Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso страница 23

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

Скачать книгу

tötete seinen Vater, der ein Feindzerstörer war, und nahm einer Nonne, die ebenfalls eine Feindzerstörerin war, die Roben ab; aber als er Buddha das Bekenntnis Sutra erläutern hörte, spürte er starkes Bedauern und reinigte sein gesamtes negatives Karma. Er erlangte eine direkte Verwirklichung der Leerheit und den Zustand eines In-­den-­Strom-­Eintretenden. Der Brahmane Tong Den tötete seine Mutter, reinigte aber später seinen Geist und wurde ein großer Schüler Buddha Shakyamunis.

      Wenn es möglich ist, solch schändliche Verbrechen vollständig zu reinigen, können wir dann daran zweifeln, dass unsere eigene Nichttugend beseitigt werden kann? Gegenwärtig gleicht unser Geist einem bedeckten Himmel; aber wenn wir unsere ganze Negativität reinigen und das Versprechen halten, in Zukunft schädliche Handlungen zu unterlassen, wird unser Geist wie ein klarer und wolkenloser Himmel werden.

      In Freundlicher Brief sagt Nagarjuna:

      Wenn jemand, der früher äußerst rücksichtslos war,

      Später aufrichtig Gewissenhaftigkeit praktiziert,

      Dann wird dieser Mensch rein wie ein makelloser Mond werden.

      Wenn wir jeden Tag eine starke Reinigung durchführen, können wir unser gesamtes negatives Karma vollständig reinigen; wenn wir eine mittelstarke Reinigung durchführen, können wir unser negatives Karma vermindern; und wenn wir eine leichte Reinigung durchführen, können wir unser negatives Karma am Wachsen hindern. Wenn wir die Reinigung unterlassen, wird sich unser negatives Karma im Laufe der Zeit vermehren und wir werden mit Sicherheit seine schmerzhaften Folgen zu spüren bekommen. Welchen Grad der Reinigung wir erzielen, hängt von der Stärke der vier Gegenkräfte ab:

      (1) Die Kraft des Bedauerns

      (2) Die Kraft des Vertrauens

      (3) Die Kraft des Gegenmittels

      (4) Die Kraft des Versprechens

      Damit unsere Reinigungspraxis vollständig ist, müssen alle vier Kräfte vorhanden sein.

      Die Kraft des Bedauerns Dies ist die Kraft unseres Bedauerns für die schädlichen Handlungen, die wir begangen haben. Wir entwickeln Bedauern, indem wir uns an alle Gefahren unserer Negativität erinnern. Indirekt zerstört Bedauern sowohl die Potenziale unserer nichttugendhaften Handlungen als auch unseren Wunsch, derartige Handlun­gen in Zukunft zu wiederholen. Aus diesem Grund ist Bedauern auch als «die Kraft der Zerstörung» bekannt. Je stärker unser Bedauern ist, umso stärker ist unsere Zurückhaltung. Wenn wir beispielsweise feststellen würden, dass wir tödliches Gift geschluckt hätten, würden wir großes Bedauern empfinden. Wie viel größer sollte unser Bedauern für unsere negativen Handlungen sein, die all unsere zukünftigen Leben vergiften!

      Die Kraft des Vertrauens Es gibt zwei Hauptobjekte unserer negativen Handlungen: die Drei Juwelen und Lebewesen. Die meisten unserer negativen Handlungen werden gegenüber anderen Lebewesen begangen. Durch Anhaftung, Wut oder Unwissenheit motiviert, töten wir, stehlen wir, lügen wir und so weiter. Wir haben auch viele negative Handlungen gegenüber heiligen Wesen begangen, wie zum Beispiel gegenüber Buddhas, Bodhisattvas und spirituellen Meistern. Von Verblendungen getrieben, haben wir schweres negatives Karma erschaffen, indem wir Handlungen ausführten wie Dharma aufzugeben, die Existenz erleuchteter Wesen zu verneinen oder Respektlosigkeit gegenüber der Sangha zu zeigen. Deshalb sind die Zufluchtnahme, indem wir uns auf die Drei Juwelen verlassen, und das Erzeugen des Mitgefühls oder Bodhichitta, indem wir uns auf alle fühlenden Wesen als unser Objekt verlassen, kraftvolle Methoden, um die negativen Handlungen zu reinigen, die wir ihnen gegenüber begangen haben. Das ist mit der Kraft des Vertrauens gemeint.

      Die Kraft des Gegenmittels Dies ist die Kraft jeder tugendhaften Handlung, die wir als Gegenmittel gegen irgendeine nichttugendhafte Handlung ausführen, die wir reinigen wollen. Das Gegenmittel kann jede tugendhafte Handlung sein, die mit aufrichtigem Bedauern für unsere Negativität ausgeführt wird. Beispielsweise können wir Verbeugungen machen, Mantras rezitieren, die Namen von Buddhas rezitieren, die Schriften lesen, über Leerheit meditieren, Gaben darbringen oder Geben praktizieren. Diese heilenden Handlungen sind das eigentliche Mittel, nichttugendhafte Potenziale direkt zu zerstören.

