Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer страница 15
Dragur wartete, bis sie nicht mehr zu sehen waren, und suchte sich dann einen Schlupfwinkel. Die Tatsache, dass die Drachen sich nicht um ihn gekümmert hatten, veranlasste Alben Sur zu der Annahme, dass sie ihn nicht entdeckt hatten.
An diesem Tag war nicht mehr viel zu erwarten. Meneas und seine Leute würden die Insel erst am Nachmittag des kommenden Tages erreichen - falls sie nicht untergingen. Hätte es die beiden Drachen nicht gegeben, hätten die Priester den Roboter die Insel untersuchen lassen, aber unter diesen Umständen war es besser, ihn vor einer Entdeckung in Sicherheit zu bringen. Außerdem ersparte es ihm ein wenig Energie.
Am Nachmittag des folgenden Tages war es dann so weit. Ein kleines Boot tauchte aus der diesigen, immer noch stürmischen See auf und hielt ein wenig mühevoll auf Kaphreigh zu. Das mussten sie sein, denn wer sonst war verrückt genug, an einem solchen Tag zu einer öden Insel zu fahren?
Dragur brauchte nicht einmal seinen Schlupfwinkel zu verlassen, um die Ankömmlinge zu beobachten. Er stand bewegungslos unter einem felsigen Überhang, der ihn vor Entdeckung von oben schützte, und von den Menschen war er weit genug entfernt, um nicht erblickt zu werden. Woran der Roboter nicht dachte, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie unter diesen Umständen andere Sorgen hatten, als sich in den Hängen des Berges über der Bucht genauestens umzuschauen.
Langsam lief das Boot in die kleine Bucht am Fuße des Berges ein, das Segel sank herab und der Anker fiel ins Wasser. Anschließend sprangen sieben der acht Menschen über Bord und gingen an Land. Kurz darauf verlor Dragur sie für einige Zeit aus den Augen. Das Boot blieb, wo es war. Anscheinend wollte es in der Bucht liegen bleiben. Vielleicht wartete es dort bis zur Rückkehr der Fahrgäste.
Bald, nachdem die sieben Menschen an Land gegangen waren, senkten sich die beiden Drachen herab und landeten in einer Senke, die Dragur nicht einsehen konnte. Aber die Priester zweifelten nicht daran, dass sich dort Meneas und seine Gruppe aufhielten. Sie bemühten sich, den Roboter ein wenig näher heranzubringen, aber um wirklich Einzelheiten erkennen zu können, hätten sie ihn der Gefahr einer Entdeckung preisgeben müssen. Und das war die Sache noch nicht wert.
Die Drachen flogen nach einer Weile wieder in die Berge. Nicht lange danach hörte der Roboter das Knacken und Rascheln von Ästen und ein Stück unterhalb von ihm bewegten sich die Sträucher auf eine Art und Weise, die eine Einwirkung des Sturmes ausschloss. Wenn es keine Tiere waren, dann musste es die Gruppe sein.
Dragur ging hinter einem Felsen in Deckung. Sein Geräuschaufnahmegerät übermittelte Bruchstücke menschlicher Sprache. Also waren es tatsächlich die sieben Ankömmlinge, und sie befanden sich auf der Suche nach einem Unterschlupf für die Nacht. Sie hielten aber nicht auf den Standort Dragurs zu, sondern bewegten sich quer zu ihm. Als er sie kaum noch wahrnahm, verließ er sein Versteck und folgte ihnen vorsichtig, stets darauf bedacht, nicht von den Drachen gesehen zu werden und den einprogrammierten Sicherheitsabstand einzuhalten.
Und dann geschah beinahe ein Unglück. Während die Menschen sich dem Wild auf der Insel durch ihren Geruch und ihre Geräusche verrieten, mangelte es dem Roboter an beidem und daher verfehlte er mit seinem Fuß nur knapp einen Frischling, der sich auf seinen Pfad verirrt hatte. Dragur war nicht mehr darauf programmiert, solchen kleinen Hindernissen auszuweichen. Vor Schreck laut quiekend, rannte das Tier zu seiner Rotte zurück. Hätte der Sturm nicht immer noch getobt und in dieser Höhe sogar noch zugenommen, und wäre er nicht aus der Richtung der Menschen vor ihm gekommen und hätte alle Geräusche mit sich gerissen, wäre seine Entdeckung unvermeidlich gewesen. Aber so bemerkten sie nichts von dem Vorfall. Nur Durhad, der als letzter in der Gruppe ging, drehte sich noch einmal um, aber er schien nichts feststellen zu können, denn er wandte sich gleich wieder nach vorne und folgte den anderen.
Die Nacht verbrachten sie in einer geschützten Stelle, die von Gestrüpp umrankt und auch dort von einer ausladenden Felsendecke überragt wurde. Für Dragur gab es keine Möglichkeit, sie einzusehen. So verbarg er sich in einiger Entfernung und übertrug nur noch die Geräusche, die sein empfindliches Spürgerät aufnahm. Fürs Erste waren es aber nur das Rauschen des Windes und der Büsche und die auftreffenden Regentropfen. Irgendwann am kommenden Tag stellte der Roboter die Übertragung seiner Beobachtungen aus unerfindlichen Gründen von einem zum nächsten Augenblick ein, und es gelang den Priestern nicht mehr, ihn wieder in Betrieb zu setzen. So ging dem Orden von Enkhór-mûl auch dieser Roboter verloren.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.