Retour. Dennis Weis

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Retour - Dennis Weis

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ihnen gelingen und sie befanden sich im einen der Büroräume. Die Türen waren nicht abgeschlossen und so konnten sie schnell zum Vorzimmer des Tresorraumes gelangen.

      Im Wilden Westen waren die Tresorräume noch mechanisch verschlossen worden. Im Prinzip waren es etwas dickere Türen mit einem riesigen, fetten Vorhängeschloss davor. Das war nicht überall so, aber man war hier in Woodstock, nicht in New York! Jesse Ringo konnte Schlösser sehr gut aufknacken. Sie waren schnell. Bevor es auch nur irgendjemand bemerkte, hatten sie die komplette Bank ausgeraubt und waren aus der Stadt verschwunden.

      Sie hatten sich bis in eine alte Hütte vor der Siedlung aufgemacht, die aus alten Goldrauschtagen übrig geblieben war.

      „Super, Mädels“, lobte Jesse Ringo die anderen und dies war das einzig Ehrliche, was er zu bieten hatte gegenüber der Bande, „jetzt machen wir alle ein Schläfchen und treffen uns Morgen wieder hier, um die Beute aufzuteilen.“

      Dabei zwinkerte Jesse Ringo Bill the Brain zu, der das Zeichen verstand.

      „Ja, Morgen“, sagte er, „treffen wir uns.“

      Die anderen schöpften keinen Verdacht, weshalb sie alle einverstanden waren. Jeder ging seines Weges. John hatte sich ebenso aufgemacht, war aber zu blöd und hatte sein Messer in der Hütte liegen lassen. Er beschloss, zurück zu gehen, um es sich zu holen.

      Als er in der Nähe der Hütte war, vernahm er eine Stimme. Er schlich sich an ein Fenster und lauschte.

      „Man sind die blöd“, lachte sich Jesse Ringo eins, „ich werde mich auf dem Weg machen und die Fliege machen und die Idioten können zusehen, wie sie im Knast verrotten.“

      Der erste Impuls, der in John emporkam, war der des Direkteinschreitens. Allerdings kam ihm ein weiterer Gedanke: Jesse war definitiv stärker als er! Er war ein Gauner, kein Schläger, Prügler oder gar Mörder, denn darauf würde es hinauslaufen. Also, was tun? Völlig überfordert mit den Gedanken in seinem Kopf schlenderte er Richtung Woodstock und stand plötzlich vor dem Sheriff.

      „Guten Abend, John“, grüßte ihn der Sheriff Wyatt.

      „Äh, N’abend“, grüßte John kurz angebunden zurück.

      Der Sheriff sah John an, dass etwas nicht stimmte. Es war eine Mischung aus Intuition und Erfahrung mit John, die ihm dieses verriet.

      „Hast du etwas verbrochen?“ fragte Sheriff Wyatt gerade heraus.

      „Äh, ich?“ versuchte John abzulenken, doch gelang ihm das nicht allzu gut.

      „Ja, du“, machte der Sheriff deutlich und kam näher zu John heran, der zu Schwitzen begann.

      „Ich sage es ein letztes Mal“, warnte ihn Sheriff Wyatt, „was hast du verbrochen?“

      Wyatt war sich ziemlich sicher, deshalb wollte er auch nicht mehr wissen, ob, sondern ging davon aus, dass etwas passiert war. Für John wurde es unerträglich. Er wollte doch seine Jungs waren vor dem fiesen Jesse Ringo und stand nun vor dem Sheriff, der ihn selbst verdächtigt! Und dann kam ihm ein Gedanke, so urplötzlich aus dem heiteren Himmel: Was wäre wenn,…?

      „Sheriff, ich habe ein Verbrechen gesehen“, begann John, „Jesse Ringo hat unsere Bank ausgeraubt und ich weiß, wo er sich versteckt.“

      Der Sheriff schaute zunächst verdutzt, da dieses Verhalten nicht zu dem gewöhnlichen des Johns gehörte, den er kannte. Trotzdem sagte Wyatt etwas, was er nicht näher beschreiben konnte, dem Gauner zu folgen, denn John machte sich auf, zurück zur Hütte zu laufen.

      Angekommen vor der Hütte, machte John ein Zeichen, welches international bekannt dafür war, leise zu sein. Er streckte seinen Zeigefinger und hielt diesen senkrecht vor dem Mund. Sheriff Wyatt verstand, zog zur Sicherheit seinen Revolver, denn er witterte eine Falle.

