Sky-Troopers. Michael Schenk

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Sky-Troopers - Michael Schenk Sky-Troopers

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FLV der D.C.S. Clavijo“, identifizierte ibn Fahed das Raumfahrzeug. „Einige FLV sind im Augenblick als Shuttles zwischen unseren Schiffen eingesetzt. Morgen bringen sie die ganzen Führungsoffiziere zur Trafalgar.“

      „Was meinst du wohl, wer die eingeladen hat?“ John Redfeather schüttelte den Kopf. „Ich muss mich erneut bei dir entschuldigen. Ich bin einfach zu gereizt – die Verantwortung, du verstehst?“

      „Blödsinn. Du hast dich noch nie vor einer Verantwortung gedrückt. Dich belastet etwas ganz anderes und ich vermute, es ist dasselbe, was auch mich beschäftigt.“ Der Hoch-General lächelte halbherzig. „Du fragst dich, wie es zu den falschen Daten kommen konnte, nicht wahr?“

      „Sie sind derart gravierend falsch, dass man ein Versehen eigentlich ausschließen kann.“

      „Eigentlich“, wiederholte ibn Fahed. „Aber du weißt auch, welche Probleme wir beim überlichtschnellen Krachfunk haben.

      Das war ein Argument, das der Hoch-Admiral nicht von der Hand weisen konnte.

      Die Entwicklungen des überlichtschnellen Antriebes und des Krachfunks waren nahezu gleichzeitig erfolgt, basierten sogar auf ähnlichen Prinzipien und doch unterschieden sie sich deutlich.

      Inzwischen konnte ein Raumschiff mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit fliegen, doch ihm waren dabei Grenzen gesetzt. Der Flug zwischen den Sonnensystemen dauerte noch immer Wochen, Monate oder sogar Jahre. Für Besatzungen war das, schon aus psychologischer Sicht, eine enorme Belastung und so hatte man die Kryo-Schlafkammern entwickelt.

      Der Krachfunk arbeitete hingegen in Nullzeit. Den Grund für dieses Phänomen hatte die Wissenschaft noch nicht entschlüsselt und man forschte fieberhaft daran, da man hoffte, dieses Prinzip irgendwann auch für Raumschiffantriebe nutzen zu können. Eine Nachricht ohne Zeitverlust zu übermitteln brachte immense Erleichterungen für die Raumfahrt. Allerdings war eine Übertragung von Worten oder Bildern nicht direkt möglich. Beim Krachfunk konnte man nur kurze oder lange Impulse senden und nutzte dabei ein Prinzip, das dem uralten Morsealphabet ähnelte. Daher rührte auch die Bezeichnung des Krachfunks. Man zerlegte eine Nachricht in die Impulse „kurz“ oder „lang“, ähnlich dem binären System, mit dem jeder Computer und jede Tetratronik funktionierte. Auf diese Weise gelang es, Wort oder Bild in Impulse zu zerhacken und am Empfänger wieder zusammenzusetzen. Aufgrund der Impulsdichte kam es jedoch immer wieder zu Verfälschungen.

      Hoch-Admiral John Redfeather legte die Arme auf den Rücken und verschränkte die Hände ineinander. Mit langsamen Schritten begann er, in seinem Büro auf und ab zu gehen. „Verfälschte Impulse könnten die Pixel einer Karte beeinflussen“, sinnierte er. „Ich will zugeben, dass sich einzelne Fehler einschleichen können, aber nicht in dieser Masse, Omar. Zudem wurden die falschen Daten wiederholt übertragen.“

      „Es ist eine enorme Datenmenge. Ich bezweifle, dass die Leute vom Beobachterteam der Magellan die Daten immer neu eingegeben haben. Sie haben sie wohl eher auf einen Datenkern übertragen und diesen dann immer wieder benutzt. Wenn ihnen dabei ein Fehler unterlaufen ist, wurde immer wieder derselbe Fehler an das Direktorat übertragen.“

      „Die Mission auf Roald besteht aus Forschern und Militärs. Die sind gründlich und wissen, was von ihren Angaben abhängt. Die überprüfen jede Information mehrfach, bevor sie diese aussenden.“ Redfeather verharrte und sah seinen Freund düster an. „Zudem befinden wir uns nun innerhalb des Planetensystems von Roald und benutzen den Normalfunk. Damit haben wir eine perfekte Übertragung von Wort und Bild, alter Freund. Sicher, derzeit noch mit einer Zeitverzögerung von gut dreißig Minuten, aber das ändert nichts an den Tatsachen.“

