Wolfswege 1 -Amber. Stefanie Worbs

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Wolfswege 1 -Amber - Stefanie Worbs

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Sache mit dem Verweigern werde ich nie verstehen“, meinte Rahel und schaute auf. „Wieso verweigern sie ihre Gabe? Ich meine, dieser Zane lebt als Wolf. Wirklich nur als Wolf?“, hakte sie noch mal nach und Gero bejahte es. „Warum? Lebt er im Wald? Ganz ohne Zuhause? Und dieses Mädchen. Sie verweigert den Wolf. Dabei ist es das schönste Gefühl, die Freiheit zu spüren, die er mit sich bringt.“ Sie hob die Schultern und atmete tief ein, dann stieß sie die Luft wieder aus und schüttelte den Kopf. „Wir haben dieses wunderbare Geschenk bekommen und sie treten es mit Füßen.“

      „Es steht uns frei, zu wählen“, erklärte Tavis. „Wir sollten die Entscheidungen anderer respektieren.“

      „Das tue ich ja. Ich verstehe es nur nicht. Bei diesem Zane mag es noch gehen. Er hat wenigsten den Wolf gewählt. Aber sie?“

      „Frag sie doch“, schlug Hakoon vor und sah Rahel direkt an. „Sie läuft sicher noch durch die Stadt. Morgen ist Vollmond. Wer weiß, wo sie grad liegt.“

      „Es sah nach Schmerzen aus“, meinte Ryan leise. „Tut es wirklich so weh, wenn man die Wandlung unterdrückt?“ Sein Blick richtete sich auf seinen Vater.

      „Das kommt ganz drauf an. Wenn sie die Initiationswandlung durch hat, sollte es nicht zu sehr wehtun. Dann ist es eher wie leichte Krämpfe und ein unbändiges Jucken.“

      „Sie roch noch nach Mensch. Ich glaube nicht, dass sie je Wolf war“, meinte Koon.

      „Wenn das so ist, wird es wohl ziemliche Schmerzen verursachen. Der Wolf will nach draußen und sie lässt ihn nicht. Ich kann mir keine vergleichbaren Schmerzen vorstellen.“

      „Es ist schrecklich“, sagte Otis mit erstickter Stimme. Alle Augen richteten sich auf ihn. Sein Blick huschte über sie alle, dann senkte er ihn. „Ich hab meine erste Verwandlung auch verweigert. Ich wusste nicht, was mit mir passiert, also habe ich gegen den Wolf gekämpft. Natürlich wusste ich auch nichts von dem Tier in mir. Ich dachte einfach, ich wäre krank. Beim nächsten Vollmond passierte es wieder und die Schmerzen waren sogar noch schlimmer. Ich habe es nicht ausgehalten und dann brach der Wolf durch. Die Erleichterung war unbeschreiblich.“

      Ryan zog die Brauen zusammen. „Heißt das, wenn sie das nun schon ein paar Jahre macht, dass ihre Schmerzen auch immer schlimmer werden?“

      Otis nickte. „Ich denke schon. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.“

      „Vielleicht weiß sie nicht, dass sie ein Werwolf ist“, meinte Rahel.

      „Doch doch. Sie hat uns erkannt“, erklärte Koon. „Sie hat uns weggeschickt.“

      „Sie wollte uns nicht in der Nähe haben. Das heißt noch lange nicht, dass sie was weiß“, hielt Ryan fest.

      „Sie hat gesagt, sie will nicht. Offensichtlich meinte sie die Wandlung.“

      „Oder unsere Gesellschaft. Immerhin ging es ihr nicht gut.“

      Hakoon winkte ab. „Was immer du meinst, Prinzchen.“

      Die Tür ging auf und Miles kam herein, gefolgt von Emily, Kaya, Zoe und Noel. Alle sahen aus, als wären sie meilenweit gerannt und sie rochen nach Wald und Tier, also hatten sie es in Wolfsgestalt getan.

      Die Sucher

      „Zoe, Schatz. Wie siehst du denn aus?“ Charlotte sprang auf und lief zu ihrer Tochter. „Miles!“, wies sie dann ihren Ausbilder zurecht.

      Der hob entschuldigend die Arme. „Wir werden demnächst an ihrer Koordination arbeiten“, meinte er und verbarg ein Grinsen. Zoe wandte sich ihm zu und streckte die Zunge raus. Sie war die Jüngste der leiblichen Thalan-Geschwister und gerade 17 geworden. Ihre Ausbildung war in vollem Gange und so begleitete sie Miles fast überall hin.

