Die Delphin Therapie. Jacques Varicourt

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Die Delphin Therapie - Jacques Varicourt

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kam Ede mit seinen Blüten, ja, und mit einmal waren alle Wetten ungültig, ich habe mich zu jener Zeit hundeelend gefühlt. Ich glaube ich habe sogar bei uns im Hotelzimmer ins Waschbecken gekotzt. Wir, wir alle, standen wieder vor dem Ruin, Hartz IV war erneut angesagt, aber, darauf hatte ich keinen Bock, ich konnte Hartz IV nicht ertragen, es machte mich krank und aggressiv. Also ließ ich mir von der Hamburger Jobvermittlung einen: Befristeten und relativ hoch bezahlten 4 Wochen Job geben.

      Zwischenzeitlich hatten mir Arthur Grisham und Bert Teufel, bei einem Scotch in der Kellerbar des Hotels (des ehemaligen Club: „Tahiti“) erklärt, dass das Theaterstück fürs Erste gestrichen ist. Arthur sagte damals zu mir: „Ein Film, vielmehr eine dreistündige Dokumentation über die Stadt Hamburg werden wir drehen – der Aktualität wegen. Wir haben das Theaterstück bereits soweit umgeändert, dass es überhaupt keinen Mehr-Aufwand erfordert, um aus dem bisher geschrieben Kram ein Drehbuch zu entwickeln.“ Bert Teufel unterstrich Arthur seine Darlegungen, indem er zu mir sagte: „Ein Film ist greifbarer, er ist zeitloser und somit ein Dokument, welches einen bestimmten Lebensabschnitt festhält. Die Eckkneipe von Möller, Ingo Wilff seine Bahnhofskneipe, aber auch das Homosexuellen-Milieu, das Metro-sexuellen-Milieu, die Filmbranche, die Politik und vieles andere mehr liegen uns am Herzen. Und du, falls du nicht immer nur mit Magda zusammen bist, oder in Hamburg-Harburg dein Unwesen treibst, musst für volle 3 Stunden deine Musik zur Verfügung stellen, ist das wohl so ohne weiteres möglich?“ „Ja,“ sagte ich, „so aus dem Stegreif heraus sollte das kein Problem sein.“ Und ich gestehe, dass mir diese Filmproduktion doch sehr gelegen kam, sie war seiner Zeit eine Abwechslung für mich. Ich möchte das folgendermaßen erklären: Wir waren alle mal wieder irgendwie erledigt, nichts Richtiges lief wunschgemäß. Ralf saß meistens angetrunken mit Rudolf Lüders, und dem eigensinnigen Papageien „Kapitän Vallo“, an der Rezeption des Hotels. Die Grishams, Bert Teufel und Magda geigten mit einer Filmkamera durch die Gegend und quatschten Leute auf der Straße an, um sie zu: Hartz IV, Angela Merkel, Roland Koch, dem schwulen Außenminister Guido Westerwelle und um sie natürlich auch zu völlig anderen Themen zu befragen. Chantal malte den ganzen Tag, oder sie lamentierte in Möllers Eckkneipe mit Doris sowie Mona über: Alkohol, Drogen, Extremsex sowie Tabletten. Kirstin Lüders und die Studentin ackerten nach wie vor im Hotel, aber sie gingen auch gerne bummeln, sie hatten sich von uns anderen ein wenig abgenabelt, - sie machten ihr eigenes Ding. Heide Lüders und Bianca hatten sich auch erneut gefunden, stundenlang beschäftigten sie sich mit Modejournalen, beide planten sogar eine eigene Kollektion. Jeder war also irgendwie beschäftigt, aber die Beschäftigung als solches brachte kein Geld, darum hatte ich mich ja auch an die Jobvermittlung in Hamburg-Mitte gewandt.

