Der Schlüssel zum Wohlstand. Orison Swett Marden

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Der Schlüssel zum Wohlstand - Orison Swett Marden

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hat einmal ein Mann gesagt, er wäre ganz zufrieden, wenn er gewiss wüsste, dass er nie ins Armenhaus kommen werde, sondern stets den nötigsten Lebensunterhalt für sich und seine Familie verdienen könne. Er sagte, er sei ganz davon überzeugt, dass ihm die Reichtümer des Lebens nicht bestimmt seien. Er sei immer ein armer Mann gewesen und habe niemals etwas anderes erwartet, als arm zu sein wie alle seine Vorfahren.

      Gerade dieser sein geistiger Zustand, der nichts anderes erwartete, als immer arm zu bleiben, verhinderte ihn, Wohlstand und Gedeihen anzulocken, denn was man nicht erwartet, das zieht man auch nicht zu sich her. Obgleich er ein fleißiger Arbeiter war, vermochte er doch nur, sich eben durchzuschlagen, weil er gar nie mehr erhofft hatte.

      Das Schlimmste an der Armut ist der Armutsgedanke, der Armutsglaube. Im Geist der Menschen hat die Armut ihre Wurzel. Die meisten bleiben darum arm, weil sie von Anfang an in ihrem Innern arm sind; sie glauben gar nicht, dass sie es jemals zu Wohlstand bringen könnten. Das Schicksal, die Umstände, stehen ihnen ihrer Meinung nach hindernd im Weg, sie haben keinen andern Gedanken, ja sie sind fest davon überzeugt, sie seien zur Armut geboren und könnten niemals etwas anderes sein als arm. Gehe hinein in die Armenviertel und höre zu, was dort gesprochen wird. Sie reden von nichts, als von ihrer Armut, sie bejammern ihr hartes Geschick, sie klagen über die Grausamkeit und Ungerechtigkeit der menschlichen Gesellschaft. Sie sagen dir, wie sie von den oberen Klassen, von ihren geizigen Arbeitgebern, unterdrückt würden oder wie sie unter einer ungerechten Weltordnung, an der sie nichts ändern könnten, zu leiden hätten. Sie sehen sich als Opfer an, sie halten sich für Besiegte und nicht für Sieger.

      Der Fehler bei den meisten Menschen, die ihr Streben nicht zu verwirklichen vermögen, ist der, dass sie das Leben von der verkehrten Seite her anpacken. Sie kennen nicht den ungeheuren Einfluss, den der gewohnte geistige Zustand auf die ganze Laufbahn des Menschen hat, und wissen nicht, dass gerade er die Lebensbedingungen schafft.

      Es ist mitleiderregend, zuzusehen, wie viele Menschen sich in Sklavenarbeit abmühen, um weiterzukommen, und dabei alle Güter des Lebens, die ihnen zuströmen möchten, von sich wegschieben durch ihre Überzeugung, es sei ihnen doch nicht mehr bestimmt, als ein dürftiges Durchkommen. Die meisten Menschen denken die Dinge, die sie nicht haben möchten. Sie versenken sich in Gefühle der Furcht und Sorge, des Neides und der Missgunst, Gedanken des Hasses und der Rache und befinden sich dadurch in einem geistigen Zustand, der Gesundheit, Wachsen und Gedeihen unmöglich macht. Ihr Denken und ihr Reden neigt sich immer nach unten, ihr ganzes Leben ist herabgestimmt.

      Der Zweifel ist es, der den Erfolg tötet, die Furcht vor dem Misserfolg führt diesen gerade herbei. Alles, ob Erfolg oder Misserfolg, hat im Geist seinen Ursprung, alles geht erst durch unser Bewusstsein, ehe es zur Wirklichkeit wird.

      Viele Menschen, die hart arbeiten um voranzukommen, würden sich entsetzen, wenn sie im Bild sehen könnten, wie sie tatsächlich dem Armenhaus zulaufen, das sie immer in ihren Gedanken haben. Sie wissen nicht, dass sie, so lange sie solche Gedanken hegen, dem Wohlstand davonrennen, statt ihm entgegenzugehen.

      Die ganze Summe unseres Lebens ist die Summe dessen, worauf wir unsere Gedanken eingestellt haben. Was im Brennpunkt unseres Innern stand, ob Armut oder Reichtum, Erfolg oder Misserfolg, das ist es, was in unserem Leben zur Wirklichkeit werden wird.

      Alles, was du hast, alles das, womit du dich umgeben hast, das ist die Wiedergabe deiner Gedanken, deiner Hoffnung, deines Glaubens an dich selbst, die Verwirklichung dessen, was in deinem Bewusstsein lebte. Unsere Worte werden Fleisch und leben mit uns; unsere Gedanken, alle unsere Regungen werden Fleisch und leben mit uns; sie bilden das, was um uns ist und uns umgibt.

