Leben - Erben - Sterben. Charlie Meyer
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Zoe hatte, und zwar nicht nur eins, sondern ein Dutzend Bilder. Das früheste Foto zeigte Fiona beim Bruderkuss mit Hitler, das neuste war ein Standbild aus Verlorene Tage. Mir fiel etwas ein.
„Diese herrliche alte Villa. Erben Sie nicht das Haus?“ Erneut versuchte ich mein Erschrecken zu verbergen. Wenn ich weiterhin so ausrutschte, brach ich mir unweigerlich die Nase, und den Bruch konnte ich dann im Knast auskurieren. „In der Zeitung stand, sie wohnten in einem großen Haus irgendwo da oben am Hang des Klüts, und ein Freund sagte mir, es sei eine herrliche alte Villa aus der Gründerzeit. Können Sie das Grundstück samt Villa nicht verkaufen und den Erlös unter sich aufteilen?“
Unter dem energischen Zuklappen der Ledermappe zuckten wir alle zusammen. Die Augen des Indianers öffneten sich einen Spalt, spähten misstrauisch umher, und taten sich dann, als er sah, dass die Luft rein und die Mappe zu war, ganz auf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sein Stamm die Feinde noch am Pfahl marterte. Er schien mir sehr zart besaitet.
„Das Haus? O Gott, Schätzchen, das verdammte Haus gehörte ihnen ja nicht einmal. Schlimmer noch, stellen Sie sich diese Frechheit vor, der Eigentümer verlangt von uns das Geld für eine komplette Renovierung. Ausgerechnet von uns. Da lachen ja die Hühner.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. Es hörte sich in etwa so fröhlich an wie das Geheul eines einsamen Wolfs.
„Ach du Sch ... Schande. Und da denke ich die ganze Zeit, ich hätte Probleme.“
„Wollen Sie darüber reden? Ich ziehe Ihnen für die Therapiestunde auch zehn Prozent Rabatt ab.“
„Nein, besten Dank, aber ich könnte vielleicht meinen Sohn und meinen Ex an Sie weitervermitteln. Sind Sie wirklich Psychotherapeutin? In Südafrika?“
„Ein Platz ist da so gut wie jeder andere, oder glauben Sie, am Kap gibt’s keine Mynheers mehr, die sich für den Nabel der Welt halten, und daran verzweifeln, dass die Schwarzen sie nicht mehr Bwana nennen und vor ihnen im Staub kriechen? Nein, Psychotherapie ist wohl der einzige Job, den man sogar bei den Eskimos ausüben könnte, wenn man denn Waltran oder eine tote Robbe als Bezahlung akzeptiert. Allerdings hatte ich in letzter Zeit etwas Pech und bin daher ein wenig knapp bei Kasse.“
„Tut mir Leid zu hören.“
„Meine Schuld, Schätzchen“. Sie zupfte ihre Außenrolle in Form. „Ich hätte dem Sohn des Vizepräsidenten eben nicht das Knie tätscheln dürfen. So etwas bringt nur Verwirrung. In meinem Fall auch Berufsverbot.“
An dieser Stelle schoben sich die klappernden Knochen meines Chefs durch die Tür und stürzten sich mit einem wilden Seitenblick in meine Richtung auf die Kundschaft. Ich hing noch eine Weile an meinem Schreibtisch herum und lauschte ungeniert. Als F.C.‘s Erben gegangen waren, ging ich ebenfalls. Drei Stunden den Vormittag, vier Tage die Woche, so lautete unser mündlicher Arbeitsvertrag. Der schriftliche Ausdruck fürs Jobcenter unterschied sich in wesentlichen Punkten vom mündlichen Original, ich hatte ihn eigenhändig verfasst. Extra für Ingeborg. Demnach bestanden meine Hauptaufgaben aus Leichenwaschen, dem Zunähen von Mündern, dem Tamponieren aller übrigen Körperöffnungen und natürlich - dieser Passus war Uwe gewidmet - dem Abbinden von Penissen.
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