      Doch bevor ich darüber schreibe, oder auch nicht, möchte ich „Sie“, meine Lieben Leser, bitten, dass Sie Ihr Augenmerk auf die schmuddelige, mit Bakterien verseuchte Bahnhofskneipe von Ingo Wilff richten, wo ich gelegentlich mein Hefeweizen trank, wenn ich mich in Harburg befand. Ingo, der streitsüchtige Besitzer, hatte im Januar 2010, in einem militärischen Ton, zu mir gesagt: „Ich weiß, dass Diane, diese asoziale Schlampe, und auch Barbara mich bescheißen. Aber, und das ist wichtig, ich habe vorgesorgt, ganz still und heimlich, ohne dass es jemand mitbekommen hat. Denn, ich lass mich doch nicht von meinen eigenen Angestellten von hinten ins Knie ficken. Wo sind wir denn?“ „Könntest du etwas genauer werden?“ Fragte ich Ingo. Daraufhin sagte er zu mir mit einer „Tasse Wodka“ in der Hand: „Ich habe sehr oft das „echte Geld“ in der Kasse, wenn absolut „niemand“ darauf achtete, gegen „unechtes Geld“ ausgetauscht- bzw. austauschen lassen. Somit konnten weder Diane noch Barbara mich bescheißen!“ „Du hast den beiden Blüten untergejubelt, willst du mir das damit sagen?“ Fragte ich entgeistert. „Jawohl, das habe ich getan, und das will ich auch damit sagen. Ich habe die Blüten letztes Jahr organisiert, nachdem mich ein Spion aufmerksam gemacht hatte, dass Diane und Barbara falsches Spiel spielen.“ „Ist der Spion vielleicht, der uns allen bekannte: Michael Jürf?“ „Ja! Er ist es! Deine Kombinationsgabe ist wirklich beachtlich,“ sagte Ingo, dabei strich er sich mit der flachen Hand über sein fettes, versoffenes und zudem verschwitztes Gesicht. Dann stießen wir miteinander an. – Wir hatten gerade abgesetzt da ging die Tür auf, zum Vorschein kam Ede Liedloff, mit HSV-Mütze, mit Hornbrille und mit einem Korb voller Gemüse, welches er auf dem Harburger Wochenmarkt gekauft hatte. Ede setzte sich zu uns. „Ein Astra bitte,“ sagte Ede. Lässig latschte Ingo zum Zapfhahn, nahm ein Glas, ließ den Gerstensaft einlaufen und stellte das Glas erst mal zur Seite, damit der Bierschaum sich ein wenig absenken konnte. Unterdessen hatte sich Ede eine selbst gedrehte Zigarette auf seine Indische Haschpfeife gesteckt, er entzündete diese; anschließend griff er in den Korb der voller Gemüse war, er fingerte hierbei einen schrumpeligen, unappetitlich anmutenden „genmanipulierten, überdimensionalen Apfel“ hervor und fraß ihn samt Stängel und Körner auf. Ich, sowie Ingo, beobachteten Ede, aber er, Ede, sagte nichts. Nach 3-4 Minuten, servierte Ingo ihm sein Bier, Ede setzte sofort an, und ließ die goldbraune Brühe durch seinen Schlund laufen, wir konnten jeden einzelnen Schluck und Gluckser hören... ja, und als er damit fertig war, ging erneut die Kneipentür auf – es kam der: Psychisch kranke, von seinen Eltern verhätschelte, unselbständige, sowie unbeholfene Michael Jürf (wenn man vom Teufel spricht) herein. Er sagte zu uns: „Da bin ich wieder! Da... äh, bin ich wieder, ich bin wieder da. Bekomme ich auch ein Bier, Ingo?“ „Ja, du Fettwanst,“ sagte Ingo, und stellte ihm eine bereits geöffnete Flasche vor die Nase. Michael trank ganz in Ruhe, dennoch war er von einer inneren „Unruhe“ getrieben, irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Und als es offensichtlich war, dass ihn der Wahnsinn in seinen Bann zog, da fragte Ingo: „Michi, du durchgeknalltes Mastschwein, was ist mit dir?