Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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ausschließen, dass die Höhle überhaupt nichts damit zu tun hatte und der Trupp aus dem Berg bis dahin noch gar nicht den Drachen begegnet war. Die Lage war reichlich unklar und die Tum´rei hatte seine Erwartungen in keiner Weise erfüllt. Und wie es aussah, würden sie ihnen in Zukunft auch nicht mehr zu Diensten stehen. Bisher hatte er noch keine Priester in jene Gegend entsandt, um der Angelegenheit nachzugehen.

      Alben Sur war aber weniger an diesen Kreaturen gelegen als vielmehr an den Teilen der mythischen »Sphäre«, deren Bestandteile sie in sich tragen sollten. Um was es sich dabei tatsächlich handelte und was der Orden damit anfangen konnte, wusste Alben Sur selbst nicht genau, aber das würden sie sicher herausfinden. Die beiden Plasmaklumpen, die sie bereits besaßen, hatten bisher nur wenig zu ihrem Verständnis über die »Sphäre« beigetragen. Nur so viel war klar: Die »Sphäre« war älter als der Chrysalkristall und beide standen nicht im Zusammenhang miteinander.

      Alben Sur war es am Anfang, und der lag schon sehr weit zurück, nicht einmal darum gegangen, den Drachen zu schaden. Er hatte nichts gegen sie, solange sie den Orden in Ruhe ließen. Das war leider nicht immer der Fall gewesen. Und so hatte der Orden irgendwann angefangen, sie als Gegner zu betrachten. Und inzwischen hatten sie herausgefunden, dass sie an die Teile der »Sphäre« nicht herankamen, ohne die Drachen zu töten. Jetzt wog die Aussicht auf Erkenntnisse schwerer als die Folgen der Tat. Welche Art der Verbindung zwischen den Drachen und der »Sphäre« bestand, war Alben Sur nicht klar. Er wäre wohl überrascht gewesen, wenn die beiden Drachen im »Eisernen Wächter« noch gelebt und ihm einiges zu erzählen gehabt hätten, sofern sie dazu geneigt gewesen wären.

      Die Tatsache, dass sich zwei andere Drachen mit Meneas verbündet hatten, verhieß für ihn die Hoffnung auf eine größere Wahrscheinlichkeit, seine Suche nach den Kristallfragmenten erfolgreich zu beenden, denn diesen Wesen wurden Eigenschaften nachgesagt, die der Gruppe durchaus von Nutzen sein konnten. Allerdings konnten sie ihm in dem »Einsamen Posten« keine große Hilfe gewesen sein, denn soweit Alben Sur die Räumlichkeiten kannte, und das schloss die Zugänge ein, waren sie so eng, dass sich die Drachen darin nicht frei bewegen konnten. Außerdem -. Alben Sur überlegte. Die beiden Drachen im »Eisernen Wächter« hatten sich sehr seltsam benommen, als man sie fand. Sie machten einen fast abwesenden Eindruck, als hätten sie sich an irgendetwas berauscht. Er konnte nicht ausschließen, dass ihr Verhalten eine Reaktion darauf war, dass sie versucht hatten, die Maschinen in Betrieb zu setzen. Kurz darauf waren sie gestorben. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten die Priester ihnen kaum die Herzen entnehmen können. Da sie davor noch niemals Drachenherzen gesehen hatten, musste sie die blauleuchtenden, pulsierenden Organe für die Herzen halten. Sie hatten nicht einmal geahnt, was geschehen wäre, wenn ihre Amulette sie nicht vor der Kraft der Fragmente der »Sphäre« beschützt hätten. So musste die »Sphäre« hilflos miterleben, wie sie von den Priestern an einen anderen Ort gebracht wurden.

      Alben Sur wusste, dass es Gemeinsamkeiten zwischen beiden ehemaligen Stützpunkten der Ax´lán gab und daher war es möglich, dass sich die Drachen im »Einsamen Posten« nicht viel anders gebärdet hätten. Möglicherweise hatten sie sich ihm aus diesem Grund ferngehalten. Wo die beiden Drachen sich aber während der Zeit, in der sich Meneas´ Gruppe in dem Berg befand, herumgetrieben hatten, wusste Alben Sur nicht, denn die Priester im Stützpunkt hatten ihre vorübergehende Gegenwart in der Umgebung des Gipfels nicht einmal bemerkt und die Tum´rei befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf Elveran. So gab es keine Nachrichten.

      Alben Sur lächelte bitter. Er musste sich eingestehen, dass seine damaligen Kenntnisse des Standes bei der Suche nach den Fragmenten des Chrysalkristalles alles andere als zufriedenstellend waren. Und nicht weniger Rätsel umgab immer noch das plötzliche Auftauchen und das Verhalten der Drachen.

