Dancing Queen. Verena Maria Mayr

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Dancing Queen - Verena Maria Mayr

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schreckliche Erinnerung abzuschütteln. Patrizia drückt ihren Arm und reicht ihr ein Taschentuch. Katarina tupft sich die Augenwinkel, steckt das Taschentuch in den Ärmel, wie Patrizia das von ihrer Oma kennt.

      „In meiner Heimat war ich als Anästhesistin tätig. Eigentlich bin ich Hebamme. Auf jeden Fall habe ich immer in einem Krankenhaus gearbeitet. Hier aber habe ich keinen Job in einem Krankenhaus bekommen. Hier gehe ich putzen, um etwas zu verdienen. Mein Mann arbeitet in der Fabrik. Er hat eine doppelte Schicht. Wenn er heute heimkommt, wird er kapieren, dass wir nicht mehr da sind. Ich kann dort nie wieder hin. Er würde mich umbringen.“ Katarina fängt an zu weinen. Sie dreht sich zu Patrizia, damit Viktor sie nicht sieht, und versucht, ihr Schluchzen und Zittern zu unterdrücken. Viktor schaut unbeteiligt aus dem Fenster. Patrizia schnürt sich die Kehle zu. Am liebsten würde sie auch heulen.

      „Meine Freundin hat mir nicht gesagt, dass er so schrecklich ist. Dabei war sie vorher mit ihm verheiratet“, erzählt Katarina weiter.

      „Waaas?“, entschlüpft Patrizia ungläubig.

      „Ja. Sie hat nur gesagt, dass sie sich scheiden lässt, weil sie wieder nach Russland heim möchte, das Heimweh bringt sie um, und dass er aber wieder eine Russin haben will.“

      „Das ist verrückt“, sagt Patrizia.

      „Das habe ich mir auch gedacht. Und er hat mir von Anfang an nicht gefallen. Ich musste mich überwinden, mit ihm ins Bett zu gehen.“ Katarina schüttelte sich angewidert.

      „Wie konntest du dich nur darauf einlassen?“, fragt Patrizia fassungslos.

      „Ich habe es hauptsächlich wegen Igor getan. Ich habe gedacht, es wäre die einzige Möglichkeit. Ja, wegen Igor. Und jedes Mal wenn Adi mich berührt hat, habe ich daran gedacht, dass es nur so lange wäre bis Igor ganz gesund ist. Irgendwann bin ich abgestumpft. Oder habe mich daran gewöhnt. Gefallen hat es mir aber nie“, murmelt Katarina.

      „Warum hast du denn dann noch ein Kind mit ihm bekommen?“, kann sich Patrizia nicht verkneifen.

      „Das war ein Unfall“, flüstert sie. „Aber Viktor ist ein Schatz. Ich liebe ihn über alles. Ich liebe meine beiden Kinder. Alles würde ich für meine Söhne tun.“ Katarina streicht ihrem Kleinen über den Kopf und Viktor schmiegt sich in ihre Hand. Sie sehen aus wie die Muttergottes mit Kind. So stellt sich Patrizia eine russische Ikone vor.

      Patrizia überlegt sich, was für Schäden wohl schon bei Kindern in diesem Alter entstehen, wenn sie so einschneidende Erlebnisse durchmachen müssen. Aber wie haben dann Kinder Kriegserlebnisse übertaucht? Waren sie besser im Verdrängen oder gab das kollektive Grauen Halt und Überlebenswillen? Ob Viktor seinen ekligen Vater vermissen würde? Ob Julius Mimmo vermissen würde?

      „Ich habe ihn nie geliebt“, redet Katarina weiter. „Nie könnte ich so einen Menschen lieben. Aber ich bin geblieben, weil ich gesehen habe, wie es Igor, meinem älteren Sohn, immer besser ging. Jetzt atmet er normal. Er hat seit zwei Jahren keinen einzigen Anfall mehr gehabt. In der Schule ist er gut. Er hat Freunde. Jetzt schläft er in diesem Jugendheim. Allein.“ Katarina fängt wieder zu weinen an. „Das tut mir so weh. Von ihm getrennt zu sein. Wer weiß, was er denkt. Er denkt ohnehin zu viel. Und er ist so still. Er lässt niemand an sich heran. Nur mich manchmal. Und das immer seltener.“

      „Russische Melancholie“, entschlüpft es Patrizia.

      Katarina lächelt matt. „Zum Teil wird das schon stimmen. Viktor ist ja auch eher ein stilles Kind“, gibt sie zu Bedenken.

      „Dadada!“ Julius hat sein Brot aufgegessen und langweilt sich.

      Patrizia schaut zwischen Katarina und den Jungs hin und her. Stille Tränen laufen ihr über die Wangen. Die beiden Frauen umarmen sich wie zwei gute Freundinnen, die sie jetzt sind. Schicksal verbindet, das von Müttern mit kleinen Kindern umso mehr.

      Viktor legt einen Arm um Julius. Sein Blick wirkt noch immer leer. Katarina und Patrizia trocknen ihre Tränen, lächeln sich an und schnappen sich die Kleinen.

      „Wir gehen in unsere Wohnung und legen schnelle Musik auf“, sagt Patrizia euphorisch und marschiert mit Julius auf dem Arm los. Katarina folgt ihr mit Viktor.

      Oben angekommen schaltet Patrizia ihren Laptop ein und klickt Abba im Mediaplayer an. „Mamma mia, here I go again. My my, how can I resist you? Mamma mia, does it show again?” … Sie tanzen ausgelassen und fühlen sich zum ersten Mal nach langer Zeit glücklich und befreit. Viktor tanzt mit seiner Mama, deren Hände er fest ergreift. Er scheint zu spüren, dass sie sein einziger Halt ist. Patrizia wiegt Julius in ihren Armen mit. Sie hofft, dass für ihn alles ein Spiel ist.

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