Die Lust zum Seitensprung!. Caroline Milf

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Die Lust zum Seitensprung! - Caroline Milf

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Himmels willen! Lisa durfte auf keinen Fall spüren, wie sehr ihn der schlanke Körper der Frau aufzuputschen vermochte. Er war verheiratet! Innerhalb der Betriebsgemeinschaft musste er das Bild eines seriösen, glücklich verheirateten Mannes aufrechterhalten.

      Er löste sich ein wenig von ihr, sehr, sehr behutsam, um sein Manöver nicht peinlich wirken zu lassen.

      „Die Musik ist fabelhaft, nicht wahr“, meinte Paul. „Der Chef hat mit der Band eine gute Wahl getroffen. Soviel ich hörte, waren die Jungs nicht billig.“

      „Es war mein Vorschlag“, erwiderte Lisa. „Sie tanzen gut, Paul.“

      „Danke“, meinte er. „Sie machen mich fast verlegen. Wenn ich Ihnen das Kompliment zurückgebe, klingt das wie eine billige Retourkutsche, aber es macht tatsächlich Spaß, mit ihnen zu tanzen.“

      „Tanzen Sie viel?“

      „Nein. Sie kennen doch Laura. Sie geht ungern aus.“

      „Ich bewundere Ihre Frau. Sie ist für mich die perfekte Schönheit einer Frau, verbunden mit einer dezenten Eleganz.“

      „Danke“, sagte er und dachte gleichzeitig, wie schön es wäre, wenn von Laura behauptet wäre, sie sei das schärfste Stück der Stadt. Dezente Eleganz! Das war ganz schön, damit konnte man sich sehen lassen, aber es verhalf ihm nicht zu den nächtlichen Erlebnissen, von denen er träumte.

      Er blickte Lisa an und bemerkte zum ersten Mal, dass sie sehr hübsche, blaugraue Augen hatte. Bislang waren ihm diese Augen nur höflich, kühl oder kritisch erschienen, jetzt entdeckte er, dass sie auch groß, leuchtend und sehr weiblich sein konnten.

      Lisa Bartensleben hatte dunkelblondes, mittellanges Haar und einen weichen, vollen Mund, der zum Küssen wie gemacht schien. Paul ertappte sich bei der Frage, wie diese Lisa wohl im Bett sein mochte und ob sie schon einmal mit dem Chef geschlafen hatte.

      Lisas Figur war Spitzenklasse. Lange, schlanke Beine und hohe, volle Brüste.

      Paul fühlte das Begehren in sich wachsen, aber er warnte sich, weil er grundsätzlich dagegen war, im Betrieb einen Flirt zu beginnen. Man konnte noch so clever sein, die Tatsachen wurden schnell entdeckt, sie machten die Runde und pflegten den Beteiligten im Allgemeinen zu schaden.

      Der Vorstand gab sich hochmoralisch; er legte Wert auf Mitarbeiter, die Wert auf eine solide häusliche Beziehung pflegten. Alle anderen mussten damit rechnen, früher oder später abserviert zu werden. Selbstverständlich betraf diese Regelung nur Leute seiner Stellung; um die kleineren Angestellten kümmerte sich kein Mensch.

      „Eigentlich wollte ich Sie um etwas bitten“, meinte Lisa, „aber ich weiß nicht recht, wie ich es anbringen soll.“

      Er lächelte erstaunt. „Worum geht es denn?“

      „Um meine neue Wohnung“, sagte sie. „Würden Sie es sich einmal ansehen, Paul?“

      Er hatte Mühe, seine Verblüffung nicht zu zeigen. Was sollte er von diesen Worten halten? Lisa beeilte sich, ihre Äußerung zu präzisieren.

      „Ich habe die letzte Serie Ihrer Werbespots gesehen. Ich finde sie hervorragend. Wie ich hörte, haben Sie auch schon als Innenarchitekt gearbeitet. Ich würde gern Ihren Rat hören. Meiner neuen Wohnung fehlt noch etwas, der gewisse Pfiff, wie ich meine, aber ich kann nicht sagen, was es ist.“

      „Klar“, erwiderte er. „Das mache ich gern. Aber versprechen Sie sich nicht zu viel von mir. Schließlich sehe ich diese Dinge durch eine maskuline Brille. Meine Auffassung einer wohnlichen Umgebung muss sich nicht mit der einer Frau decken.“

      „Wann können Sie kommen?“

      „Jederzeit“, meinte er und fragte sich, wie er diesen abendlichen Ausflug Laura beibringen sollte.

