Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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ihnen in einem freundlicheren Bild.

      Mitten in ihrer Mahlzeit stutzte Solvyn. Ihr war plötzlich ein unerwartetes grünes Leuchten unter der Kleidung von Valea, die ihr gegenübersaß, aufgefallen. Im gleichen Augenblick ertönte ein leises Summen.

      „Was ist das?“, fragte sie verdutzt und zeigte auf Valeas Brust.

      Sie sah an sich herunter und erstarrte. Nun hatten es Tjerulf, Freno und Durhad auch gesehen.

      „Es ist - verdammt!“

      Hastig blickte Valea sich um, dann zog sie das Amulett hervor, das ihnen die Nähe eines Roboters ankündigte. Sie dachte nur selten daran. Und in all der Aufregung im »Einsamen Posten« hatte sie es völlig vergessen, denn sie trug es nicht um den Hals, sondern in einer Hemdtasche. Es leuchtete hell in ihrer Hand.

      „Ein Roboter!“, sagte sie alarmiert. „Irgendwo in der Nähe.“

      Als sie das Amulett in ihren Händen hielt, fiel den anderen auch wieder ein, welchem Zweck es diente. Sie hatten es nach ihrer unangenehmen Erfahrung im Schafsloh von Tjerulf bekommen. Er besaß einige sonderbare Gerätschaften, das war ihnen mittlerweile bekannt, und dieses Amulett war eins davon. In der Zwischenzeit hatte sich aber so viel ereignet, dass es schon fast wieder in Vergessenheit geraten war. Erst jetzt stellten sie fest, dass es im »Einsame Posten« auch gar nichts angezeigt hatte, obwohl es die ganze Zeit hätte lärmen müssen. Tjerulf behauptete später, dass all die Maschinen um sie herum die Arbeitsweise des Amuletts wahrscheinlich beeinträchtigt hatten. Das war wirklich der Grund, aber eine genauere Erklärung hätten sie nicht begriffen.

      Durhad und Tjerulf nahmen ihre Lichtschwerter in die Hand, ohne die Klingen einzuschalten, und Meneas vergewisserte sich, dass er schnell sein Schwert ziehen konnte. Seit er damit zwei Kampfroboter zur Strecke gebracht hatte, war es ihm lieber geworden als die sonderbaren Waffen der Sinaraner, die ihm immer noch etwas unheimlich waren.

      Plötzlich bewegte sich etwas in der hinteren Ecke des Schankraumes. Ein Stuhl schleifte über den Boden und dann folgten schwere Schritte. Ohne auf die Gäste zu achten, verließ der Gast, von dem ihnen Kilrod erzählt hatte, die Gaststube. Nur Valea, Meneas, Anuim konnten ihn sehen, die anderen saßen mit dem Rücken zu ihm. Wenn er nicht diesen steifen, unnatürlichen Gang gehabt hätte, hätte es ein ganz gewöhnlicher Mann sein können. Er ging durch die Tür und verließ das Haus. Sie erkannten es daran, dass für kurze Zeit das Heulen des Windes zunahm und dann die Eingangstür zuschlug.

      „Das war er!“, sagte Meneas hastig. „Verfolgen wir ihn?“

      Tjerulf und Durhad sprangen auf.

      „Was denkst du denn?“, erwiderte Tjerulf und verließ ohne zu zögern mit Durhad die Gaststube. Meneas und Freno folgten. Meneas gebot Solvyn, Valea und Anuim im Gasthaus zu bleiben, und ließ sich von Valea das Amulett geben.

      Ein kurzes Aufheulen des Sturmes und ein Zuknallen der Tür, dann waren sie fort.

      Auf den Aufruhr aufmerksam geworden, kam kurz darauf der Gastwirt herein.

      „Was ist hier denn für eine Unruhe?“, fragte er, mehr aus Sorge um seine Wirtsstube als aus Verärgerung.

      Valea erzählte ihm von dem unheimlichen Gast und ihrer Befürchtung, dass er etwas im Schilde führte. Daher verfolgten ihre Freunde ihn. Aber er müsse nichts befürchten.

