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      »Einverstanden, ich freue mich schon.«

      »Warte hier bitte noch einen Augenblick auf mich.

      Ich bin gleich wieder da!«, sagte Alwin und lief mit schnellen Schritten zum Haus. Er verschwand für eine Weile und kam dann mit einem kleinen Beutel und einer Kanne wieder heraus zu Solana.

      »Schau, hier hast du eine Kanne Milch zum Trinken. In das Säckchen habe ich ein bisschen Brot und Käse gepackt und dazu ein wenig Obst«, erklärte er und gab ihr die Sachen in die Hand. Solana nahm das Essen entgegen und grinste ihn an.

      »Das reicht ja ewig«, erwiderte sie begeistert.

      »Na ja, es würde dir nicht schaden, etwas üppigere Mahlzeiten zu dir zu nehmen. Du hast ganz schön wenig auf den Rippen«, feixte Alwin, und als ihn Solana nur fragend ansah, schob er rasch hinterher:

      »Ich erkläre dir morgen, wie das gemeint war.«

      Vorerst trennten sich ihre Wege.

      Während Solana den Berg in Richtung Höhle emporstieg, war sie mit ihren Gedanken weiterhin bei Alwin. Erst als sie über eine Wurzel stolperte, wurde sie aus ihren Träumen gerissen und bemerkte, dass die Dämmerung schon eingesetzt hatte. Sie legte an Tempo zu und war erleichtert, als sie noch vor Einbruch der Dunkelheit in ihrer Höhle ankam.

      Dort setzte sie sich hin und packte den Beutel aus. Als Erstes nahm sie einen großen Schluck Milch aus der Kanne. Sie stellte fest, dass sie anders schmeckte als zuhause, aber sehr gut.

      Vorsichtig probierte sie von dem Käse. Auch er hatte einen eigenartigen Geschmack, aber er mundete ihr. Mit einem Stück Brot, das sie abbrach und dazu verspeiste, fand sie ihn erst recht köstlich. Zum Abschluss nahm sie noch einen Apfel aus dem Beutel und polierte ihn an ihrer Tunika.

      »Obst … das kenne ich, das gab es bei uns auch«, sagte sie leise. Dabei dachte sie sich, dass es sich so sehr gut leben ließe. Sie packte die restlichen Lebensmittel wieder in den Beutel und verschnürte ihn. Dann legte sie sich an die hintere Felsenwand der Höhle und schlief ein.

      Solana schreckte aus dem Schlaf. Ihr Herz pochte bis zum Hals, hatte sie nicht soeben die Stimme ihres Vaters gehört? Es war noch mitten in der Nacht und alles war stockfinster. Sie horchte in die Stille. Plötzlich hörte sie wieder eine Männerstimme. Schnell überlegte sie, wohin sie flüchten könnte, falls jemand die Höhle entdeckt hatte.

      Aber so sehr sie sich auch den Kopf zermarterte, ihr fiel nichts ein. Angestrengt horchte sie in die Stille und lauschte der Stimme, die von Zeit zu Zeit erklang. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass sich die Geräusche immer weiter entfernten. Nun wusste sie, was sie morgen als Erstes tun würde. Sie musste sich nach einem Fluchtweg und einer Notunterkunft umsehen. Es dauerte lange, bis Solana ihre Ruhe wiederfand und einschlief.

      Am nächsten Morgen nahm sie eilig ihr Frühstück zu sich, dann erkundete sie die Umgebung. Solana fand eine Fluchtmöglichkeit über einen engen Nebengang, aber keinen Unterschlupf. Sie war schon am Verzweifeln, als sie endlich auch dafür einen geeigneten Platz fand.

      Es war eine sehr niedrige Höhle unterhalb eines Felsenmassivs. Sie konnte nur in gebückter Haltung hineingehen, aber es sollte ja auch nur ein Notbehelf sein. Plötzlich fiel Solana ein, dass sie Alwin vergessen hatte.

