Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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wir diese Praxis beginnen, müssen wir unseren göttlichen Stolz vermindern und uns daran erinnern, dass wir uns lediglich vorgestellt haben, das zukünftige Ergebnis unserer Praxis erreicht zu haben, und dass wir selbst und unzählige andere Lebewesen in Wirklichkeit noch nicht erleuchtet sind.

      Um unsere Bodhichitta Motivation zu verstärken, praktizieren wir die vier Unermesslichen:

      (1) Unermesslichen Gleichmut

      (2) Unermessliche Liebe

      (3) Unermessliches Mitgefühl

      (4) Unermessliche Freude

      Sie werden «unermesslich» genannt, weil wir sie praktizieren, indem wir alle Lebewesen, deren Zahl unermesslich ist, als unser beobachtetes Objekt nehmen. Wenn wir unermesslichen Gleichmut praktizieren, entwickeln wir den Wunsch, dass alle Wesen die Verwirklichung des Gleichmuts erlangen mögen, und wir widmen uns selbst aktiv der Aufgabe, ihnen dabei zu helfen. Wenn wir unermessliche Liebe und unermessliches Mitgefühl praktizieren, entwickeln wir den Wunsch, dass andere nur Glück und Freiheit von Leiden erfahren mögen, und wir widmen uns selbst aktiv der Aufgabe, dies geschehen zu lassen. Wenn wir unermessliche Freude praktizieren, entwickeln wir den Wunsch, dass andere niemals die Vergnügen und das Glück, das sie in den glücklichen Zuständen als Menschen und Götter erleben, oder die erhabene Freude der Befreiung verlieren, und wir widmen uns selbst aktiv der Aufgabe, zu verhindern, dass sie jemals von vorübergehendem oder endgültigem Glück getrennt sind.

      Alle vier Unermesslichen haben jeweils vier Teile: einen unermesslichen Wunsch, ein unermessliches Gebet, eine unermessliche höhere Absicht und eine unermessliche Bitte.

      Unermesslicher Gleichmut Wir betrachten alle Wesen, die um uns versammelt sind, und meditieren:

      Irgendwann in ihren vergangenen Leben waren alle Lebe­wesen miteinander verwandt wie eine Mutter mit ihrem eigenen geliebten Kind; aber sie erinnern sich nicht daran und so entwickeln sie Anhaftung, Hass und Gleichgültigkeit und fühlen sich manchen nah und anderen fern. Hass und Anhaftung motivieren sie, schädliche Handlungen zu begehen, und als Ergebnis müssen sie weiterhin Probleme erfahren. Würden alle Gleichmut entwickeln, wären sie nicht von Anhaftung und Hass beherrscht, und sie würden Freiheit von Leiden finden.

      Diese Art der Meditation ruft in unseren Herzen einen unermesslichen Wunsch hervor: «Wie wundervoll wäre es, wenn alle Lebewesen in Gleichmut verweilen würden, frei von Hass und Anhaftung, ohne sich einigen nah und anderen fern zu fühlen.» Die Meditation über diesen unermesslichen Wunsch führt zu einem unermesslichen Gebet: «Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen.» Diese Art des Betens führt zu einer unermesslichen höheren Absicht: «Ich selbst werde dafür sorgen, dass es geschieht.» Die Meditation über diese Absicht bringt uns dazu, eine unermessliche Bitte vorzubringen: «Bitte, o Buddhas und spirituelle Meister, segnet mich, damit ich dies tun kann.»

      Wenn wir einen völlig wolkenlosen, blauen Himmel betrachten, werden wir den Osten nicht dem Westen und den Westen nicht dem Osten vorziehen. Genauso werden wir die einen Menschen nicht den anderen vorziehen, wenn wir die Verwirklichung des Gleichmuts erreichen. Alle Wesen werden gleich wichtig für uns sein. Bevor wir diese Verwirklichung haben, ist unser Blick so, als ob er auf unebenen Boden ­gerichtet wäre. Manche Bereiche sehen hoch aus und manche sehen tief aus.