      Sie fragte Kilrod nach diesem Mann aus, aber viel konnte sie nicht erfahren. Er war merkwürdig, musste der Wirt zugeben. Als er am Nachmittag auftauchte und sich mit sonderbar tonloser Stimme auf unbestimmte Zeit im Gasthaus einquartierte, war er ihm schon sonderbar vorgekommen. Anstatt auf sein Zimmer zu gehen, war er in der Wirtsstube sitzengeblieben, in der hintersten, dunkelsten Ecke, und hatte sich bis zu dem Zeitpunkt, als er sie verlassen hatte, nicht gerührt. Er hatte nichts bestellt und nichts gesprochen, nur einmal von ihm verlangt, kein helles Licht anzumachen. Aber er hatte auch nichts getan, was es gerechtfertigt hätte, ihn hinauszuwerfen. Er hatte sogar das Zimmer für die nächsten zwei Tage im Voraus bezahlt. Sein Name lautete Dragur Klem. Aber mehr wusste Kilrod nicht von ihm. Was sie ihm vorwarfen?, fragte er.

      „Der Fremde ist uns nicht unbekannt“, erklärte Valea. „Wir begegneten uns schon früher und hatten mit ihm einigen Ärger. Damals ist er uns entkommen. Macht Euch aber keine Sorgen. Wir werden diese Angelegenheit nicht in Eurem Haus austragen.“

      Kopfschüttelnd ging der Wirt wieder hinaus. Hoffentlich hatte die Frau Recht.

      Tjerulf, Durhad, Meneas und Freno hatten sich nicht die Zeit genommen, ihre Mäntel überzuziehen. Als sie auf der Straße standen, war der Roboter trotzdem schon in der Dunkelheit verschwunden. Die Straßen waren nicht beleuchtet und die dichten Wolken und der heftige Regen sorgten dafür, dass das Mondlicht nicht bis zu ihnen hinabdringen konnte. Sie liefen kurz in die eine, dann in die andere Richtung, aber die Maschine blieb verschwunden und kurze Zeit später war das Amulett erloschen.

      „Er ist weg!“, rief Meneas durch Sturm den Regen und hielt das Amulett hoch.

      Unverrichteter Dinge kehrten sie in das Wirtshaus zurück. Triefnass kamen sie in die Wirtsstube, wo Valea, Solvyn und Anuim auf sie warteten.

      „Und?“, fragte Anuim. „Habt ihr ihn?“

      „Er ist entwischt“, erklärte Tjerulf, aber seine Stimme drückte kein großes Bedauern aus.

      „Was wollen wir jetzt machen?“

      Meneas gab Valea das Amulett zurück.

      „Während wir uns etwas Trockenes anziehen, achtet ihr darauf, ob er wieder in unsere Nähe kommt“, sagte er. „Dann essen wir weiter.“

      „Er wird sich nicht weit entfernen“, vermutete Tjerulf, als sie wieder zusammen waren. „Schließlich soll er uns beobachten. Ich glaube aber nicht, dass er hierher zurückkommt. Er weiß, dass er sich uns jetzt verraten hat. Vermutlich wird er sich draußen, aber in der Nähe aufhalten.“

      Das Amulett lag auf dem Tisch und war dunkel.

      „Wie weit reicht es eigentlich?“, fragte Solvyn.

      Tjerulf zuckte mit den Achseln. Darüber hatten ihm die Oson nichts gesagt.

      „Morgen müssen wir uns nach einem Boot umsehen“, sagte Meneas. „Ich hoffe, dass sich der Sturm bis dahin gelegt hat, sonst wird kaum einer bereit sein, uns hinüberzufahren. Wir müssen die Augen aufhalten und du solltest das Amulett von nun an offen tragen, Valea, damit es uns sofort auffällt, wenn es uns wieder warnt. Ich bin sicher, dass der Roboter sich irgendwo in unserer Nähe aufhalten wird.“

      „Glaubst du, es ist ein Kampfroboter, Tjerulf?“, fragte Solvyn besorgt.

      Tjerulf schüttelte mit dem Kopf.

      „Er unterschied sich kaum von dem anderen. Ich glaube eher, dass es sich um einen Aufklärungsroboter handelt von der Art, wie der im Schafsloh. Falls Alben Sur sein Wort hält, ist er nur zum Zweck der Beobachtung in unserer Nähe.“

      „Vertraust du ihm?“

      „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Rechnen sollten wir mit allem. Vielleicht wäre es gut, wenn heute Nacht immer einer Wache hält und das Amulett im Auge behält. Wir sind sieben, und wenn jeder eine Stunde wach bleibt, ist es nicht zu viel.“

      Die anderen erklärten

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