Die Magier von Stonehenge Teil II.. Denise Devillard

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Die Magier von Stonehenge Teil II. - Denise Devillard

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      Matthew stieg hinunter in die Kammer und nahm das schwere Pentagramm aus Eisen ab, das man auf den Leichnam gelegt hatte. Er atmete schwer. Es war sehr stickig und frische Luft strömte nur langsam in das Innere der tiefen Kammer, die, gute drei Meter unter der Erde lag. Er wagte es nicht, den Leichnam zu berühren, und betrachtete ihn nur still. Sein Herz war schwer von Trauer und hasserfüllt zugleich, als er sah, wie plötzlich ein kleines, hell strahlendes Licht von oben in die Kammer schwebte und sich auf dem leblosen Körper niederließ. Es breitete sich rasch aus und umhüllte den ganzen Leichnam. Matthew hockte wie erstarrt neben dem Leichnam, und sah erstaunt zu, wie sich aus ihm plötzlich der Geist seines Vaters erhob. In Licht getaucht und hell schimmernd schwebte er vor ihm und streckte langsam seine Hand nach ihm aus. Seine Augen verrieten tiefe Dankbarkeit, dass er seine Seele von dem teuflischen Bann befreit hatte. Es schien, als wüsste er sehr genau, wer Matthew war. Doch kein Laut kam über seine Lippen und das Licht zog ihn zusehends fort nach oben gen Himmel, bis er gänzlich verschwunden war.

      Matthew freute sich, dass sein Vater nun endlich seine letzte Ruhe gefunden hatte. Wenigstes das hatte er noch für ihn tun können. Mit gemischten Gefühlen von Trauer, Zorn und Freude, machte er sich daran, das Grab wieder zu verschließen. In Gedanken versunken, stand er vor dem leeren Grab seines Vaters und schwor sich in diesem Augenblick, dass, wenn er Namtar je wiedersehen würde, er ihn töten würde für diese Tat. Er würde ihn diesmal keinesfalls mehr ungestraft davonkommen lassen.

      Matthew verabschiedete sich von Henry und verließ Cardiff Castle. In Gedanken versunken fuhr er nach Hause. Fieberhaft überlegte er, wie er das schwarze Buch finden konnte. In Myrddins Versteck hatte er es nicht finden können. Wo konnte es noch versteckt sein? Es gab doch sonst keinen Ort, wo Myrddin es ausreichend hätte schützen können, außer…

      Schlagartig wurde ihm bewusst, dass es ja nicht nur Myrddins Versteck unter dem Felsen gab. Mangeniohood war ja genauso stark geschützt wie der Felsen. War es möglich, dass Myrddin es dort versteckt hatte? War es die ganze Zeit über vor seiner Nase gewesen, und er hatte keine Ahnung davon gehabt? Matthew stieg abrupt aufs Gaspedal. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause, um der Sache auf den Grund zu gehen. Noch nie hatte er an diese einfache aber logische Möglichkeit gedacht. Er musste jeder Chance nachgehen, um das für ihn so wichtige Buch zu finden. Mit quietschenden Reifen bog der Wagen in die Einfahrt von Mangeniohood. Matthew sprang aus dem Auto und lief ins Haus.

      Elisabeth sah ihn erschrocken an, als er die Tür aufriss und sagte: „Vielleicht ist es hier!“ „Was meinst du?“ „Na, das schwarze Buch!“ „Du denkst, dass es hier auf Mangeniohood versteckt ist? Aber das wäre doch…“

      „Ja, ich weiß“, antwortete er, „aber darin liegt doch aber auch vielleicht der Sinn. Niemand würde doch vermuten, dass es hier ist. Jeder würde doch denken, dass es in Myrddins Versteck ist, aber nicht hier, vor aller Augen.“ Elisabeth sah ihn an, überlegte und sagte dann: „Wenn man es so betrachtet, könntest du vielleicht sogar recht haben. Aber wo könnte es hier sein? Hier gibt es doch keine Möglichkeit für ein Versteck. Oder doch?“ Sie sah ihn etwas ratlos an. „Das dachte ich zuerst auch, aber vielleicht haben wir auch etwas übersehen“, gab er nachdenklich zurück. Ich bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass es hier irgendwo verborgen ist. Es muss einfach hier sein!“

      „Na dann hoffen wir mal, dass du recht hast“, antwortete sie ein wenig zweifelnd. „Ich werde mich heute einmal ganz genau umsehen. Vielleicht ist mir auch manches noch gar nie aufgefallen, weil ich daran auch noch nie gedacht habe. Bestimmt gibt es auch hier irgendetwas, wo man so ein Buch verstecken könnte. Ein Buch braucht ja nicht so viel Platz. Und wenn man bedenkt, dass ihm dieses Buch wohl sehr wichtig war, könnte ich mir gut vorstellen, dass er es lieber in seiner Nähe wusste. Dann hätte er sofort reagieren können, wenn jemand versucht hätte, es zu stehlen. Insofern, könntest du vielleicht sogar recht haben.“

      Nach dem Abendessen trieb es ihn förmlich in den Garten. Er hatte so ein unbestimmtes Gefühl... Dieser war allerdings extrem groß, und reichte fast bis an die umliegenden Wälder. Die Möglichkeiten waren schier unbegrenzt. Unter jedem Baum, jedem Strauch… es konnte wirklich überall sein. Wie sollte er es hier nur je finden?? Die ganze Situation schien hoffnungslos.