      Eilig lief sie den Berg hinunter und vergas in der Hektik, sich den Weg einzuprägen. Erst als sie schon halb unten war, bemerkte sie es.

      »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, schimpfte sie empört vor sich hin.

      »Das kannst du aber laut sagen, mich einfach zu vergessen!«, hörte sie Alwins Stimme aus dem kleinen Wäldchen am Hang. Er war auf dem direkten Weg zu ihr.

      »Was machst du hier oben?«, fragte Solana.

      »Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du nicht gekommen bist. Ich hatte Angst, es könnte etwas passiert sein.«

      »Das ist sehr lieb von dir, dass du dich um mich sorgst.«

      »Du bist mir eben nicht gleichgültig«, sagte Alwin und sah sie zärtlich an. Solana durchfuhr bei seinem Blick ein sanftes Kribbeln.

      »Ich musste mich nach einer Notunterkunft umsehen, für den Fall, dass meine Höhle entdeckt wird.«

      »Warum? Hast du Grund dazu?«, fragend sah er Solana an.

      »Ja, ich glaube, ich habe heute Nacht meinen Vater in der Nähe der Höhle gehört.«

      »Bist du dir sicher? Sagtest du nicht, dass die Gomas den Berg nie verlassen?«

      »Eigentlich stimmt das, aber woher kommen dann die ganzen Lebensmittel wie Obst und Ziegenmilch? Es muss wenigstens einer den Berg verlassen und diese Dinge besorgen, und das ist wahrscheinlich mein Vater, der Anführer.«

      »Da könntest du recht haben. Aber das würde auch bedeuten, dein Vater weiß, dass ihm die Sonne nichts anhaben kann.«

      »Ja, genau«, sagte Solana ganz in sich gekehrt.

      »Da hast du natürlich gut daran getan, ein Versteck zu suchen. Hast du eines gefunden?«

      »Ja«, bestätigte sie, leicht in Gedanken.

      »Das ist gut.«

      »Eigentlich nicht, denn ich habe den Weg dorthin vergessen!«, schmollte sie.

      »Dann helfe ich dir bei einer erneuten Suche. Komm, lass uns gehen.«

      »Übrigens ist für kommende Nacht ein heftiges Gewitter vorhergesagt. Wenn du willst, gehe ich mit dir zur Höhle und bleibe über Nacht.«

      »Das würdest du für mich tun?«

      »Natürlich, denn du wirst bestimmt Angst bekommen. Manche Gewitter hier sind sehr heftig und da blitzt und donnert es dann gewaltig.«

      »Wenn du meinst, ich könnte mich fürchten, dann wäre es mir schon sehr recht, wenn du bei mir wärst.«

      »Abgemacht, und jetzt lass uns ein bisschen spazieren gehen. Ich erkläre dir unterwegs noch ein paar Dinge und vielleicht stoßen wir sogar auf einen Unterschlupf in der Nähe deiner Höhle.«

      Alwin nahm Solanas Hand und sie gingen den Hang entlang über Bergwiesen und Schotterwege. Solana spürte seinen warmen kräftigen Druck und hatte vor Aufregung rote Wangen. Immer wieder sah sie ihn von der Seite an. Sie fand ihn wunderschön und sehr männlich.

      Schließlich trafen sich ihre Blicke und sie sahen sich lange in die Augen. Solana hatte das Gefühl, weiche Knie zu bekommen. Genauso hatte sie sich die Liebe vorgestellt, alleine durch seinen Blick würde sie im Innern ein sanftes Beben verspüren.

      Solana war sich sicher, dass es Liebe war. Es war genau die Liebe, von denen die Mädchen und jungen Frauen im Berg oft gesprochen hatten. Solana war ganz in ihren Gedanken versunken und stolperte plötzlich über ihre eigenen Füße.

      Alwin fing sie schnell auf, indem er seinen Arm um ihre Taille legte und sie festhielt.

      »Wo warst du denn mit deinen Gedanken?«

      Solana wurde knallrot und

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