Der Agentenjäger. Peter Schmidt

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Der Agentenjäger - Peter Schmidt

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nicht ab.

      Einzig der verchromte und an seinem Oberteil von perlendem Wasserdampf überzogene Kaffeeautomat in der Wandnische brachte seinen Blick für den Bruchteil einer Sekunde dazu, hoffnungsfroh innezuhalten, weil er Erleichterung versprach …

      Aber die ungespülten Tassen auf dem Rost versetzten ihn sofort in die schmutzige Wirklichkeit zurück. Ross ging grußlos durch das Vorzimmer und drückte die Klinke, ohne der Sekretärin hinter dem Schreibtisch irgendeine Beachtung zu schenken.

      Der Mann am Ende des langgestreckten Raumes wandte ihm seinen grauen Anzugrücken zu.

      Er polierte mit einem Wolllappen den Silberrahmen einer Fotografie, die zwischen anderen in einem offenen Aufsatzschrank aus Mahagoni stand.

      «Glauben Sie, es war eine gute Idee, Faber nach Guatemala zu schicken?», fragte er, wobei er weder mit dem Polieren innehielt noch Ross‘ Gruß abwartete. «Ausgerechnet jetzt, wo das mit seiner Freundin passiert ist?»

      «Wir dachten, auf diese Weise sei er besser vom Eisernen Vorhang fernzuhalten – solange es keine Direktflüge von Guatemala City nach Ost-Berlin gibt.»

      Der letzte Teil seiner Bemerkung hatte sarkastisch klingen sollen; aber der ungerührten Stimme des anderen nach zu urteilen, war es kein Erfolg.

      «Ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, dass Tiedges Flucht meinen Vorgänger das Amt gekostet hat?», fragte er und wandte sich nach ihm um.

      Ross hätte nicht behaupten können, seine Miene wirke übermäßig besorgt. Im Gegensatz zu ihm selbst hatte er seine Gesichtszüge unter Kontrolle. Sie wirkten eher wächsern. Wie gut modelliert, aber mit zu wenig Farbe ausgestattet. Und vielleicht rechtfertigte genau diese Fähigkeit es, dass es zwischen ihnen unterschiedliche Kompetenzen gab.

      «Er hat selbst den Wunsch geäußert. Nach dem heimlichen Treffen mit einem Anwalt aus Vogels Ostberliner Kanzlei hielt ich es für besser …»

      «Weiß Faber, dass die Tochter seiner Freundin nach drüben gegangen ist?»

      «Ich nehme an, noch nicht.»

      «Da er versuchen wird, sie aus Guatemala anzurufen, kann es nur noch eine Frage von Stunden sein.»

      «Man sagte mir, es sei zwei Tage nach Fabers Abflug passiert?», erkundigte sich Ross vorsichtig. «Dann bleibt uns noch etwas Zeit.»

      «Sie ging mit Bekannten vom Bahnhof Friedrichstraße zu einem Tagesausflug hinüber. Von dort ist sie abends nicht mit ihnen zurückgekehrt. Wie ich hörte, ‘hängt Faber sehr an der Kleinen. Ich glaube, er hat sie an Tochter Statt angenommen … das alles gefällt mir überhaupt nicht, Ross.»

      «Wir nehmen an, dass sie während der Untersuchungshaft in der Nähe ihrer Mutter sein wollte.»

      «Das ist ein Punkt, der Faber wahrscheinlich mehr zu schaffen machen wird als alles andere – dass sie sich in der DDR versteckt hält, meine ich. Finden Sie heraus, bei wem sie wohnt. Sie ist doch erst dreizehn, verdammt noch mal …»

      «Wir haben uns um Amtshilfe an die Kollegen der anderen Dienste gewandt. Ohne Ergebnis. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie von den ostdeutschen Behörden aufgegriffen wurde.»

      «Überprüfen Sie ihre Freunde und Verwandten in Ost-Berlin.»

      «Das wird nicht ganz einfach sein.»

      «Nicht einfach.., sicher nicht.» Die Hände des anderen drehten den Putzlappen zum Strick und ließen sein Ende unvermittelt springen. «Wann ist es das schon?»

      Ross hütete sich davor, etwas zu erwidern. Er betrachtete das gedankenverlorene Spiel seiner Finger und wartete voller Unbehagen die nächste Frage ab.

      Und sie kam ... sie kam so kalt und unausweichlich wie der nächste Winter:

      «Welche Kompetenzen hat Faber im Fall Reuben?»

      «Fast keine. Er sorgt für die Formalitäten und nimmt den Bericht des zuständigen Kommissariats entgegen. Natürlich wird er sich ein Bild von Reubens Todesumständen machen wollen. Ich habe angedeutet, dass er dabei nicht zu weit gehen soll. Aus Rücksicht auf die örtlichen Behörden.»

      «Aber Sie haben Faber doch instruiert, den Fall der Presse gegenüber geheim zu halten?»

      «Sicher. Ja, natürlich.»

      «Stoßen Sie ihn trotzdem nicht mit der Nase darauf, was Reuben dort unten in Guatemala wirklich wollte. Halten Sie ihn von den Indizien fern.» Er strich sich mit einem Anflug von Ekel über die wächserne Nasenfalte. «Es würde schwierig für mich sein, dem Innenminister begreiflich zu machen, dass wir in unserem eigenen Müll graben, völlig unnötigerweise, Ross …»

      «Ja, ich verstehe.»

      «Sehr schwierig. Erst recht, wenn irgendeiner dieser journalistischen Spürhunde Blut geleckt hat und die Einsetzung der parlamentarischen Kontrollkommission ins Spiel bringt. Schon ihre Erwähnung ist gefährlich. Dann wird man jeden Widerspruch sofort als Schuldeingeständnis auslegen. Wir haben in der Angelegenheit doch keinen Dreck am Stecken, Ross?»

      «Ich kann Sie beruhigen. Das wird nicht geschehen. Unsere Abschottung ist wasserdicht. Außer Marten, Ihnen und mir wurde niemand eingeweiht. Wir haben Faber völlig unter Kontrolle

      wir haben Vorkehrungen getroffen, will ich sagen. Verschiedenartige Vorkehrungen …»

      «Und Reubens Verwandte? Könnten sie Schwierigkeiten wegen der Überführung machen?»

      «Es gibt nur noch eine ältere Schwester. Sie hat sich nie sehr für ihren Bruder interessiert. Ich glaube, sie wusste nicht einmal, für wen er arbeitete.»

      «Gut. Halten Sie den Kreis der Informierten so klein wie möglich.» Als Ross wieder im Fahrstuhl stand, war er überzeugt, noch einmal glimpflich davongekommen zu sein. Er dachte an Hauptmann Alvarez, und seine Erinnerung an den schnauzbärtigen guatemaltekischen Haudegen vermischte sich auf eigentümliche Weise mit den flauen Gefühlen, die der absackende Fahrstuhl in seiner Magengrube verursachte.

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