Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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des Mitgefühls und der Liebe erlangen.

      Wenn wir uns außerdem an unseren eigenen tugendhaften Handlungen erfreuen, werden wir ihre Kraft vergrößern und Depression und Entmutigung überwinden. Manchmal entmutigen wir uns selbst, indem wir in dem Gedanken schwelgen: «Ich habe lange Zeit praktiziert, aber ich scheine nichts erreicht zu haben.» Wenn wir uns auf derartige Gedanken einlassen, können wir so entmutigt werden, dass wir unsere Praxis aufgeben wollen. In solchen Zeiten sollten wir über unsere eigene Tugend meditieren. Es besteht kein Zweifel, dass wir in der Vergangenheit Tugend praktiziert haben, weil wir jetzt ein kostbares menschliches Leben mit allen nötigen Freiheiten und Ausstattungen haben und die Gelegenheit, Dharma zu lernen und zu praktizieren. Dieses Glück entsteht nur als Ergebnis der Praxis moralischer Disziplin, Freigebigkeit, Geduld und makelloser Gebete.

      So wie unsere Tugend der Vergangenheit die Ursache unseres gegenwärtigen Glücks ist, so werden unsere tugendhaften Handlungen dieses Lebens zukünftiges Glück bringen. Deshalb ist es völlig angemessen, sich an ihnen zu erfreuen. Wir können uns daran erinnern, wie oft wir Dharma gehört oder Dharma Bücher gelesen haben, wie oft wir meditiert haben oder wie viele tugendhafte Handlungen wir ausgeführt haben. Wenn wir uns daran erinnern und es ohne Stolz anerkennen, werden wir uns in reiner Weise freuen können und dadurch unsere Tugend in hohem Maße vermehren. Sich auf diese Weise zu freuen schützt uns vor der großen Gefahr, Dharma aufzugeben. Wenn wir Dharma aufgrund unserer Entmutigung aufgeben, ist dies die Ursache, in vielen Leben keinen Kontakt zu Dharma zu bekommen und eine Abneigung gegen Dharma zu haben, wann immer wir ihm begegnen.

      Die Praxis des Sicherfreuens bedarf keiner großen Anstren­gung. Gungtang Tenpai Drölma sagte:

      Wenn du, sogar während du dich entspannst, große Tugend praktizieren willst, solltest du das Sicherfreuen praktizieren.

      Durch das Fördern dieser geistigen Gewohnheit sammeln wir eine riesige Menge an Verdiensten an. Je Tsongkhapa sagte:

      Buddha lehrt, dass Sicherfreuen die höchste Tugend ist.

      DIE BUDDHAS UND SPIRITUELLEN MEISTER INSTÄNDIG BITTEN NICHT HINZUSCHEIDEN

      Obwohl der wirkliche Körper Buddhas, der Wahrheitskörper, niemals stirbt, sterben die Körper, die Buddha ausstrahlt, um Lebewesen zu führen. Eine Welt, in der es keine Emanationen der Buddhas gibt, die die spirituelle Praxis lehren, wird ein barbarisches Land genannt. An einem derartigen Ort ist es unmöglich, auch nur ein Wort des Dharma zu hören. Deshalb sollten wir die Ausstrahlungen Buddhas inständig bitten, für lange Zeit in dieser Welt zu bleiben, um allen Lebewesen Nutzen zu bringen. Die Buddhas und spirituellen Meister auf diese Weise inständig zu bitten erschafft große Verdienste.

      DIE BUDDHAS UND SPIRITUELLEN MEISTER BITTEN DAS RAD DES DHARMA ZU DREHEN

      Neunundvierzig Tage nachdem Buddha Shakyamuni Erleuchtung erlangt hatte, baten ihn die Götter Brahma und Indra zu lehren. Sie sagten:

      O Buddha, Schatz des Mitgefühls, fühlende Wesen sind wie Blinde in ständiger Gefahr zu stürzen. Es gibt keinen anderen Beschützer in dieser Welt als dich. Bitte erhebe dich deshalb aus dem meditativen Gleichgewicht und drehe das Rad des heiligen Dharma.

      Buddha nahm diese Bitte an und begann zu lehren. Infolge­dessen erlangten unzählige Wesen Befreiung und volle Erleuchtung und unzählige Wesen haben die Gelegenheit, Dharma zu praktizieren. Die gütigen Bitten von Brahma und Indra haben es uns ermöglicht, Dharma selbst in diesen degenerierten Zeiten zu finden. Wenn wir Bitten an die heiligen Wesen richten und sie ersuchen das Rad des Dharma zu drehen, werden wir auf die gleiche Weise Verdienste ansammeln und die Ursache erschaffen, in diesem und in zukünftigen Leben Dharma zu erhalten. Indirekt werden wir allen anderen Wesen helfen.

