Make me Beg. Melody Adams

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Make me Beg - Melody Adams Beautiful Monster Duett

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wenn ich außerhalb meines Körpers stehe. Ich registriere nicht, was die verschiedenen Leute sagen. Ich weiß nicht, wer sie sind. Ich weiß nicht, was mir geschehen ist. Alles ist so seltsam fern von mir. Zeit vergeht. Dunkelheit und Licht. Mehr Stimmen. Mehr Kommen und Gehen. Alles rauscht irgendwie an mir vorbei. Bis eine sanfte Frauenstimme durch den Nebel meiner Existenz dringt.

      „Miss Parker?“

      Ich blinzle und starre in das Gesicht einer jungen Frau mit sanften braunen Augen und kurzen, schwarzen Haaren.

      „Ich bin Sonya Dimitri. Sie haben ein schweres Trauma durchlebt und ich bin hier, Ihnen zu helfen. Können Sie sich erinnern, was geschehen ist?“

      Ich will ihr sagen, dass ich mich nicht erinnere, doch ehe der erste Laut meinen Lippen entweichen kann, jagen Bilder durch meinen Kopf. Ein Mann. Ein Messer. Blut. So viel Blut. Ich will schreien. Doch alles, was aus meinem Mund kommt, ist ein leises: „Ich habe ihn getötet.“

      

      

       Kapitel 1

      

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       Tristan

       Acht Monate später

       I believe the only way to reform people is to kill them.

       - Carl Panzram -

      

      Ich starre an die Decke über mir. Wie lange bin ich schon hier? Es sind Monate. Doch wie viele? Ich kann es nicht sagen. Ich nehme mir vor, Brad zu fragen, wenn er zurückkommt. Er ist seit einer Woche fort, um sich um seine Familie zu kümmern. Ich habe ihn fortgeschickt. Er ist ein treuer Freund, der nicht nur mein Leben gerettet hat, sondern auch seit Monaten an meiner Seite ausharrt. Doch er hat sein eigenes Leben. Jetzt, wo ich mich langsam erhole, und die Operation, die ich gerade hinter mir habe hoffentlich die Letzte gewesen ist, braucht er nicht mehr den Babysitter zu spielen. In drei Tagen wird Brad jedoch zurückkommen. Dann werde ich ihn fragen, wie viel Zeit vergangen ist, seit Madison mich beinahe getötet hatte. Ich kann mich nicht an viel erinnern. Ich weiß, ich hab es irgendwie geschafft, mich von dem verdammten Bettgestell zu befreien, und mein Handy aus meiner Hose zu fummeln, um Brad anzurufen. Doch dann wurde alles schwarz. Ich weiß, dass Brad mich gefunden und gerettet hat. Er schaffte es sogar, meine Hand auf Eis zu packen, ehe sie unbrauchbar werden konnte. Deswegen die vielen Operationen. Die Hand wieder anzunähen war nicht so schwer wie die Funktionalität wieder her zu stellen. Doch wenn alles nach Plan verlaufen ist, so sagen jedenfalls meine Ärzte, dann sollte ich nach der letzten Operation wieder in der Lage sein, meine Hand zu schließen und einzelne Finger individuell zu bewegen. Auch haben sie mir versprochen, dass ich mehr Gefühl zurückerlangen werde. Bisher sind meine Finger beinahe taub. Ich kann spüren, wenn sich etwas hart in meine Fingerkuppen drückt, doch leichtere Berührungen verspüre ich nicht. Das macht es schwierig, meine Finger zu benutzen, um etwas zu ergreifen. Doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Ich kann es nicht erwarten, hier heraus zu kommen. Ich muss Madison finden. Sie hat versucht, mich zu töten. Und das nach dem, was wir zusammen erlebt hatten. Fuck. Der beste Sex, den ich in meinem Leben gehabt hatte. Ich hatte mich so gut gefühlt, dass ich neben ihr eingeschlafen war. Doch anscheinend hatte es für Madison nicht dasselbe bedeutet. Sie hat meine Hilflosigkeit ausgenutzt und mich mit Handschellen ans Bett gefesselt. Dann hat sie mir ein Messer in die Brust gejagt, mich ausgeknockt und mir die Hand abgeschnitten, um die elektronische Tür zu öffnen. Sie ließ mich zum Sterben zurück. Doch, ich bin nicht tot.