      Es gibt nur einen Weg, der Armut zu entrinnen, und das ist, ihr entschlossen den Rücken zu kehren. Zaudere keinen Augenblick mehr, sondern verbanne sofort jeden Gedanken der Armut und alle Furcht vor ihr aus deinem Herzen. Gib dir so viel als möglich das Ansehen, als ob du schon zu Wohlstand gelangt wärst. Denke dir den Weg, den du gehen möchtest, erwarte das, dem du nachstrebst, wonach du dich sehnst, und du wirst es auch bekommen.

      Geistig und körperlich, in deiner Kleidung, in deiner Umgebung, in deinem Hirn, in deiner ganzen Haltung schalte, so gut es dir möglich ist, jedes Zeichen von Armut aus. Behaupte wie Walt Whitman: „Ich selbst bin das Glück und das Gedeihen.“ Lass nicht durch Schmutz und Unordnung in deinem Heim, durch Schäbigkeit der Kleidung deines Ehegatten oder deiner Kinder deinem Dasein einen hässlichen Stempel aufdrücken.

      Die Furcht vor der Armut ist ihre größte Macht; dadurch hat sie ihren erdrosselnden Einfluss auf die große Menge. Mach dich los von dieser Furcht, mein Freund. Setze den Reichtumsgedanken an die Stelle des Armutsgedankens in deinem Geist. Hast du Unglück gehabt, so lass deine Entmutigung ja nicht laut werden. Kopf hoch und halte dich rein und gut gekleidet; und vor allen Dingen hinaufgeschaut und hinaufgedacht! Mach dein Heim, und sei es noch so bescheiden, so gut du kannst zum Schmuckkästchen.

      Wenn alle armen Leute auf der Welt heute noch davon ablassen wollten, Armut zu denken, sich darum zu sorgen und davor zu fürchten; wenn sie jede geistige Verbindung mit der Armut abschneiden und den Gedanken des Reichtums und der Fülle an ihre Stelle setzen wollten, der Unterschied in ihren Lebensumständen wäre ganz erstaunlich.

      Kein Mensch ist vom Schöpfer dazu geschaffen, arm zu sein; nein, er ist für Reichtum, Glück und Erfolg geschaffen. Er ist ebenso wenig dazu gemacht zu leiden, als er dazu geschaffen ist, verrückt oder ein Verbrecher zu sein.

      Tausende von Menschen haben sich schon buchstäblich aus ihrem armutseligen Leben hinaus gedacht, als ihnen ein Licht aufging über dieses große Lebensgesetz – dass wir das allmählich zur Wirklichkeit machen, was wir dauernd in Gedanken tragen und dem wir mit aller Kraft zustreben.

      Du darfst aber nicht meinen, es genüge, um den niederreißenden Gedanken, die du meistens hegst, die Waagschale zu halten, den aufbauenden schöpferischen Gedanken nur gelegentlich einmal zu fassen, wenn du etwa gerade so aufgelegt bist. Viele Menschen, die nach Wohlstand und Reichtum streben, halten daneben dennoch den Gedanken des Mangels und der Not fest, und das ist der Grund, warum ihre Gebete keine Erhörung finden. Ihnen wird das Gegenteil dessen, das sie wünschen, weil das der Gedanke und die Erwartung ist, die in ihrem Gemüt das Übergewicht haben.

      Unsere Überzeugung ist viel stärker als unser Wille. Keine Willenskraft kann dir helfen, ein Ding zu vollbringen, so lange zu überzeugt bist, dass du es nicht vollbringen kannst. Zum Beispiel, wenn du überzeugt bist, dass eine schlimme Krankheit, die du ererbt zu haben meinst, dich befallen werde, so ist dieser Gedanke unendlich stärker als dein Wille, ihr zuvorzukommen und sie abzuschneiden.

      Wir können unsern Überzeugungen nicht entrinnen. Sie sind eingebaut in unsern Geist, in unser Leben und unsern Charakter. Wer von seinen Bettlergedanken fest überzeugt ist und nicht von ihnen lässt, wird zeitlebens nichts anderes sein als ein Bettler.

      Lebst du in Gedanken der Beschränkung, in der Überzeugung von Mangel und Not, die dir bestimmt seien, in der Furcht vor der Armut, so knebelst du dich selbst und hältst dich gefesselt. Du säst einen Samen, der eine Ernte gibt, wie er selbst gewesen ist.

      Was mir in meiner Jugend mit am schwersten eingehen wollte, war die Stelle in der Bibel, die da sagt: „Wer da hat, dem wird gegeben.“ Das konnte ich mir mit der Bibel gar nicht vereinigen, denn es kam mir einfach ungerecht vor. Allein jetzt weiß ich, dass diese Stelle nur ein festes Gesetz erläutert. „Wer da hat, dem wird gegeben“, weil er dadurch, dass er erlangte, was er hat, seinen Geist zu einem Magneten gemacht hat, noch mehr anzuziehen. Andererseits: „Wer aber nicht hat, dem soll auch noch das genommen werden, das er hat“, ist darum richtig, weil ein solcher Mensch geistig nach der falschen Seite gerichtet ist. Er hat sich den Zustrom der Fülle durch seine kleinlichen Gedanken, seine Zweifel und Ängste abgeschnitten. Er ist nicht in der geistigen Verfassung, mehr zu erlangen, mehr anzuziehen.

      Willst

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