      Jetzt jedoch machte sie sich aus den Händen ihrer Mutter los und war mit drei großen Schritten und einem Satz bei Ryan und Koon auf dem Sofa. Sie drängelte sich zwischen die beiden und ließ sich dann mit einem Seufzer gegen ihren Freund fallen. Der grinste und wirkte augenblicklich kein bisschen arrogant mehr.

      Seit Koon mit Zoe ging, war er sehr viel feinfühliger geworden. Was nicht nur Ryan aufgefallen war. Zwar war er noch immer der laute Sprücheklopfer, doch in Zoes Nähe wurde er fast zum Welpen.

      Noel hatte mal den Fehler begangen und diese Worte laut wiederholt, als der ältere Wolf hereingekommen war. Ein gebrochenes Handgelenk und ein blaues Auge für den kleinen Perkun waren die Folgen gewesen. Koon war loyal und half, wo immer er konnte, doch wenn man an seinem Ego kratzte, wurde er fuchsteufelswild.

      Auch Zoe schickte ihm immer wieder solche Spitzen, doch sie war die Einzige, bei der er es sich gefallen ließ und die Scherze mitmachte. Das war schon immer so gewesen und Ryan vermutete, dass Koon schon immer Gefühle für seine kleine Schwester gehabt hatte.

      Auch wenn sie zu Anfang sicher nur rein beschützerischer Natur gewesen waren, hatte sich diese Liebelei daraus entwickelt. Und da die nun schon mehrere Monate andauerte, wäre es nicht verwunderlich, wenn daraus echte Liebe werden würde. Das allerdings hing ganz von Zoe ab. Sie war definitiv die Sprunghafte von beiden.

      Koon strich ihr jetzt den Pony aus der Stirn und gab ihr einen Kuss auf die leicht zerzausten Haare. Dann zog er ihr einen Zweig aus einer Strähne und grinste, als er ihn betrachtete. Sicher war er in Gedanken schon wieder im Wald.

      Ryans Blick glitt zu seinen Eltern, die beide ihre Tochter ansahen. Sie hatten nichts gegen die Beziehung der beiden. Insgeheim waren sie sogar froh, dass ihr kleines Mädchen sich einen aus dem eigenen Rudel genommen hatte. Würde sie einen anderen wählen, liefen seine Eltern Gefahr, nicht nur ein Mitglied, sondern auch ihre einzige weibliche Nachkommin zu verlieren.

      Weibliche Werwölfe waren zwar längst nicht mehr so selten wie früher, doch es gab noch immer zu wenige, weshalb auch die Aristokratinnen - also die Reinblüterinnen - und die Royalen - auch Blaublüterinnen - unter ihnen hoch angesehen waren, denn sie waren am seltensten.

      Die ganze Familie Thalan war reinblütig, was nur Kaya ausschloss. Deren Mutter war ein Mensch gewesen, sie hatte das Wolfsgen also von ihrem Vater geerbt. Er hatte ihre Mutter noch vor Kayas Geburt verlassen und die Frau hatte ihre Tochter verstoßen, als das Gen sich gezeigt hatte. Charlotte hatte das Mädchen damals gefunden und seitdem wie eine eigene Tochter großgezogen.

      Emily und Rahel waren aus anderen Rudeln zu ihnen gekommen. Emilys Intention war Evan gewesen, doch sie waren schon lange kein Paar mehr. Auch wenn immer mal wieder, was zwischen ihnen lief. Rahel war Otis’ Verlobte und mit ihm zu den Thalans gekommen. Rahels ehemaliges Rudel war von Vampiren ausgelöscht worden, nur sie hatte überlebt. Da beide keine Ambitionen hatten ein Eigenes führen zu wollen, hatten sie sich eben einem angeschlossen.

      Was Noel und Gero betraf, so waren die beiden Perkun aus ihrem damaligen Rudel geworfen worden. Die Brüder hatten mehrfach gegen die Regeln verstoßen und ihr Alpha hatte sie schlussendlich ausgeschlossen. Sie durften beide nur unter Vorbehalt hier sein, benahmen sich aber meistens vorbildlich. Was auch immer der Grund für ihren Sinneswandel war, nur Tavis und Charlotte kannten ihn.

      Nun ließ auch Emily sich auf ein Sofa fallen und streckte sich. „Wir haben sie gefunden“, sagte sie knapp und meinte sicherlich die Fremden. „Sie sind zu dritt und haben uns ebenfalls bemerkt.“

      „Wie haben sie reagiert?“, wollte Tavis wissen und strich sich über den Dreitagebart.

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