      Die meisten persönlichen Probleme, die wir erleben, werden durch unseren eigenen, voreingenommenen Geist verursacht. Wir denken, dass wir selbst, unsere Familie und unsere Freunde am wichtigsten sind. Wir schätzen diejenigen, die uns nahe stehen, und nehmen uns ihre Sorgen zu Herzen, aber wir vernachlässigen beinahe alle anderen und halten ihre Sorgen für unbedeutend. Wenn wir Gleichmut erlangen, werden wir alle Wesen als gleich kostbar ansehen und infolgedessen werden wir feststellen, dass viele unserer eigenen Probleme überwunden sind.

      Gleichmut bedeutet gleichmäßige Sorge um alle und nicht bloße Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist genauso weit von Gleichmut entfernt wie von Hass und Anhaftung. Wenn wir Gleichmut entwickeln, werden wir großen Frieden und großes Glück erfahren. Unser Geist ist dann wie ein gut gepflügtes Feld, in das wir die Samen von Mitgefühl, Liebe und Bodhichitta setzen können.

      Unermessliche Liebe Wir betrachten alle Wesen, die um uns versammelt sind, und meditieren:

      Alle diese Wesen sehnen sich nach Glück; doch die meisten von ihnen wissen nicht, was die Ursache für Glück ist, und diejenigen, die es wissen, können sie nicht erschaffen. Deshalb hat niemand das, was er sich wünscht.

      Diese Art der Meditation ruft in unserem Herzen einen unermesslichen Wunsch, ein unermessliches Gebet, eine unermessliche höhere Absicht und eine unermessliche Bitte hervor:

      Wie wundervoll wäre es, wenn alle Lebewesen Glück und seine Ursache hätten.

      Mögen alle Lebewesen diese haben.

      Ich selbst werde dafür sorgen, dass dies geschieht.

      Bitte, o Buddhas und spirituelle Meister, segnet mich, damit ich dies tun kann.

      Wenn wir diesen unermesslichen Wunsch ständig und spontan erzeugen, haben wir die Verwirklichung der unermesslichen Liebe erlangt. Da die Lebewesen zahllos sind, sind es auch die Vorteile der unermesslichen Liebe. Selbst wenn unsere Meditation schlecht verläuft und wir kein besonderes Gefühl erfahren, hat die Meditation über unermessliche Liebe dennoch großen Nutzen für uns.

      Unermessliches Mitgefühl Wir betrachten alle Wesen, die um uns versammelt sind, und meditieren:

      Alle diese Wesen fürchten sich vor Leiden und wollen frei davon sein; doch in ihrer Unwissenheit begehen sie ständig negative Handlungen, die die eigentliche Ursache des Leidens sind.

      Diese Art der Meditation ruft in unserem Herzen einen unermesslichen Wunsch, ein unermessliches Gebet, eine unermessliche höhere Absicht und eine unermessliche Bitte hervor:

      Wie wundervoll wäre es, wenn alle Lebewesen frei von Leiden und deren Ursache wären.

      Mögen alle frei davon sein.

      Ich selbst werde dafür sorgen, dass dies geschieht.

      Bitte, o Buddhas und spirituelle Meister, segnet mich, damit ich dies tun kann.

      Unermessliche Freude Wir betrachten alle Wesen, die um uns versammelt sind, und meditieren wieder, um einen unermesslichen Wunsch, ein unermessliches Gebet, eine unermessliche höhere Absicht und eine unermessliche Bitte zu erzeugen:

      Wie wundervoll wäre es, wenn alle Lebewesen niemals das Glück der Menschen und Götter oder die erhabene Freude der Befreiung verlieren würden.

      Mögen sie niemals davon getrennt sein.

      Ich selbst werde dafür sorgen, dass dies geschieht.

      Bitte, o Buddhas und spirituelle Meister, segnet mich, damit ich dies tun kann.

      DIE BODHICHITTA MOTIVATION FÜR EINE BESTIMMTE PRAXIS ERZEUGEN

      Bevor wir mit unserer eigentlichen Meditation beginnen, erzeugen wir die Motivation, sie einzig aus dem Grunde auszuführen, die volle Erleuchtung zum Wohle anderer zu erlangen. Wenn wir beispielsweise darüber meditieren ­wollen, wie wir uns auf unseren spirituellen Meister verlassen, so motivieren wir uns selbst folgendermaßen:

      Ich werde jetzt meinen

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