      Die Kraft des Versprechens Dies ist die Kraft des Versprechens, negative Handlungen zu unterlassen. Wenn wir ein Versprechen geben, müssen wir wissen, wie lange wir es halten können. Wir können einige negative Handlungen für den Rest unseres Lebens vermeiden und andere nur für kurze Zeit. Wenn es um solche geht, die wir nicht ganz vermeiden können, können wir versprechen sie für kurze Zeit zu unterlassen, um dann allmählich die Zeitspanne zu verlängern, wenn unsere Fähigkeit größer wird. Schließlich werden wir versprechen können sie für den Rest unseres Lebens zu unterlassen. Selbst diejenigen, deren Lebensunterhalt von negativen Handlungen wie dem Töten von Tieren abhängt, können auf diese Weise praktizieren.

      SICHERFREUEN

      Wann immer wir uns an den Tugenden und Fähigkeiten derjenigen erfreuen, deren Erlangungen höher sind als unsere eigenen, vermehren wir unsere Verdienste über alle Maßen. Durch solch eine Handlung erhalten wir Verdienste, die halb so groß sind wie die Verdienste derjenigen, über die wir uns freuen, und sie vermehrt unser eigenes Potenzial, die gleichen Erlangungen zu erreichen.

      Buddha Shakyamuni sagte, dass wir uns an den Tugenden von fünf Arten von Personen erfreuen sollten: Buddhas, Bodhisattvas, Alleinigen Verwirklichern, Hörern und ge­wöhn­lichen­ Wesen. Es ist lehrreich, die Lebensgeschichten von spirituellen Meistern, Yogis und Buddhas zu lesen. Durch das Nachdenken über die Eigenschaften von Körper, Rede und Geist der Buddhas und die tugendhaften Handlungen, die sie vor und nach ihrer Erleuchtung ausgeführt haben, und durch die Betrachtungen, wie vielen Wesen sie geholfen haben, werden wir Wertschätzung für ihre Erlangungen entwickeln und uns daran erfreuen und denken: «Wie wundervoll wird es sein, wenn ich ein Buddha werde.» Indem wir darüber nachdenken, wie Bodhisattvas Bodhichitta entwickeln und der Reihe nach die fünf Mahayanapfade und die zehn Ebenen erlangen, werden wir ihre Taten wertschätzen, uns daran erfreuen und den Gedanken entwickeln: «Wie wundervoll wird es sein, wenn ich ein Bodhisattva werde.» Indem wir darüber nachdenken, wie Alleinige Verwirklicher eine Verwirklichung der Leerheit erreichen und eine mittlere Erleuchtung erlangen und wie Hörer eine Verwirklichung der Leerheit erreichen und Befreiung erlangen, werden wir uns an ihrer Praxis der drei höheren Schulungen erfreuen und unser eigenes Potenzial vergrößern, die gleichen Verwirklichungen zu erlangen. Wenn wir uns auch an denjenigen erfreuen, die wie wir selbst noch keinen spirituellen Pfad betreten haben, aber aufrichtig praktizieren, werden wir unsere Eifersucht beseitigen und viele Verdienste ansammeln. Wir sollten uns freuen, wann immer andere Geben oder moralische Disziplin oder irgendeine andere Tugend ausüben und wann immer sie sich bemühen, Dharma zu studieren und darüber zu meditieren.

      Einst lud ein König namens Prasenajit Buddha Shakyamuni und seine Schüler zum Mittagsmahl ein. Ein Bettler mit dem Namen Tepa stand am Tor des Königs und freute sich über die Freigebigkeit des Monarchen, indem er dachte: «Wie sehr von Glück begünstigt König Prasenajit ist!» Als Buddha sein Mahl beendet hatte, widmete er die Verdienste des Bettlers dem Wohle aller Wesen. König Prasenajit fragte: «Ich bin derjenige, der dieses Mahl bereitgestellt hat. Warum hast du also die Verdienste dieses Bettlers gewidmet und nicht meine?» Buddha antwortete: «Heute hat dieser Bettler eine tugendhaftere Handlung ausgeführt und mehr Verdienste angesammelt.» Buddha wusste, dass die Motivation des Königs, ihm ein Mahl anzubieten, mit weltlichen Interessen vermischt war, während die Handlung des Bettlers, sich zu erfreuen, vollkommen rein war.

      Unsere Praxis des Sicherfreuens wird besonders stark sein, wenn wir uns an den Tugenden von Menschen erfreuen können, die wir nicht mögen oder die uns nicht mögen. Wenn wir uns gleichermaßen an den tugendhaften Handlungen, dem Glück und dem Wohlergehen aller

Скачать книгу