      Jesse Ringo hatte sich zuvor hingelegt, denn er wollte mitten in der Nacht abziehen. Er hatte nicht mitbekommen, dass John seinen lauten Gedanken gelauscht hatte, sonst wäre er verschwunden, bevor der Sheriff und John hier aufgetaucht wären.

      Jedoch schlief Jesse Ringo nie den tiefen Schlaf der Gerechten, wie auch, wenn man bedenkt, was dieser Mann alleine alles verbrochen hatte. Er hatte also immer ein waches Auge und ein wacheres Ohr. Jesse Ringo vernahm es als die beiden, Sheriff Wyatt und John sich anschlichen- Sie waren zum einen nicht sonderlich geschickt, so wie die Indianer, und Jesse Ringos erhöhte Wachsamkeit tat ihr Übriges.

      Jesse Ringo schreckt auf. Er nahm seine Büchse und schlich seinerseits zum Fensterladen, dann horchte er in die Nacht hinaus. Zunächst war nichts und Jesse Ringo begann, sich einzubilden, dass er zu alt für diesen Job war. Doch gerade als er sich zurückbegeben wollte, vernahm er ein leises Geräusch. Da war doch jemand!

      Zum einen freute es Jesse Ringo, der trotz seines Alters stolz darauf war, hervorragende Ohren zu haben, zum anderen bedeutete dies in der Regel Ärger, wenn sich Fremde an eine Hütte des Nachts heranschlichen.

      Jesse Ringo machte keinen Mucks und beobachtete erst einmal, die Flinte im Anschlag. Nach einem kurzen Augenblick konnte er eine Gestalt erkennen. Es war John. Zunächst wollte Jesse Ringo aufatmen, aber dann sah er eine weitere für ihn unbekannte Figur.

      „Der will sich den Schatz wohl alleine holen“, dachte sich Jesse Ringo sich, „aber nicht mit mir.

      Er setzte an und zielte. Dann drückte er ab. Er konnte nicht feststellen, ob er getroffen hatte und verschanzte sich. John schmiss sich reflexartig zu Boden. Der Schuss hatte ihn klar verfehlt. Jesse Ringo hätte im Leben nicht treffen können, denn es war dunkel, was es an sich schon schwierig machte, und Jesse war kein besonders guter Schütze.

      „Jetzt reicht’s mir“, sagte Sheriff Wyatt entschlossen, der nach dem Schuss, den Jesse abgesetzt hatte, sich zu Boden geworfen hatte.

      „Jesse Ringo“, rief der Sheriff laut und bewegte sich dabei um die Hütte, „ergeben Sie sich.“

      Jesse antwortete nicht. Er lunzte aus seinem Versteck hervor und konnte nur Schatten sehen. Er nahm an, dass beide auf dem Boden liegen.

      „Niemals“, teilte Jesse laut mit, „ich mache einen Gegenvorschlag: Am besten, ihr verzieht euch, sonst puste ich euch die Rübe weg!“

      Jesse lud seine Flinte nach und setzte an. Wenn ich nur auf die Schatten ziele, dann treffe ich sicher jemanden. Auf einmal vernahm er das Geräusch eines Revolvers, dessen Hahn manuell zurückgezogen wurde. Als Jesse sich umdrehte, vernahm er der Sheriff, der seine Waffe auf ihn gerichtet hatte.

      „Clever“, bemerkte Jesse Ringo, „sehr clever.“

      „Es bleibt keine Zeit für Schleimereien“, entgegnete Sheriff Wyatt deutlich, „Waffe zur Seite werfen und langsam auf den Boden legen.“

      Jesse überlegte einen Augenblick, ob seine Schnelligkeit ausreichte, um den Sheriff umzunieten, bevor dieser es tat. Der Gedanke erwies sich falscher, denn Jesse Ringo wusste, dass er keine Chance hatte. Er tat, was der Sheriff von ihm verlangte und schmiss die Waffe zur Seite. Dann legte er sich langsam zu Boden.

      „Hände hinter dem Rücken“, wies Sheriff Wyatt an.

      Jesse machte auch dies und der Sheriff holte seine Handschellen, um ihn zu fesseln.

      „Los, aufstehen“, befahl Sheriff Wyatt, „jetzt geht’s ins

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