“ Da sagte Michi: „Ich, ich, ich würde gerne Musik machen! Ich habe auch Kleingeld dabei, darf ich Musik machen, darf ich ein paar Titel drücken, da, da, da, darf ich das, Ingo?“ „Ja, logisch,“ sagte Ingo, „aber nicht so`n wilden Kram.“ Also erhob sich Michi, und bewegte seinen aufgedunsenen sowie aufgeblähten Körper zur Musikbox; dort angekommen nahm er eine 2 Euromünze aus seiner völlig verdreckten Hose, steckte diese grinsend in den Kasten und drückte seine Lieblingsmucke; deutschen, gähnend langweiligen Schlager aus den siebziger Jahren. – Ich war total genervt! Ingo und Ede klatschten jedoch, hingerissen, im Takt mit, und Michi sang sogar unerträglich laut dazu, ich hingegen hielt mich zurück, denn ich ertrage die meisten deutschen Schlagertitel nicht, meine Nerven fangen dann an zu rebellieren. Ich bestellte mir einen Scotch sowie ein weiteres Hefeweizen, um mich im Geiste mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nach 20 endlosen Minuten hörte das Gedudel dann endlich auf. Nun begann Michi unaufgefordert von seiner Mutter zu erzählen, er sagte, mit hochgezogener Oberlippe, so dass sein fettes Gesicht noch mehr zur Geltung kam: „Auch, wenn mir das hier keiner glaubt, aber am liebsten liege ich mit meiner Mutter, Christa, den ganzen Tag nackend auf der Couch, und wir beide gucken uns Wahlwerbespots von der CDU an – auf DVD. Und wenn meine Mutter währenddessen meinen Pimmel massiert, vor allem die Eichel, also, dann kriege ich immer einen Steifen, das kribbelt so schön, es macht mir ungeheuren Spaß, echt ey.“ Wir sahen uns, alle wie wir da waren, nach diesem Geständnis, fassungslos an. Ingo murmelte das Schlimme Wort: „Inzucht.“ Ede fing unnormal heftig an zu keuchen, es war so eine Art von schwerem Hustenanfall, welcher an einen Zustand von Bronchitis mit Auswurf erinnerte. Und ich, ich dachte mir meinen Teil. Dennoch, als wir den ersten Schock überwunden hatten, da sagte Ingo: „Also, Michi! Hast du sie noch alle? Geht es dir, da oben im Kopf, noch gut, oder was?“ Michi schüttelte daraufhin sein massiges Gesicht, von einer Seite auf die andere, so dass sich seine fetten Wangen in Bewegung setzten, bevor er sagte: „Ist das etwa verboten, mit der Mutter CDU Wahlwerbespots anzugucken?“ Nun brachte sich Ede ins Gespräch, er sagte zu Michi: „Michi, darum dreht es sich doch gar nicht. Es dreht sich viel mehr darum, dass du mit „deiner eigenen Mutter“ so etwas nicht machen darfst! Es gibt gesetzliche Regelungen für Inzucht, so etwas ist strafbar, es ist kein Kavaliersdelikt! Verstehst du das?“ Michi wurde zunehmend aufgeregter; immer wieder rieb er, abwechselnd, seine Hände, (leicht gedreht, mit den Außenseiten) gegeneinander, unnormal heftig, es war fast schon ein Krampf. Doch plötzlich sagte er: „Dann wäre es also besser, ich würde mit meiner Mutter Wahlwerbespots von der: SPD, der FDP, oder von den Grünen gucken, oder was?“ „Mensch Michi,“ sagte Ingo, „bist du denn total verblödet, oder tust du nur so? Will das nicht in deinen krank gesoffenen Schädel rein, dass das, was du da mit deiner Mutter treibst strafrechtlich belangt werden

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