Hüben und Drüben. Gerstäcker Friedrich

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Hüben und Drüben - Gerstäcker Friedrich

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flüsterte ihm das Mädchen bittend zu - „Du darfst nichts mitnehmen."

      „Das wollen wir doch bald erfahren, ob er es Dir wirklich geschenkt hat, mein Bursche!" lachte da der Fremde, indem er ein kleines Horn an die Lippen setzte und einen schrillen Ton darauf blies.

      „Fort! fort!" rief aber das Mädchen, indem sie Bernhard am Arm faßte und mit sich in den Gang hineinriß. „Das ist das Signal für die wilde Jagd - wenn sie uns einholen, sind wir Beide verloren!"

      Im nächsten Moment flohen sie durch den jetzt vollkommen dunkeln Gang, und Raischbach schien es, als ob er gar kein Ende nehmen wollte. Da hörte er plötzlich ein fernes wunderliches Geräusch.

      „Horch!" rief das junge Mädchen in Todesangst, „sie kommen! - oh, kannst Du denn nicht schneller laufen?"

      „Ich weiß nicht!" erwiderte der junge Forstgehülfe, „sonst bin ich flüchtig wie ein Reh, aber jetzt ist es mir, als ob ich die Füße gar nicht vom Boden bringen könnte - sie sind mir so schwer wie Blei."

      „Oh wirf das Gehörn fort! Du darfst nichts mitnehmen."

      „Bah, der Hackelnberg hat mir's geschenkt - haben wir denn noch weit?"

      „Da kommen sie! Da kommen sie!" rief das Mädchen, und plötzlich erschallte das Gewölbe von einem grausigen, furchtbaren Lärm - Hörnerschall, Peitschenknall, Rüdengebell und Geheul, das Hussa der Jäger, und nun flog ein rother, glühender Feuerschein durch die Dunkelheit.

      „Das ist die Tut-Osel!" schrie Marie, und Bernhard sah, wie die Eule mit feuersprühendcn Schwingen sie eingeholt hatte und mit den Flügeln nach ihnen schlug. Jetzt donnerte das Gestampf der Hufe heran - jetzt hörten sie das Geheul der Meute dicht hinter sich, um sich her. „Hussa!" /138/ hörte er Fräulein Berchta's Stimme - „Hussa! faßt den Burschen da vorn! reißt ihn nieder - er trägt Beute hinweg! Hussa - hussa!"

      Raischbach wandte sich und riß den Hirschfänger aus der Scheide, um sich gegen die Wüthenden zu vertheidigen - umsonst - wie Glas knickte er beim ersten geführten Schlag dicht am Hefte ab, und über ihn hin in wilder, stürmender Flucht ging die Jagd.

      6.

      Dcr Verunglückte.

      In der nämlichen Zeit, in welcher der Forstgehülfe Raischbach mit den Kienspähnen in den Grund zurückgekehrt war, um seinen Hund zu suchen, kam der Kreiser Metzler von der andern Seite des Fuchsbaues - wo er das Revier abgekreist hatte - heran und wollte den nächsten Weg nach der Forstei einschlagen, denn er hatte eine Menge Füchse gespürt, und wenn sie ein paar Kleppertreiben machten, konnten sie vielleicht vier oder fünf davon schießen. Da kreuzte er auf einmal Raischbach's Fährte im Schnee und blieb erstaunt stehen, um sie näher zu betrachten.

      „Alle Wetter!" brummte er vor sich hin, „zweimal hinein, und einmal heraus, da muß er doch noch drin stecken – und dem Schuhwerk nach ist das unser Forstgehülfe; was hat der aber hier im Grund zu suchen?"

      Langsam und unwillkürlich ging er eine kurze Strecke der Fährte nach, als er etwas dicht daneben auf dem Schnee liegen sah und, sich danach bückend, einen kleinen Kienspahn aufhob.

      „Na nu?" sagte der Kreiser kopfschüttelnd, „er wird sich doch da drin kein Feuer anmachen wollen! Was kann der nur vorhaben?"

      Er blieb einen Augenblick stehen und horchte, es wurde /139/ aber nichts laut, als er plötzlich einen Pfiff zu hören glaubte, der aber ganz dumpf und weitab klang. Antworten mochte er nicht gleich, weil er fürchtete, dem Jäger da drin vielleicht die Jagd zu verderben; aber was hatte er nur? etwa seinen Hund in einen Bau gelassen? Na ja, da kam er schön an, denn der Platz war dafür berüchtigt; wer einen guten Dachshund hatte, führte ihn dort gewiß nicht hinein, und das wußte der Forstgehülfe ja auch gut genug. Er blieb eine ganze Weile im Schnee stehen, aber es ließ sich nichts weiter vernehmen, und er beschloß endlich, lieber einmal langsam und vorsichtig auf der Spur nachzugehen.

      Das that er, und bald entging dem geübten Auge des Waldläufers auch die Stelle nicht, wo der angeschossene Fuchs abgestürzt war - den Schuß hatte er überdies gehört, wenn er auch nicht genau gewußt, von welcher Seite der Schall kam. Im Schnee klingt aber ein Schuß überhaupt dumpf, und dadurch, daß Raischbach in den Grund hineingefeuert hatte, mochte sich der Schall wohl noch mehr gebrochen haben.

      „Alle Teufel!" rief er aber plötzlich, als er zu der Felsspalte kam und dort wohl Raischbach's Gewehr lehnen und den Jagdranzen liegen sah, sonst aber keine Spur von dem Forstgehülfen entdecken konnte.

      Wohin er sich gewandt, zeigte allerdings deutlich genug der Schnee: in die Wand hinein - und dazu etwa der Kien? Wahrhaftig, da lag ein abgebrannter kleiner Spahn und etwas Asche. Der Mann schüttelte den Kopf, denn er kannte die bösen Spalten und Klüfte in der Wand hier schon seit langen, langen Jahren. - Aber wenn er da drinnen stak, mußte er wenigstens Antwort geben, und dort konnte er auch durch ein bischen Lärm nichts verderben. Er stellte also seine alte Flinte ebenfalls draußen ab, drängte sich ein Stück in die Spalte hinein und rief den Forstgehülfen beim Namen - keine Antwort folgte; er pfiff auf dem Finger - mit dem nämlichen Erfolg. Er wartete eine Weile und rief nochmals - immer dasselbe. Da drinnen herrschte Todtenstille, und kein Laut ließ sich hören, kein Hundewinseln oder Bellen, wenn der Dachs vielleicht noch hinter seiner Beute hergewesen wäre.

      „Herr Raischbach!" schrie der Kreiser noch einmal, denn /140/ diese Stille wurde ihm unheimlich. Sollte dem jungen Mann ein Unglück zugestoßen sein? „Herr Raischbach!" Er schrie so laut er konnte; er hätte ihn da drin hören müssen, denn der Schall der Stimme donnerte an den Wänden hin. - Keine Antwort erfolgte, und dem Mann wurde es jetzt selber unbehaglich in dem dunkeln Loch. Allein konnte er auch gar nichts ausrichten, denn passirte ihm ebenfalls etwas, so waren sie Beide verloren, und Niemand hätte gewußt, besonders wenn der Schnee wieder wegging, wo sie geblieben wären.

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