       Sorry, Beautiful. Ich mag im Moment ein wenig geschwächt sein, doch ich werde dich jagen. Ich werde dich finden. Und dann wirst du bezahlen!

      Ja, es war ein langer Weg, doch ich bin sehr lebendig. Lebendig und voller Rachegedanken. Madison wird nirgends vor mir sicher sein. Egal wo sie sich versteckt. Ich finde sie. Und wenn es das Letzte ich, was ich tue.

       Madison

       Fünf Monate zuvor

      Freispruch. Erleichterung befällt mich. Auch wenn ich nicht wirklich damit gerechnet habe, dass man mich verurteilen würde, so war es jedoch stets eine – wenn auch entfernte – Möglichkeit. Der Stress der letzten Monate hat mir sehr zugesetzt. Besonders seit ich weiß, dass meine Zeit mit Tristan Folgen gehabt hat. Ich bin schwanger. Ich weiß noch nicht, wie ich mich fühlen soll. Einerseits ist der Gedanke, einen genetischen Teil des Monsters in mir zu tragen, erschreckend. Andererseits ist es zur Hälfte auch meine DNA. Mein Kind. Meine Eltern wollten, dass ich es abtreibe. Die meisten Verwandten und Freunde hatten mir ebenfalls dazu geraten. Nur Granny bestärkte mich in dem Entschluss, das Kind auszutragen. Ob ich es jedoch behalten werde oder es zur Adoption frei gebe, kann ich noch nicht sagen. In den letzten Monaten war ich mehr damit beschäftigt von einem Gerichtstermin zum nächsten zu eilen und den Paparazzi aus dem Weg zu gehen. Meine Familie leidet auch sehr unter der Medienaufmerksamkeit. Der Haussegen hängt schief. Auch wenn alle mir versichern, wie glücklich sie sind, dass sie mich wieder haben. Dass ich mein Trauma – mehr oder weniger – unbeschadet überlebt habe. Ich spüre, dass meine Anwesenheit eine Belastung für alle ist. Dad macht sich Vorwürfe, dass er mich nicht beschützen konnte. Mum versucht, den Gedanken zu verdrängen, dass ich das „Kind Satans“ in mir trage, und tut so, als wäre ich gar nicht schwanger. Und meine Schwester ist genervt, dass auch sie von Reportern belästigt wird, und deswegen die meiste Zeit zu Hause verbunkert verbringen muss, anstatt durch die Clubs zu ziehen.

      „Miss Parker!“, erschallt es von überall her, als wir das Gerichtsgebäude verlassen und das Blitzgewitter losgeht.

      „Sind Sie erleichtert über den Freispruch?“

      „Was werden Sie jetzt tun?“

      „Würden Sie in Erwägung ziehen, ihre volle Geschichte zu veröffentlichen?“

      „Haben Sie mit Freispruch gerechnet?“

      „Denken Sie, dass das Monster noch lebt?“

      „Haben Sie Angst, dass Mister Dark Sie findet?“

      „Kein Kommentar!“, sagt Cindy Maroni, meine Anwältin, und hebt schützend eine Akte, um mein Gesicht vor den Kameras abzuschotten, während sie mich zum wartenden SUV drängt.

      Ich zittere, als ich im Inneren des Wagens bin und die Tür sich hinter mir schließt. Die letzte Frage hallt in meinem Kopf wieder.

       „Haben Sie Angst, dass Mister Dark Sie findet?“

      Ja, ich habe Angst. Ich bin mir sicher, dass Tristan noch lebt. Er ist spurlos verschwunden. Er konnte es nicht allein geschafft haben, also hat er offensichtlich jemandem, der ihm hilft. Er könnte sich mittlerweile von seinen Verletzungen genug erholt haben und nach mir suchen. Deswegen muss ich verschwinden. Ich habe bereits eine neue Identität beantragt, und ich werde unter neuem Namen nach Florida gehen. Ob ich jemals ohne Angst leben kann, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich für den Rest meines Lebens über meine Schulter gucken.

       Tristan

      

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