Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte. Helmut Lauschke

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Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte - Helmut Lauschke

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Vermutungen,

      dass die Dinge und Gedanken, als sie trocken waren,

      von der Leine abgenommen wurden.

      Das aber muss schon lange hergewesen sein.

      Doch auch schwebende Gedanken und Gefühle

      behalten beim Trocknen an einem Frühlingsmorgen

      den bezaubernden Geruch,

      wenn sie mit Lavendel eingerieben worden sind.

      Nach der Zeit

      Wieweit?

      Nach der Logik

      aus der Anzeigenrubrik:

      Der Kreter

      o Reterk!

      Es gibt Gezeter,

      wenn aus dem Spalt

      der Alte kommt.

      Da kommt der Reterk

      mit Schirm, Charme und Melone.

      Ein Passant fragt ihn,

      und wo bleibt denn die Kohle?

      Mit gespitzten Ohren, geschlossenem Mund und schnaubender Nase

      macht sich davon der durchtriebene Hase.

      Es heißt in der Rubrik,

      dass der Kreter lügt,

      selbst dann,

      wenn er lügt.

      Wo bleibt der Stock?

      Er steckt unter dem Morgenrock,

      wo sich der Verschlafene versteckt

      mit Körper und Geist,

      und das bevor die aufwachende Logik

      mit dem Morgengezeter

      auf der verschneiten Terrasse vereist.

      Ambitionen und Strebungen,

      wenn sie politisch werden,

      bekommen umgehend den bittersüßen Beigeschmack,

      insbesondere dann,

      wenn es um Menschen und das Humanum geht.

      Nicht anders ist es

      im Menschen als Individuum,

      weil sich da

      das Gerade nur selten und als Ausnahme gerade verhält.

      Krumm und verbogen.

      Es bleibt also gelogen,

      was als Geschichte

      vorgehalten wird.

      “Wir werden Hitler den Krieg aufzwingen,

      ob er es will oder nicht.”*

      Die daraus sich ergebende Frage geht auf den Punkt der Schuld.

      Laut plärrte über den Kanal herüber die Tirade gegen Schiller

      und den deutschen Geist.**

      Vernunft, warum ?

      Die Zukunft hält sie doch geknebelt.

      Längst hat sie begonnen

      und wird fest von einer Handvoll irgendwohin gezogen.

      Man sollte ihnen die Nasen und Ohren abschneiden.

      Doch da halten sich die Drahtzieher versteckt,

      weil sie um ihre Nasen und Ohren fürchten.

       * Winston S. Churchill 1936. Nach Wolf Kalz: Ein deutsches Requiem, Fulda 2006, S. 80.

       ** Friedrich Schiller: Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen

      Tabula rasa

      über den Augenblick hinaus.

      Requiem à >La Strada<

      mit den Bergen,

      die sich nicht bewegen.

      Ein frankophoner Germanophober sagte:

      ‘Die Germanen lieben den Tod!

      Zitternd, wie im Taumel

      schauen sie mit ekstatischem Lächeln

      zu ihm auf wie zu einer Gottheit.’*

      Heiser krähte der gallische Hahn

      [Clemenceau, der Deutschenhasser, so Lloyd George]

      aus Versailles,

      dass die >Boches< keine liebenswerten Menschen seien.*

       [Lloyd George zu Lord Riddell 1919 zum Vertrag von Versailles:

      “Die Wahrheit ist, dass wir uns durchgesetzt haben.

       Das meiste, darauf wir aus waren, ist uns zugefallen.

       Die deutschen Kriegsschiffe sind ausgeliefert,

       die deutschen Handelsschiffe sind abgeliefert,

       die deutschen Kolonien haben aufgehört zu sein,

       der eine unserer Hauptwettbewerber im Handel ist zum Krüppel geschlagen.” ** ]

      Preußen, später die Deutschen,

      der Prager Fenstersturz und der dreißigjährige Krieg,

      die Bartholomäusnacht und die Erbfolgekriege,

      die 161 zerbombten deutschen Städte

      und das Diktat der bedingungslosen Kapitulation zur totalen Zerschmetterung

      von Casablanca im Januar 1943.

      Als

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