Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer
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Hans Nordländer
Das Erbe der Ax´lán
Die Bücher des Siebenkristalles - Teil 5: Die Schrecken der Seemark
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Inhaltsverzeichnis
4. Auf den Spuren Erlau Hephrams
7. Begegnung mit einem alten Freund
8. Warten auf eine Entscheidung
14. Ein unwillkommener Gefährte
19. Das Geheimnis der Seefestung
20. Der Ursprung der Menschheit
1. Sturm über Landsende
Nach diesen erschütternden Erlebnissen im »Einsamen Posten« setzten sie bedrückt ihren Weg fort. Immer mehr kamen sie zu der Gewissheit, dass die Aufgabe, die sie übernommen hatten, keine war, nach deren Erfüllung, falls sie überhaupt so weit kamen, sie ihr gewohntes Leben fortsetzen konnten. Zu überwältigend waren die Erlebnisse, Entbehrungen, Leiden und Verluste. Vielmehr wurde immer deutlicher, dass der Chrysalkristall eng mit ihrem Schicksal verknüpft war, so wie die »Sphäre« mit dem Schicksal Tjerulfs.
Schweigend und in Gedanken versunken, ritten sie zurück nach Sprotthausen. Nachdem sie die Nacht nach dem Verlassen des Berges in einem ungemütlichen Versteck im Unterholz und noch dazu ohne ihre Zelte verbringen mussten, und die nächste in einer Scheune bei Bauer Merower, sehnten sie sich nach richtigen Betten und einem Bad und vor allem nach einem erholsamen Schlaf. Daher wollten sie die nächsten zwei Nächte in einem Wirtshaus in Sprotthausen verbringen. Trotz des herben Fischgeruches in seiner Umgebung hatten sie sich entschlossen, wieder in den »Verlorenen Anker« einzukehren, falls es dort für sie auch dieses Mal genug Zimmer gab.
Meneas dachte viel über ihre Begegnung mit Angrod nach. Seit ihrem ersten Aufbruch von Everbrück war die Erinnerung an seine Rettung in der Seemark durch den Morain fast verblasst, und falls es noch ein Zusammentreffen mit ihm geben würde, dann hätte er es niemals im »Einsamen Posten« erwartet. Damals war er ihm schon merkwürdig vorgekommen, doch jetzt war ihnen Angrod fast unheimlich geworden, und das hatte noch nicht einmal etwas mit dem unnatürlichen Gesichtsausdruck als Folge der Einnahme von Kräutern zu tun. Den hatte Angrod ja erklärt. Aber dieser Morain schien beunruhigenden Geschäften nachzugehen.
Doch das allein war es auch nicht. Wie schon beim ersten Mal, glaubte Meneas ihn irgendwoher zu kennen. Es gab nur keine Gelegenheit, an die er sich erinnerte. Und obgleich er auf sonderbare Art abweisend war, empfand Meneas eine Vertrautheit mit Angrod, die er nicht erklären konnte.
Tjerulf dagegen kannte ihn besser und sie hatten sich anscheinend schon mehrmals getroffen. Schließlich hatte Angrod die Begegnung zwischen Meneas und Tjerulf eingefädelt. Doch auch Tjerulf war überrascht gewesen, den Morain in dem Berg zu sehen. Angrod hatte ihm wohl nicht allzu viel über sich erzählt. Trotzdem wusste Tjerulf bestimmt einiges mehr über ihn als Meneas selbst, und bei passender Gelegenheit wollte er mit Tjerulf darüber reden.
Meneas´ Gedanken schweiften ab zu den Ereignissen in dem Berg, doch weniger wegen des Verlustes seines Freundes Erest, der ihn genauso schmerzte wie Valea, als vielmehr wegen der furchtbaren Handlungen, die dort von den Ax´lán durchgeführt worden waren. Meneas ging es nicht um die medizinischen Einzelheiten, davon verstand er ohnehin nichts, sondern um die Absicht, die dahinter steckte.
So sehr er sich auch bemühte, sich eine Gesamtübersicht zu verschaffen, es gelang ihm nicht. Er drehte sich immer wieder im Kreis. Die Ax´lán hatten Menschen gezüchtet, das war schlimm genug. Aber aus welchem Grund, und was war aus ihnen geworden? Meneas konnte sich kaum vorstellen, dass es genügend waren, um als Vorfahren der elveranischen Menschheit in Frage zu kommen. Zudem waren ihre Völker zu verschieden. Er seufzte. Das war wohl ein Rätsel, das er nie würde ergründen können.
Und Tjerulf? Vielleicht konnte er ihm helfen. Er war viel älter als sie alle und besaß ungleich mehr Lebenserfahrung. Er hatte die Geschichte der Völker Päridons über viele Lebensalter verfolgt. Außerdem schien er von der ganzen Sache etwas geahnt zu haben, wenn er, Meneas, den Worten zwischen ihm und Angrod richtig verstanden hatte. Aber seit sie den Stützpunkt der Ax´lán verlassen hatten, war sein Freund