Manni, kannst Du uns das mal erklären?. Jörg Müller

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Manni, kannst Du uns das mal erklären? - Jörg Müller

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von 2011 und immer noch aktuell!?!)

      Unterstellen wir, dass Herr Beck ein aufrechter und ehrlicher Mensch ist.

      Unterstellen wir weiterhin, dass Herr Beck es ernst meint, wenn er sagt: „Wir müssen dem Volk aufs Maul schauen“.

      Gestehen wir vielen Menschen in Rheinland-Pfalz zu, dass sie der Meinung sind/waren, dass Kurt Beck über einen langen Zeitraum ein sehr guter Landesvater für die Rheinland-Pfälzer war.

      Mit diesen Unterstellungen und dem Zugeständnis ausgestattet, sehen wir als nicht Rheinland-Pfälzer staunend einer spannenden, aus unendlich vielen Folgen bestehenden Dokusoap mit Herrn Beck in der Hauptrolle und mehreren grünen Statisten in Nebenrollen zu.

      Titel der Soap: Vom (politischen) Senkrechtstarter zum (politischen) Tiefflieger.

      Untertitel: Die Mainzer Variante des Films: Quax, der Bruchpilot.

      Als vor Jahren die politische Lichtgestalt unserer Partei aus Deutschlands hohem Norden und anschließende Eintänzerin in der Kantine der Krabbenfischer von St. Peter-Ording, unsere Heide S., einigen männlichen Politgrößen attestierte, als Tiger abgesprungen und als Bettvorleger gelandet zu sein, hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an den lieben Kurt aus Mainz gedacht.

      Es ist auch nach den Vorkommnissen der letzten Tage rund um den Nürburgring davon auszugehen, dass aktive Tierschützer jeden Vergleich von Herrn Beck mit einem Tiger mit einer sofortigen Klage vor dem Internationalen Tierschutzgerichtshof beantworten würden.

      Was also ist los in Rheinland-Pfalz? Was treibt Kurt Beck, den Ministerpräsidenten von grünen Gnaden, zurzeit an/um?

      Ein (ehemals) beliebter Landesvater, der, was für ihn spricht, aus einfachen Verhältnissen stammt (was immer das auch bedeuten mag), hat vor mehreren Jahren völlig den Boden unter den Füßen und die Mäuler seiner Wähler aus den Augen verloren.

      In der Abgeschiedenheit des idyllischen Rheinland-Pfalz hörte Kurt die Rufe, die in der zweiten Hälfte einer Saison durch alle Stadien der Fußballbundesliga schallen: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.

      Also machte sich Kurt, der Bodenständige, auf den Weg nach Berlin, der Bodenlosen. Dort stellte er schnell fest, dass ein kleiner netter Salamander aus Steinfeld keine Chance gegen die riesigen und hinterhältigen Schlangen im Politterrarium von Berlin hatte. So sehr der kleine Salamander sich auch mühte, den großen Schlangen aufs Maul zu schauen und zu verstehen, was eigentlich um ihn herum vorging, umso weniger hatte er Erfolg. Er musste zu jedem Zeitpunkt aufpassen, dass er nicht von seinen (Schlangen-) Freunden gefressen wurde. Kurt wurde erst wütend und resignierte dann doch sehr schnell. Er sehnte sich zurück nach seiner Heimat, wo ein Salamander noch respektiert wurde, auch von Schlangen. Denn davon gab es auch in Rheinland-Pfalz genug.

      Aber Kurt wollte nicht mit leeren Händen von Berlin nach Steinfeld zurückkehren. Da kam ihm sein Parteifreund „Das-ist-auch-gut-so-Wowi“, eine bekannte Berliner Schlange, unerwartet zu Hilfe. Wowi nahm Kurt kurz vor dessen Abreise aus Berlin zur Seite:

      „Mein lieber Freund Kurt (Kurt lief bei diesen Worten ein Schauer über den Rücken), ich möchte dir zu deinem plötzlichen Abschied, den ich von ganzem Herzen bedaure, einen Geheimtipp mit auf deinen weiteren politischen Weg geben:

       Tust du Gutes, freuen sich die Wählerinnen und Wähler und vergessen dich ganz schnell. Wenn du aber zum Beispiel Schulden in deinem Land auftürmst, die alles bisher da gewesene übertreffen, bleibst du auf ewig in den Köpfen der Menschen. Und was will man mehr als Politiker, als auf Dauer unvergessen zu sein.