      Matthew durchstreifte langsam und hoch konzentriert, den üppig mit Büschen und Hecken verwachsenen Garten. Seine blauen Augen schweiften umher, wie die eines Löwen auf der Jagd. Er drehte sich langsam im Kreis um sich selbst und überlegte fieberhaft. Irgendetwas hatte er bis jetzt übersehen, dessen war er sich sicher. Wo hätte Myrddin ein solches Buch wohl am ehesten versteckt? Es musste dort besonders gut geschützt sein, sodass niemand vermuten würde….

      Stunde um Stunde verging. Matthew wanderte langsam durch den hinteren Teil des Gartens. Alles war hier schon sehr dicht verwachsen, sodass kaum noch ein Durchkommen war. Nein, hier konnte es nicht sein! Es war auch einfach schon zu weit weg vom Haus. Er überlegte intensiv. Was gab es hier noch? Im Garten standen viele römische Statuen und große Blumenkübel aus Stein. Aber würde er es in so etwas versteckt haben? Kopfschüttelnd ging er zurück in Richtung des Hauses und sah sich immer wieder genau um. Außer den üblichen Gartenzierden gab es hier nichts, was darauf schließen ließ, dass es hier sein könnte. Und er wusste ja nicht einmal, wie lange diese Dinge hier überhaupt schon standen. Bestimmt wurden sie erst sehr viel später angeschafft. Plötzlich kam ihm eine Idee. Es gab doch diese alten Pläne vom Haus, die er damals kaum beachtet hatte, als er das Gut dann übernahm. Vielleicht konnten sie ihm dabei helfen, herauszufinden, was es schon sehr viel länger hier gab. Er konnte ja schlecht jede Figur untergraben. Das wäre zudem viel zu auffällig. Die Angestellten würden unangenehme Fragen stellen. Das kam nicht infrage. Also musste er einen anderen Weg suchen.

      Er ging zurück zum Haus und suchte im Büro nach den alten Plänen. Viele davon waren aus den Fünfzigern, in denen man anscheinend einiges verändert hatte. Aus dieser Zeit stammten wohl auch die zahlreichen Statuen. Matthew verglich zahllose alte Pläne, bis er auf einen stieß, auf dem kein Datum eingetragen war. Die Zeichnung war noch mit Tinte ausgeführt und auch die Überschrift war anders. „MAGICIS TERRA“ stand darüber in großen Buchstaben. Das musste es sein! Aufgeregt begutachtete Matthew ganz genau den Plan und verglich ihn mit den restlichen. Jedes neuere Detail kreuzte er rot an, bis nur noch zwei davon übrig blieben, die auf beiden Plänen vorhanden waren. Worum es sich hierbei handelte, musste er jedoch erst herausfinden.

      Die Dämmerung war schon hereingebrochen, als sich Matthew auf den Weg machte, um die erste der beiden markierten Stellen zu suchen. Ungefähr an der Stelle, die im Plan eingezeichnet war, stand eine uralte große Eiche. Unter dieser fand er einen offensichtlich sehr alten Bildstock. Matthew betrachtete eingehend die Malerei, auf der man nur noch schwach einen Mann erkennen konnte, der auf einem Pferd saß und eine Rüstung trug. Da die Malerei schon sehr verwittert war, konnte er nicht erkennen, was der Mann in der Hand hielt. Aber auf der Rüstung selbst konnte er noch ein rotes Kreuz erahnen, das teilweise noch erhalten war. Unter dem Bild war ein Löwenkopf aus Stein, der einen verwitterten Eisenring im Maul trug. Matthew zog die Augenbrauen hoch. Schon wieder ein Abbild der Templer? Aber warum? Und warum ausgerechnet auf Myrddins Land? Verwundert suchte er den Boden rund um den Bildstock ab, fand aber keinerlei Hinweise darauf, dass sich hier etwas finden ließe. Entweder war er hier an der falschen Stelle oder es war wirklich gut versteckt. So beschloss er, nach der zweiten Markierung auf dem Plan zu suchen, die wohl etwas weiter nördlich zu liegen schien. Also ging er ein ganzes Stück zurück und verglich den Plan mit dem heutigen Garten.

      Da er kaum noch etwas sehen konnte, weil es schon ziemlich dunkel geworden war, gestaltete sich die Suche zunehmend schwieriger. Er kämpfte sich durch dichtes Buschwerk und blieb mehrmals an den Dornen der vielen Rosenstöcke hängen, die hier überall zwischen dem Gestrüpp wuchsen. Ihr intensiver betörender Geruch, lag schwer über der noch warmen Sommerluft. Ratlos lehnte er sich an einen alten Ahornbaum, der eigentlich schon ganz in der Nähe der Stelle sein musste. Doch er konnte nichts sehen außer Bäume und Gestrüpp. Müde von der langen Suche, setzte er sich

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