      WIDMUNG

      Die Widmung hat sechs Aspekte: was wir widmen, der Zweck der Widmung, das Ziel der Widmung, für wessen Nutzen wir widmen, die Art und Weise der Widmung und die Natur der Widmung.

      Wir widmen unsere tugendhaften Handlungen von Körper, Rede und Geist. Der Zweck der Widmung dieser Handlungen besteht darin, sie vor Zerstörung und Verringerung zu bewahren und sicherzustellen, dass wir ihre guten Ergebnisse erfahren. Wenn wir unsere Tugend nicht widmen, kann sie durch negative Handlungen wie Wut oder falsche Sichtweisen zerstört werden. Das endgültige Ziel, dem wir unsere positiven Handlungen widmen, ist das Ziel der vollen Erleuchtung. Wir machen die Widmung zum Wohle aller Lebewesen und denken: «Möge ich durch die Kraft meiner tugendhaften Taten Erleuchtung zum Wohle aller erlangen.» Wenn wir Leerheit verwirklicht haben, machen wir die Widmung, indem wir uns daran erinnern, dass drei Dingen – der Person, die die Widmung macht, den Handlungen, die gewidmet werden, sowie der Widmung selbst – inhärente Existenz fehlt. Wenn wir Leerheit nicht verwirklicht haben, machen wir die Widmung, indem wir bedenken, dass den drei Dingen – ­demjenigen, der widmet, demjenigen, dem gewidmet wird, sowie der Widmung – inhärente Existenz fehlt. In den Sutras der Vollkommenheit der Weisheit sagt Buddha, dass die Art, wie wir widmen, Methode und Weisheit vereinen sollte. Diese Praxis ist sehr tiefgründig, weil durch diese Widmung sowohl unsere Verdienste als auch unsere Weisheit anwachsen und wir auf den spirituellen Pfaden fortschreiten. Widmung ist von Natur aus ein tugendhafter geistiger Faktor. Sie ist die tugendhafte Absicht mit der Funktion, sowohl das Degenerieren der angesammelten Tugend zu verhindern als auch ihr Wachstum zu fördern.

      Wenn wir unsere gesamte Tugend diesem Ziel widmen, wird uns unsere Tugend zu unserem Ziel tragen, was immer auch unser Wunsch sein mag. Es heißt, dass unsere tugendhaften Handlungen wie ein Pferd und unsere Widmung wie dessen Zügel sind. Wenn wir widmen, gleichen wir einem geschickten Reiter, der durch das Benutzen der Zügel sein Pferd dahin lenken kann, wohin auch immer er gehen möchte. Die Kadampa Lehrer lehrten, dass wir uns an zwei wichtige Dinge erinnern sollten, wann immer wir tugendhafte Handlungen ausführen: mit einer tugendhaften Motivation zu beginnen und mit einer Widmung abzuschließen.

      DAS MANDALA DARBRINGEN

      Das Wort «Mandala» bedeutet in diesem Zusammenhang «Universum». Wenn wir den heiligen Wesen ein Mandala darbringen, bringen wir alles dar – das ganze Universum mit all seinen Objekten und allen Wesen, die es bewohnen. Da die Verdienste, die wir erschaffen, wenn wir eine Darbringung machen, der Natur der Darbringung entsprechen, wandeln wir im Geist das ganze Universum in ein Reines Land um und stellen uns vor, dass alle seine Bewohner reine Wesen und alle Objekte kostbare Substanzen sind. Dann stellen wir uns vor, dass wir dieses reine Universum in unseren Händen darbringen.

      Ein Kind füllte einst eine Schale mit Staub und brachte sie Buddha Kashyapa dar, wobei es sich vorstellte, der Staub sei Gold. Als ein Ergebnis dieser reinen Darbringung wurde das Kind später als der wohlhabende König Ashoka wiedergeboren. Ebenso werden wir ein Ergebnis entsprechend der reinen Natur unserer Darbringung erfahren, wenn wir die Welt als Reines Land darbringen, erfüllt von erlesenen Objekten und kostbaren Symbolen. Wenn wir uns spirituelle Erlangungen wünschen, sollten wir jeden Tag ein Mandala darbringen.

      DAS FELD FÜR DIE ANSAMMLUNG VON VERDIENSTEN IM ALLGEMEINEN UND DIE GURUS DER LAMRIM ÜBERLIEFERUNGSLINIE IM BESONDEREN UM IHRE SEGNUNGEN BITTEN

      Jetzt erbitten wir Segnungen, um drei große Ziele zu erreichen:

      (1) Falsche Gedanken und Geisteshaltungen in unserem Geist am Entstehen zu hindern

      (2) Richtige Gedanken und Geisteshaltungen zu fördern

      (3) Äußere und innere Hindernisse unserer Dharma Praxis zu beseitigen

      Wenn

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