Der Schlüssel zum Wohlstand. Orison Swett Marden
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Uns allen war ein Überfluss an allen guten Dingen dieser Welt bestimmt, und nur allein durch unsern armutseligen geistigen Zustand wird uns etwas davon vorenthalten. Es fehlt an gar nichts, was irgendein Mensch sich wünschen, oder wonach sein Herz sich sehnen könnte, so wenig es dem Fisch im weiten Weltmeer an Wasser und Nahrung gebricht. Der Fisch schwimmt in seinem Meer der Fülle, und auch wir schwimmen in einem großen Weltenmeer alles Guten, das uns rings umgibt. Alles, was wir zu tun haben, ist, unsern Geist, unsern Glauben, unser Vertrauen der Wirklichkeit dieses Meeres der Fülle zu öffnen und uns in verständiger Weise anzustrengen, um all das Gute darin zu erlangen – das heißt alles, was wir brauchen und wünschen.
4. Wie man es zu einem schöpferischen Bewusstsein bringt
Im Bewusstsein liegt der Anfang allen Vollbringens.
Das Bewusstsein der Macht schafft Macht. Wessen wir uns bewusst sind, das besitzen wir schon.
Der große Fehler von denen unter uns, die in einer Welt von unerfüllten Wünschen und vergeblichem Sehnen leben, ist der, dass sie nicht das richtige Bewusstsein haben. Hiobs Klage: „Denn was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen“, sollte eigentlich lauten: „Wessen ich mir voll bewusst war, das ist über mich gekommen.“ Mit andern Worten, das, was wir fest in unserem Bewusstsein halten, das kommt aus der unsichtbaren Welt der Wirklichkeiten und nimmt nach seiner Natur in unserem Leben sichtbare Form an – die Form von Armut oder Reichtum, Gesundheit oder Krankheit, Glück oder Elend.
Das ganze Geheimnis des Wachsens ist in seinem Bewusstsein verschlossen, denn dieses ist die Pforte des Lebens. Jede Erfahrung, ob Freude oder Kummer, Gesundheit oder Krankheit, Erfolg oder Misserfolg, muss den Weg durch unser Bewusstsein nehmen. Es gibt keinen anderen Weg, durch den eine Erfahrung in unser Leben treten und ein Teil davon werden könnte. Wessen du dir nicht bewusst bist, das kannst du auch nicht haben und besitzen, du kannst nicht das tun und vollbringen, wozu du dir nicht der Fähigkeit bewusst bist. Kurz, es ist ein unerschütterliches Gesetz, das, was in deinem Innern lebt, was du glaubst, dass du es erhalten wirst oder dass du es zu tun vermagst, das verwirklicht sich in deinem Leben. Das, was in Hiobs innerem Bewusstsein lebte, das ist über ihn gekommen. Die Jungfrau von Orleans wurde die Befreierin ihres Vaterlandes, weil sie von Kindheit an das Bewusstsein hatte, dazu sei sie geboren. Dieses arme, unwissende Bauernmädchen kannte das große Gesetz der geistigen Anziehung nicht, aber sie handelte unbewusst danach. Ohne ihr Siegesbewusstsein hätte sie ihr gewaltiges Werk niemals vollbracht.
Es ist das siegreiche Bewusstsein, das zu jeder Zeit und in jedem Kampf den Sieg errungen hat. Viele Jahre lang habe ich das Leben und die Art des Vorgehens der Männer von Erfolg in allen Berufsarten durchforscht und gefunden, dass alle, die siegreich geblieben sind, an sich selbst, an ihre eigene Kraft ihr Unternehmen durchzuführen, geglaubt haben. Große Künstler, Männer der Wissenschaft, Erfinder, Entdecker, Heerführer, Geschäftsleute, kurz alle, die auf ihrem Feld der Tätigkeit das Höchste geleistet haben, sie trugen das Bewusstsein des Sieges in sich. Erfolg war das Ziel, das sie sich stets und immer vergegenwärtigten, und niemals wankte ihre Überzeugung, dass sie dieses Ziel erreichen würden.
Es ist nicht Mangel an Fähigkeit, wenn den Menschen der Erfolg versagt bleibt; nein, es hat ihnen das Bewusstsein des Sieges, des Erfolges gefehlt. Sie leben nicht in der festen Erwartung des endlichen Gewinns, in dem unerschütterlichen Glauben, dass sie das Ziel ihres Strebens erreichen werden. Sie machen sich weit mehr auf einen möglichen Misserfolg gefasst, sie leben in der Furcht vor Armut und kommendem Mangel, und ihnen wird das, was sie in ihrem Innern tragen, das, worauf ihre Gedanken gewohnheitsmäßig gerichtet sind. Das enge, beschränkte, armutselige, furchterfüllte Bewusstsein, das Bewusstsein, das nur eine magere Ernte erwartet, das nicht glaubt, es sei ihm etwas Besseres beschieden als Armut, ist für die meiste Armut in der Welt verantwortlich.
