung sprachen den Augen zum Hohn denn seine Augen katzbuckelten vor niemanden, seine Augen konnten nicht lügen. »Was

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