      „Das Beobachterteam hat unsere Ankunft ja auch registriert und darauf reagiert. Die Kommunikation steht inzwischen. In ihren Nachrichten weist nichts auf neue Informationen hin.“ Der Hoch-General trat neben seinen Freund und blickte durch die Klarstahlscheibe in den Weltraum hinaus. „Vielleicht wissen die gar nicht, dass sie uns falsche Daten übermittelt haben.“

      „Ich glaube nicht, dass solche Fehler geschehen können – nicht derselbe Fehler.“

      „Aber wir können es nicht zweifelsfrei ausschließen“, mahnte ibn Fahed. „Du weißt, was die Alternative wäre: Dass man uns gezielt mit falschen Daten füttert, um die Mission scheitern zu lassen. Es wäre immerhin möglich, dass sich ein Aktivist von ,Human Rights‘ in die Beobachtermission eingeschlichen hat. Als man das Team zusammenstellte, war die allgemeine Begeisterung so groß, dass die wahre Gesinnung von ,Human Rights‘ noch nicht erkannt wurde. Es war auch noch nicht schwer durch die Kontrollen zu schlüpfen.“

      „Uns mit falschen Daten zu versehen kann die Mission entscheidend gefährden“, stimmte Redfeather zu. Seine Stimme wurde hart. „Ich werde Verbindung mit dem Beobachterteam herstellen lassen und diese mit den fehlerhaften Daten konfrontieren. Dann werden wir ja erfahren, wie sie darauf reagieren. In jedem Fall sollten wir uns darauf vorbereiten, dass wir es mit Verrat zu tun haben.“

      „Ich werde eine Einheit bereithalten, die uns gegebenenfalls Gewissheit verschafft.“ Der Hoch-General lächelte sanft. „Meine Leute wissen, was von exakten Daten abhängt und werden nicht zulassen, dass unsere Mission durch Verrat aufs Spiel gesetzt wird.“

      „Es ist kein Spiel, Omar, es ist bittere Wirklichkeit.“

      Kapitel 11

       Hanari-Siedlung Grünwasser, am großen Markttag

      Einmal im Vierteljahr wurde Markt in Grünwasser abgehalten. Es entsprach dem Rhythmus der vier Jahresernten.

      Viermal im Jahr konnte auf den Felder gesät werden.

      Im Frühjahr und Sommer waren dies die Früchte, die Wärme benötigten, im Herbst und Winter brachte man die Setzlinge der Stachelwurzel aus, die genügsam waren und auch mit Kälte zurecht kamen. Stachelwurzeln trieben ihre Pfahlwurzeln tief in den Boden hinein und ihre Knollen gefroren daher nicht. Die Pflanze blieb lebensfähig und gedieh. Im Frühjahr wurden sie dann aus dem Boden gezogen. Der obere Teil war ungenießbar, wurde zerkleinert und landete dann als Dünger auf dem Feld. Knollen und Pfahlwurzeln waren hingegen sehr nahrhaft. Im naturbelassenen Zustand schmeckten sie abscheulich, doch wenn man sie aufkochte und stark süßte, erhielt man einen hervorragenden Brei.

      In den Dörfern wurden verschiedene Sorten angepflanzt. Die Art war vom Boden und den Möglichkeiten der Bewässerung abhängig. Es wurden nie alle Felder einer Siedlung gleichzeitig bepflanzt, denn man hatte gelernt, dass dies die Nährstoffe auszehrte. So besaß jedes Dorf eine unterschiedliche Zahl von Saatfeldern und Brachfeldern.

      Früher hatten die Orte der Märkte gewechselt. Um keine Siedlung zu benachteiligen, was den oft langen und beschwerlichen Weg betraf, waren die Zusammenkünfte im regelmäßigen Wechsel erfolgt. Seit der große Haldar – mochten die Wolken ihm gewogen sein – jedoch einst sein Lager in der Nähe von Grünwasser aufgeschlagen hatte, war dieser Brauch aufgegeben worden und alle Märkte wurden nun hier abgehalten. Die anfänglichen Proteste der anderen Siedlungen waren rasch verstummt, als sie den großen Vorteil für sich entdeckten: Das einstige Lager bei Grünwasser zog regelmäßig Scharen von Veteranen und Verehrern des Herrschers und großen Befreiers an. So fanden die Waren aus allen Dörfern ihren Absatz und erzielten gute Preise.

      Der Markt wurde über die volle Zeit einer Fünftagewoche abgehalten, aber die hektische Betriebsamkeit begann schon lange zuvor und würde auch danach noch anhalten, denn die Stände und Angebote mussten aufgebaut und auch wieder entfernt werden – das alles, während schon Scharen der Pilger unterwegs waren, vervollständigt

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