Unser Bewusstsein ist ein Teil unserer schöpferischen Kraft; das heißt, es bringt unser Inneres in die Verfassung, das ihm Gleiche anzuziehen. Ein Armutsbewusstsein kann nicht Reichtum erzielen, ein auf Misserfolg eingestelltes Bewusstsein schafft keinen Erfolg; das ginge gegen das Gesetz. Schlagen Armut und Misserfolg über dir zusammen, so hast du niemand die Schuld beizumessen, als dir selbst, denn du handelst gegen das Gesetz; du hast das Armutsbewusstsein und lebst in dem Gedanken an einen möglichen Misserfolg. Vielleicht wunderst du dich, warum du nichts, das deinem Streben entspricht, nichts, was dein Sehnen erfüllt, hervorzubringen vermagst, und du hast doch dein Inneres mit schwarzen, düsteren Bildern der Verzweiflung, der Entmutigung erfüllt, hast dein ganzes Leben in das Bewusstsein des Misserfolges getaucht. Vielleicht hast du das Gefühl, irgendeine unsichtbare Macht, ein grausames Geschick lege dich in Fesseln. Jawohl, du bist gefesselt, aber nicht von irgendeinem Schicksal; „In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne.“ Deine ganze mutlose geistige Haltung, das unselige Bewusstsein, das du jahrelang festgehalten hast, die sind es, die dich in Fesseln legen. Was du auf dem Boden der Wirklichkeit aufzubauen dich bestrebtest, das hast du auf dem geistigen Boden wieder zunichte gemacht und wieder eingegriffen. Du hast dem verneinenden Gesetz gehorcht, das zerstört und tötet, einreißt und vernichtet, statt dem bejahenden Gesetz, das schafft und aufbaut und verschönt, die göttlichen Eigenschaften des Menschen entwickelt und sein Dasein verherrlicht.
Unser ganzes Leben und alles, was wir darin erreichen und vollbringen, alle seine Möglichkeiten hängen ab von unserem Bewusstsein, und wir vermögen jede Art von Bewusstsein in uns zu entwickeln. Jeder große Musiker hat ein musikalisches Bewusstsein in sich entwickelt, von dem die meisten von uns nichts wissen, weil uns das Bewusstsein von dieser Art von Tätigkeit fernliegt. Der Mathematiker, der Astronom, der Schriftsteller, der Arzt, der Künstler, jeder in seinem Fach hat ein besonderes Bewusstsein in sich entwickelt, und er erntet die Früchte dieses Bewusstseins. Er offenbart eine besondere Kraft, erfreut sich ihrer und genießt sie genau in dem Verhältnis, als er diese besondere Art von Bewusstsein in sich entwickelt hat.
Welche Art von Bewusstsein möchtest du in dir entwickeln? Was möchtest du tun, was werden, was erhalten? Mache dir das zuerst unbedingt klar, denn der erste Schritt, um ein neues Bewusstsein zu entwickeln ist der, deine Wünsche, deine Absichten, dein Ziel ganz genau zu kennen. Du musst dir ein Bild von ihnen fest in deine Seele prägen, es muss deine Gedanken, deine Taten, dein Leben beherrschen. Auf diese Weise entwickelt ein erfolgreicher Geschäftsmann sein Geschäftsbewusstsein. Gleich zu Anfang den ersten Schritt in der richtigen Richtung zu tun, ist von äußerster Wichtigkeit; denn was für ein Bewusstsein du auch in dir entwickeln magst, dein Inneres wird anziehend auf das wirken, was ihm verwandt ist, wird den Stoff zu dir herziehen, aus dem du dein Leben aufbaust.
Der nächste Schritt ist der, die Überzeugung in dir zu wecken, du werdest erhalten, was du dir wünschst. Dies gibt dir einen weiten Vorsprung auf deinem Weg zur Erfüllung deiner Wünsche, denn die Überzeugung vermag mehr als der Wille. Das heißt, du magst etwas noch so dringend wollen, so lange du überzeugt bist, dass du es nicht vollbringen könnest, wird das Bewusstsein deiner Unfähigkeit über deinen Willen Herr werden. Die Überzeugung ist der stärkste Hebel zum Vollbringen. Schon viele junge Menschen hat sie befähigt, sich einen hohen Platz zu erringen und zu Macht zu gelangen, trotz aller Hindernisse und trotz der gegenteiligen Meinung derer, die sie am besten kannten. Sie waren sich ihrer Fähigkeit, das zu vollbringen, was sie zu tun wünschten, so voll bewusst und so überzeugt, dass sie es vollbringen könnten, dass nichts sie zurückzuhalten vermochte.
Der Anfang allen Vollbringens liegt im Bewusstsein; dies ist der Ausgangspunkt für alle schöpferische Tätigkeit. Ganz im Verhältnis zur Stärke, Festigkeit, Lebendigkeit, Entschiedenheit, womit du dir des Dinges bewusst bist, das du erlangen willst, fängst du an, es hervorzubringen. Zum Beispiel, Machtbewusstsein schafft Macht, das Bewusstsein der Überlegenheit