      „Wie schön“, erwiderte sie. „Wenn es heute nicht zu spät wird, würde ich Sie bitten, mich nach Hause zu bringen, da könnten wir noch einen Drink zu uns nehmen und Sie könnten mir sagen, was ich bei der Einrichtung meiner neuen Wohnung falsch gemacht habe.“

      „Wunderbar“, sagte Paul. „Das behalten wir im Auge.“

      Der Tanz war beendet. Er brachte sie zurück an ihren Tisch und ging zu einem der Bartresen, die an einer Schmalseite des Saales aufgebaut waren.

      „Einen Bourbon, bitte“, bestellte er. „Mit Soda.“

      Sein Herz klopfte hoch oben im Halse. Ihm schien es so, als verberge sich hinter Lisa Bartenslebens Aufforderung eine sehr eindeutige Offerte. Er wusste nicht, ob er darüber beglückt oder bestürzt sein sollte. Ausgerechnet die persönliche Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden!

      Aber er war entschlossen, diese Chance wahrzunehmen. Er musste herausfinden, was Lisa von ihm wollte. Vielleicht schätzte er die Lage falsch ein und sie suchte wirklich nur seinen freundschaftlichen Rat, eine kollegiale Unterstützung. Aber er hatte das sichere Empfinden, dass mehr hinter Lisas Einladung steckte.

      Er leerte das Glas mit einem Zug. „Noch einen, bitte“, sagte er. Er trank auf dieses Glas rasch leer, dann ging er hinaus auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen.

      „Haben Sie Feuer?“, fragte kurz darauf jemand neben ihm.

      Sein Kopf zuckte herum.

      Michelle!

      Sie lächelte ihm ins Gesicht und hielt eine Zigarette zwischen ihren schlanken Fingern. Paul holte sein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an.

      „Danke“, sagte das hübsche blonde Mädchen und inhalierte tief. Sie blieb neben ihm stehen und schaute in den von einigen Lampions beleuchteten Garten.

      „Paul von Falkenhayn“, stellte er sich mit einer angedeuteten Verbeugung vor, obwohl sie gewiss wusste, welchen Namen er trug.

      „Ich bin Michelle Trautenberg“, sagte sie. „Ich arbeite in der Buchhaltung.“

      „Marketing und Werbung“, erwiderte Paul.

      „Ich weiß. Deshalb stehe ich hier. Um mit Ihnen darüber zu sprechen. Ich würde mich gern verändern, Doktor Falkenhayn.“

      Er war amüsiert und enttäuscht zugleich. Jetzt wusste er, warum sie seinen Blick gesucht und sein Lächeln erwidert hatte. Sie hoffte auf seine Unterstützung.

      „Schießen Sie los“, meinte er lächelnd.

      Er fand, dass das Mädchen eine sehr angenehme, rauchige Stimme hatte und ein gutes, faszinierendes Parfüm verwendete. Aus der Nähe betrachtet wirkte das Mädchen noch aufregender, als er es in Erinnerung behalten hatte. Er sah, wie sich beim Atmen ihre stolzen Brüste hoben und senkten. Der Pullover war relativ dünn und ließ die lockenden Brustwarzen des Mädchens hervortreten.

      „Ich würde Ihnen gern einmal meine Arbeiten zeigen. Ich zeichne leidlich gut, wissen Sie. Ich möchte gern Graphikerin werden. Ich habe zwei Jahre lang einen Abendkurs besucht.“

      „Ich bin gern bereit, mir Ihre Arbeiten anzusehen“, sagte er mit klopfendem Herzen. „Aber Sie werden verstehen, dass ich sehr kritisch sein muss. Die Firma beschäftigt nur Spitzengraphiker.“

      „Ja, ich weiß.

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