      Nachrichten, die nicht mehr bloße Vermutungen waren, erhielt Alben Sur erst wieder von den Priestern, die er in den »Einsamen Posten« entsandt hatte, nachdem seine Geräte ihm gemeldet hatten, dass irgendetwas in dem Berg nicht in Ordnung war. Und was sie zu berichten hatten, machte ihn fassungslos. Meneas und seine Begleiter hatten den Orden buchstäblich überrumpelt. Er verfluchte seine Nachlässigkeit, denn den Eindringlingen war etwas gelungen, was die Priester in all den Jahrzehnten ihrer dortigen Anwesenheit nicht gelungen war. Und Alben Sur verfluchte genauso seinen Hochmut, denn in der Überzeugung der Überlegenheit der ax´lánischen Einrichtungen hatte er es versäumt, den Stützpunkt stärker zu sichern.

      Es war den Priestern bekannt, dass in dem Berg unheimliche Dinge vorgingen. Der Stützpunkt selbst war davon nie betroffen gewesen, aber die umliegenden Stollen und Höhlen, und nachdem sich anfangs einpaar erschreckende Unfälle ereignet hatten, von denen die meisten unter geisterhaften oder im Sinne des Wortes ungeheuerlichen Umständen tödlich endeten, wurde der südliche Teil des Berges zum Sperrgebiet erklärt.

      Aber durch eben diesen Teil musste Meneas mit seinen Leuten in den Stützpunkt eingedrungen sein, denn der gewöhnliche Zugang aus dem Westen wurde durch technische Wächter kontrolliert, die jede Annäherung von Eindringlingen der Besatzung gemeldet hätten.

      Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass Meneas´ Gruppe entweder von besonderen Kräften beschützt und unterstützt wurde, oder mehr Glück als Verstand hatte, wobei Alben Sur eher dazu geneigt war, das Letztere in Betracht zu ziehen. Die fehlende Anwesenheit der Drachen bewiesen sowohl die Spuren der Auseinandersetzungen als auch die Aufzeichnungen der Kameras. Doch sie hatten jemanden aufgenommen, den Alben Sur noch niemals gesehen hatte und von dem er nicht wusste, woher er gekommen war. Es war ein Morain-Mensch, der zum ersten Mal Meneas´ Gruppe begleitete. Und wie es schien, war er auch nicht gleich zu Beginn mit ihnen im Stützpunkt aufgetaucht. Alben Sur konnte sich nur vorstellen, dass er sie durch das verbotene Gebiet nachgefolgt war. Auch wenn dieser Fremde nicht zu ihnen gehörte, hatte seine Hilfe doch maßgeblich dazu beigetragen, dass Meneas und seine Leute auf Geheimnisse gestoßen waren, die ihm, Alben Sur, bis dahin unbekannt waren. Im Nachhinein musste er zugeben, dass es ein Fehler gewesen war, die Tore nicht zu schließen. Aber wer hätte ahnen können, dass die Sucher nach den Kristallfragmenten ausgerechnet diesen Weg nehmen und ihn überleben würden.

      „Auf jeden Fall war in dem Berg allerhand los gewesen“, murmelte Alben Sur.

      Ein rot und grün schillernder Fisch zog an dem Fenster seines Arbeitszimmers vorbei, glotzte kurz herein und verschwand wieder im Zwielicht zwischen den Korallen.

      Als ein Trupp Priester im »Einsamen Posten« ankam, um die Vorfälle zu untersuchen, war niemand mehr da, oder besser niemand, der noch lebte und Auskunft hätte geben können. Kyra, Tristo und Maturek waren tot und von den Eindringlingen fehlte jede Spur. Alben Sur fragte sich, wie es möglich gewesen war, dass sich die drei Priester so leicht überrumpeln ließen. Er musste zugeben, dass die drei nur unzureichend über den ax´lánischen Stützpunkt aufgeklärt worden waren, und auch nur so weit, wie es ihre Aufgabe erforderte. Sie kannten nicht einmal die Ereignisse, die bei der Entdeckung des Stützpunktes geschehen waren. Sie mussten selbst von den Abwehrmaßnahmen überrumpelt worden sein. Auf keinen Fall konnten sie Meneas verraten haben, wo sich das Fragment des Chrysalkristalles befand, denn davon hatte nicht einmal Alben Sur Kenntnis gehabt.

      Der Orden hatte den fünf Priestern nur die Handhabung seinen Erkenntnissen nach unbedeutender Geräte übertragen, ihnen aber die Wichtigkeit ihres Tuns eingeredet. Das war für ihre eigentliche Aufgabe unumgänglich gewesen. Hätten sie davon gewusst, wäre zweifelhaft gewesen, dass sie lange genug in dem Berg ausgehalten hätten, um die Beobachtungen zu machen, die sie machen sollten. Denn in Wahrheit ging es dem Orden darum, mehr über die seltsamen Erscheinungen in den umliegenden Hohlräumen herauszufinden. Die Schutztore in den Zugängen waren nicht zufällig oder durch mangelnde Pflege blockiert gewesen und von den anderen Schutzeinrichtungen wussten sie nichts. Immerhin hatten sie bis zu diesem Zeitpunkt herausgefunden, dass die Station offensichtlich nicht von den Erscheinungen betroffen war.

      Larijianis und Bron hatte wohl nur der Zufall gerettet. Sie waren kurz vor der Ankunft der Eindringlinge in den Hauptstützpunkt des Ordens zurückgekehrt.

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