Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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und eine kleine Wolke Staub wirbelte auf. Sein Nebenmann, der

      stämmige Palwin, folgte seinem Blick und lächelte schwach.

      »Dafür werden unsere Lanzen und Schwerter wohl nicht reichen.«

      »Ich meine nicht die Barbaren, guter Herr Palwin.« Helrund seufzte und

      musterte den Wald, der die Stadt Tarsilan wie ein riesiger Gürtel umgab. »Ich

      meine die Bäume. Der Sand wird sie ersticken und töten.«

      »So wie die Barbaren uns töten werden«, stimmte Palwin zu. Der

      stämmige Pferdelord musste blinzeln, als ein Windstoß Sand in seine Augen

      trieb. Instinktiv legte er die lange Stoßlanze in die Armbeuge, wischte sich

      über das Gesicht und stieß ein grimmiges Knurren aus. »Sie sind ebenso

      zahlreich wie die Sandkörner.«

      Noch immer nahm der Wald eine gewaltige Fläche ein. Die Stämme der

      Bäume waren riesig, und die zahllosen Blätter schimmerten in den

      verschiedensten Grüntönen. Aber die Veränderung war nicht zu übersehen.

      Wo einst Moose und Wildblumen den Boden bedeckten, schob sich nun ein

      Meer von Sand zwischen den Bäumen hindurch. Unaufhaltsam

      vorwärtsdrängend, würde es die Stadt bald erreicht haben. Es würde die

      Bäume des Waldes ersticken und irgendwann auch die Stadt unter sich

      begraben. Der Sand kam von Norden her, und mit ihm waren auch die

      Menschen des Sandvolkes gekommen, die schon bald zum Angriff übergehen

      würden.

      Immer wieder huschten Reihen ihrer Krieger wie Wellen zwischen den

      Bäumen hindurch auf die Stadtmauer Tarsilans zu und sammelten sich am

      Rand des sterbenden Waldes. Welle auf Welle wuchs ihre Streitmacht zu

      einer gewaltigen Woge heran, die schon bald über die Stadt und ihre

      Menschen hereinbrechen und sie verschlingen würde.

      »Wir werden die Mauer nicht mehr lange halten können«, sagte Helrund

      und blickte die Mauerkrone entlang.

      »Nein, nicht mehr lange.« Palwin spuckte aus, und sein Speichel mischte

      sich mit dem allgegenwärtigen Sand. »Wir werden sie aufgeben und uns

      zurückziehen müssen. Doch bevor das geschieht, werden wir unsere Lanzen

      in die Leiber der verfluchten Barbaren senken. Mögen die finsteren Abgründe

      den Sand und seine Krieger verschlingen.«

      Die Wehrmauer umgab die in konzentrischen Ringen errichteten Häuser

      Tarsilans und wirkte mächtig und unbezwingbar, aber es gab einfach zu

      wenige Männer, um die Stadt verteidigen zu können. In viel zu weiten

      Abständen standen sie entlang der Mauer hinter den Zinnen. Die meisten von

      ihnen trugen die grünen Umhänge der Pferdelords, doch einige waren in den

      braunen Stoff der einfachen Stadtbewohner gehüllt. Auch neben Helrund und

      Palwin stand ein solcher Mann, den die beiden Pferdelords mit Argwohn

      betrachteten. Es lag nicht einmal an ihm selbst, denn immerhin gehörte er

      dem Pferdevolk an. Doch in seinen Händen hielt er Waffen, welche die

      beiden erfahrenen Kämpfer zutiefst verabscheuten.

      »Es ist nicht recht, dem Feind mit Pfeil und Bogen zu begegnen«, brummte

      Palwin. »Man muss ihm im Sattel begegnen und die Lanze mit festem Stoß in

      seinen Leib senken. Von Angesicht zu Angesicht.« Er spuckte erneut aus.

      »Ihn aus der Ferne mit dem Pfeil abzuschlachten, hat keine Ehre.«

      Der Mann im braunen Umhang erwiderte Palwins Blick und verzog das

      Gesicht. »Ihr werdet Euch schon bald wünschen, es gäbe mehr von meiner

      Art auf der Mauer, guter Herr Pferdelord.«

      Palwin stieß ein obszön klingendes Geräusch aus. »Den Pfeil in einen

      Pelzbeißer oder eine Raubkralle zu senken, das ist Euer ehrliches Handwerk,

      Herr Jäger. Aber einen Krieger aus der Ferne zu morden, das hat keine Ehre.

      Nein, die hat es nicht.«

      »Sagt das den Barbaren des Sandvolkes, Herr Pferdelord«, erwiderte der

      Jäger wütend. »Auch sie töten aus der Ferne. Ihr kennt ihre merkwürdigen

      Rohre, die sie an den Mund legen und mit denen sie ihre scharfen Stacheln

      verschießen. Schon mancher Pferdelord wurde durch sie vom Pferd geholt.«

      »Wie auch immer, es hat keine Ehre«, knurrte Palwin.

      Helrund legte seine Hand beschwichtigend auf die Schulter seines

      Kampfgefährten. »Streitet nicht. In diesem Moment stehen wir vereint,

      Schulter an Schulter. Ich gebe Euch recht, mein guter Herr Palwin, es wäre

      ehrenhafter, dem Feind auf dem Rücken unserer Pferde zu begegnen, die

      Stoßlanze fest in der Hand. Aber selbst der König sagt, dass eines Tages

      womöglich gar die Pferdelords mit Pfeil und Bogen kämpfen.«

      »Niemals«, erwiderte Palwin entschieden. »Kein wahrer Pferdelord würde

      diese Waffen verwenden, um den Feind so ehrlos abzuschlachten.«

      »Die Ehre, die Ehre«, zischte der Jäger. »Wo war sie denn, als die

      Barbaren in unser Land einfielen, unsere Weiler überrannten und Frauen und

      Kinder abschlachteten? So

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