Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt. Michael Schenk

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Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk Die Pferdelords

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      Die Jagd hatte sich gut angelassen.

      In der Nähe fanden sie die Spuren eines kleinen Rudels, denen sie folgten.

      Mehrmals waren sie nahe genug an die Tiere herangekommen, um sie sehen

      zu können. Ein kapitaler Bock mit drei beeindruckenden Hörnern auf der

      Stirn, dazu drei Kühe und zwei Jungtiere. Ein guter Fang, wenn sie die alle

      ins Tal bringen konnten.

      Aber leicht machte es ihnen das Rudel nicht.

      Die vier Zwerge waren nun schon viele Tageswenden auf der Spur der

      Felsböcke. Schon mehrmals hätten sie Gelegenheit gehabt, die Tiere zu

      erlegen. Aber sie wollten sie lebend fangen, und das war bedeutend

      schwieriger.

      Schon vor zwei Tageswenden hatten sie die Ausläufer des Gebirges

      verlassen und unwirtliches Gebiet betreten, die Öde von Rushaan. Aber nun,

      da sie so dicht vor ihrem Ziel standen, wollte Elmoruk die Jagd nicht

      abbrechen. Die Männer bewegten sich wie Schemen durchs Gelände und

      nutzten die Deckung der Felsen, während sie den Spuren des Felsbockrudels

      folgten und sich ihm immer weiter annäherten. Elmoruk und Parnuk gingen in

      der Mitte, die beiden anderen Zwerge in einigem Abstand an den Flanken.

      Diese Männer waren, ebenso wie Elmoruk, erfahrene Axtschläger und sollten

      die beiden Jäger vor Gefahren schützen, besonders Parnuk, der als Einziger

      von ihnen kein Kämpfer, sondern einfacher Schürfer war. Wenn der kapitale

      Rudelführer die Zwerge witterte und keinen Ausweg sah, würde er angreifen.

      Ein Felsbock konnte mit seinen drei ausladenden Stirnhörnern tödliche

      Wunden schlagen, und bevor dies geschah, würde man ihn selbst töten

      müssen.

      Elmoruk hob eine Hand, und die anderen erstarrten. Wieder einmal spähte

      der erfahrene Axtschläger und Jäger über einen der Felsen und sah erleichtert

      das Rudel vor sich. Kaum eine Dutzendlänge entfernt standen die Tiere an

      einem kleinen Wasserloch und tranken. Der Bock hob immer wieder witternd

      den Kopf und sah sich um, aber der Wind stand günstig für die Zwerge.

      Keiner der Männer trug ein metallenes Rüstungsteil oder einen Helm.

      Nichts sollte klappern oder ihre Anwesenheit durch Lichtreflexe verraten.

      Elmoruk nickte Parnuk zu, und lautlos ordneten die beiden Männer die

      Fangnetze, um sich auf den entscheidenden Wurf vorzubereiten. Sie hatten

      sich zuvor abgesprochen. Der Schürfer würde die nächststehende Kuh

      übernehmen und Elmoruk den kapitalen Bock. Wenn es gelang, sie mit den

      Netzen zu fangen, würden die beiden Jungtiere einfach stehen bleiben, denn

      der Instinkt würde sie bei den Muttertieren halten. Die beiden anderen Kühe

      würden zu fliehen versuchen, aber in ihren Eutern war keine Milch, und die

      Jungen würden sich ihnen nicht anschließen.

      Die Maschen und Gewichte des Netzes glitten durch Elmoruks prüfende

      Finger, und er nickte Parnuk zu. Als dieser die Geste erwiderte, richteten sich

      die beiden Männer hinter dem Felsen auf und warfen ihre Fangnetze

      blitzschnell auf ihre Beute.

      Der Bock bemerkte die Bewegung und wandte sich ihr instinktiv zu,

      während er den Schädel senkte und die Hörner der möglichen Gefahr

      entgegenstellte. Wäre er zur Seite gesprungen, dann hätte ihn das Netz nicht

      getroffen, aber Elmoruk hatte damit gerechnet, dass der Bock sein Rudel

      verteidigen wollte.

      Die Maschen glitten über die Spitzen der drei Hörner hinweg, und das Netz

      legte sich über Schädel und Rücken des Bocks, während die Gewichte es

      zusammenzogen. Als das Tier die Berührung spürte, richtete es sich auf und

      versuchte zu entkommen, aber es war zu spät. Mit einem wütenden Blöken

      verlor es den Halt und stürzte zur Seite um. Der von Parnuk ausgewählten

      Kuh erging es nicht besser. Während die beiden gefangenen Felsböcke zu

      Boden gingen, stürmten die beiden anderen Kühe blindlings los. Zwei

      Pfeilbolzen zischten durch die Luft, und die Tiere überschlugen sich und

      blieben liegen.

      »Packt sie«, schrie Elmoruk und warf sich nach vorne.

      Sie brauchten nicht mehr vorsichtig zu sein, nun kam es auf Schnelligkeit

      an, damit der Anfangserfolg nicht zunichtegemacht wurde.

      Der Bock blökte erneut und versuchte erfolglos, wieder auf die Beine zu

      kommen. Dann sah er Elmoruk, wandte ihm den Schädel zu und stieß nach

      ihm. Doch der Zwerg wich aus, sprang an den Rücken des Tieres und fesselte

      die Beute gekonnt. Parnuk hingegen erhielt einen schmerzhaften Tritt von der

      Kuh und schrie wütend auf. Das Tier richtete sich halb auf, aber der

      Getroffene drückte es wieder nach unten. »Verdammt, packt mal mit an. Das

      Vieh wehrt sich wie verrückt.«

      »Sie will ihre Jungen schützen«, erwiderte einer der Axtschläger.

      Gemeinsam fesselten sie das Tier. Der vierte Mann stand vor den beiden

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