      Kurt sah Wowi mit seinen Steinfelder Augen fragend an. Wowi legte jetzt freundschaftlich seinen Arm um ihn. Bei Kurt schrillten alle Alarmglocken. Wenn bloß seine Rosi nichts davon mitbekam.

      „Mein lieber Freund Kurt, deshalb heißen die fünf Zauberworte für die politische Unsterblichkeit: Wohltaten verteilen und Schulden machen. Und je beliebter du beim Wahlvolk wirst, umso mehr Schulden kannst du unbemerkt und ungestraft machen. Man wird dich immer mehr lieben und schon bald wirst du unsterblich sein. So wird das in Berlin schon seit 1948 gehandhabt. Nimm dein großes Vorbild Willy Brand. Er wird heute noch von uns Berlinern geliebt.“

      Kurt bedankte sich und stieg nachdenklich in sein Auto und schlief erschöpft von den Strapazen der letzten Wochen und Monate ein. Die Worte von Wowi verfehlten selbst im Schlaf nicht ihre Wirkung.

      Als Kurt kurz vor Mainz wieder aufwachte, hatte er die Lösung: Das Projekt Nürburgring! Hier konnte er bei der Realisierung Schulden ohne Ende machen und sich dann bestimmt sicher sein, dass ihn die Rheinland-Pfälzer nach Fertigstellung dieses Projektes nie mehr vergessen würden.

      Kurt ging voller Energie ans Werk.

      Je unfähiger seine Berater waren, umso mehr waren sie für die Umsetzung seines Projektes geeignet. Und Kurt bewies ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Berater.

      Sein Meisterstück lieferte er allerdings nach der letzten Landtagswahl (2011) in Rheinland-Pfalz ab. Er band die einzigen hartnäckigen Gegner seines Projektes, die Partei der Gutmenschen und Besserverdiener, mit in die Regierungsverantwortung ein.

      Der Erfolg gab ihm Recht. Mit dem Projekt setzte unser Kurt nicht nur mehrere 100 Millionen Euro in den Sand, er war sich auch sicher, dass der Wowi in Berlin vor Neid erblassen würde.

      Aber Wowi war für Kurt in jeder Hinsicht eine Nummer zu groß. Als die Kunde von den Verlusten des Nürburgringprojekts von Mainz nach Berlin drang, nahm Wowi seinen alten Kumpel Matthias P. an die Seite:

      „Matthias, wir dürfen uns von dem Salamander aus Mainz mit seinem Schwachsinnsprojekt auf keinen Fall die Schau stehlen lassen. Hast du eine Idee, wie wir die Verluste vom Kurt noch toppen können?“

      Matthias hatte.

      „Ich sage nur ein Wort: Flughafen.“

      Wowi nickte anerkennend. Da würde der Kurt aber Augen machen.

      Und die Moral von (in) der Geschicht‘?

      Es gibt keine!

      Uli, mach mal zehn Pils auf meinen Deckel.

      Prost!

      2 Krankenhaus

       Unser Thema des heutigen Abends:

       Warum gibt es eigentlich Krankenhäuser?

      Unterstellen wir, dass keiner von uns gerne krank ist.

      Unterstellen wir weiterhin, dass uns unsere Gesundheit lieb und teuer ist.

      Gestehen wir den Krankenhausbetreibern zu, dass sie schwarze Zahlen schreiben wollen (und müssen).

      Mit diesen Unterstellungen und dem Zugeständnis ausgestattet, nähern wir uns dem heutigen Thema.

      Fangen wir mit dem Begriff Krankenhaus an. Ein Krankenhaus ist ein Haus für Kranke. Das hört sich gut und logisch an.

      Da ich voraussetze, dass ihr alle wisst, was ein Haus ist, wenden

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