Treppe zum Licht. Silke May

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Treppe zum Licht - Silke May

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Wasserfläche auf, umrahmt von einer buschigen Tannengruppe.

      »Ist das schön!«, schwärmte Solana.

      »Das ist die schönste Gegend weit und breit, schau mal, wie klar das Wasser ist«, sagte Alwin.

      »Kann man da reingehen, oder ist er sehr tief?«

      »Der See ist ziemlich flach, er wird dir höchstens bis zum Bauch gehen, nicht weiter«, versicherte Alwin und konnte gar nicht so schnell schauen, wie Solana aus ihren Kleidern geschlüpft war und nackt ins Wasser lief. Als er ihren blassen, aber schön geformten Körper sah, verspürte er Lust, sie an sich zu ziehen und zu küssen. Alwin kämpfte mit seinen Gedanken.

      »Komm rein!«, rief Solana aus dem Wasser.

      »Brr, das ist mir viel zu kalt!«, gaukelte er ihr vor, denn er brauchte etwas Abstand von ihr. Erst musste er seine Gedanken wieder zur Vernunft bringen, damit seine lustvolle Erregung verschwand.

      Solana planschte im Wasser herum. Sie sprang immer wieder hoch, sodass ihre Brüste wippten. Alwin konnte den Anblick fast nicht mehr ertragen, am liebsten wäre er über sie hergefallen, so sehr erregte sie ihn.

      »Jetzt komm besser wieder raus, sonst verkühlst du dich noch!«

      Er hielt die Decke in den Händen bereit, um Solana sofort in diese einzuhüllen. Lachend kam sie ans Ufer, während Alwin es vermied, sie anzusehen. Sofort schlang er den Stoff um ihren Körper und rieb sie trocken.

      Ihr unbekümmertes Verhalten beeindruckte ihn sehr, sie war ungezwungen wie ein Kind. Alwin konnte nicht anders, plötzlich ergriff er mit beiden Händen ihre Schultern und zog sie an sich heran, dann nahm er sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. Eng umschlungen standen sie eine Weile am Ufer. Solana hätte in diesen Moment am liebsten die Zeit angehalten, so wohl fühlte sie sich.

      »Jetzt zieh dich wieder an, dann können wir uns noch ein bisschen hinsetzen.« Sofort ließ Solana die Decke nach unten gleiten und zog sich an. Alwin breitete unterdessen die Decke auf dem Gras aus, um sich zu beschäftigen, solange sie nackt war, dann ließ er sich auf den Boden sinken. Solana machte es ihm gleich, ihr nasses Haar hing ihr über die Schultern. Sie ergriff lächelnd den Apfel, den ihr Alwin entgegenhielt. Herzhaft biss sie hinein, wobei ihr Blick noch immer auf seinem Gesicht ruhte.

      »Heute ist so ein wunderschöner Tag!«, begeisterte sie sich.

      »Das hier wird mein Lieblingsplatz werden.«

      »Wenn du möchtest, kommen wir öfter hierher«, schlug Alwin vor und Solana umarmte ihn blitzartig und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

      »Ich möchte am liebsten jeden Tag hierherkommen!«

      Angenehm überrumpelt von ihrem Wangenkuss, grinste er sie an.

      »Von mir aus.«

      Sie legten sich auf die Decke und schauten zum Himmel. Dann beobachteten sie verschiedene Wolkenformationen und jeder sagte, was er in ihnen sah.

      Nach einer Weile legte Solana ihren Kopf an Alwins Schulter und blieb so liegen.

      »Ich wünschte mir, dass die Zeit mit dir immer so schön wäre und nie vergehen würde«, flüsterte sie. Alwin nahm sie daraufhin fest in seine Arme und umklammerte sie.

      Während er sie noch an sich gedrückt hielt, blies plötzlich ein stärkerer Wind über die Waldlichtung und den See.

      »Ich denke, wir sollten jetzt besser gehen, der Wind kommt vom Westen und er bringt wahrscheinlich ein Gewitter«, gab er zu bedenken. Auf dem Heimweg gingen sie Arm in Arm. Plötzlich blieb Solana stehen und sah Alwin an.

      »Es war ein schöner Nachmittag, vielen Dank dafür.«

      Sie streckte sich und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Unweigerlich hielt er sie fest und zog sie an sich. Als seine Lippen die ihren berührten, forderten sie einen langen Kuss. Solana spürte ein Kribbeln und eine wohlige Wärme, die sich in ihr ausbreitete. Während sie seinen Kuss mit Hingabe erwiderte, hatte sie das Gefühl zu schweben.

      »Gehen wir jetzt öfter hier rauf?« Alwin strich Solana eine Strähne aus dem Gesicht.

      »So oft du willst.«

      Als sie beim Hof ankamen, zuckten bereits die ersten Blitze am Himmel und Sturmböen wirbelten den Sand auf. Schon schlugen vereinzelte Hagelkörner auf den Boden und ein paar davon erwischten die beiden, bevor sie sich ins Haus flüchten konnten.

      Sie betraten die Küche, in der Gor an der Spüle stand. Er sah sie an und lachte.

      »Jetzt hätte es euch bald richtig erwischt! Schaut nur, wie stark es plötzlich hagelt.« Er warf Alwin ein Handtuch zu.

      »Das Mädel muss sich abtrocknen, sonst wird sie krank. Sie hat nicht die gleiche Immunabwehr wie wir beide.«

      Alwin legte das Handtuch um Solanas Schultern und rubbelte fest ihren Rücken und ihre Arme trocken. Solana musste lachen, so lustig fand sie es. Nebenbei kitzelte sie Alwin, sodass sie in lautes Gelächter ausbrach.

      Gor sah den beiden schmunzelnd zu und stellte heißen Tee und belegte Brote auf den Tisch.

      »Zieht euch noch schnell was Trockenes an, dann können wir Abendessen«, sagte er. Alwin nahm Solana bei der Hand und zog sie ins obere Stockwerk.

      »Beeilt euch aber, sonst wird der Tee kalt!«, hörten sie Gor ihnen noch nachrufen.

      Als Solana wieder in die Küche zurückkam, saßen die beiden Männer schon am Tisch. Sie setzte sich zwischen Gor und Alwin und nahm sich ein belegtes Brot.

      »Hat es dir gefallen?«, fragte Gor.

      »Ja, es war herrlich!«

      »Der Smaragdsee ist auch der schönste See in unserer Umgebung«, bemerkte er. Solana schwärmte während des gesamten Essens von der wunderbaren Natur. Gor bestätigte ihre Worte nickend und erzählte, dass auch er sich vom ersten Augenblick an in die Gegend verliebt hatte. Sein Gesicht wurde ernster, als er weitersprach: »Solana, morgen musst du dich in acht nehmen, denn es könnte sein, dass ein Goma unterwegs ist. Morgen ist Vollmond, also der Zeitpunkt, den sie meist wählen, um Ware abzuholen.«

      »Warum gerade an Vollmond?«

      »Wir mussten irgendeine Zeit ausmachen, damit ich weiß, wann ich die Ware bereithalten soll. Ich muss sie immer schon parat haben, denn länger als eine Nacht darf niemand draußen bleiben. Außerdem ist die Sicht dann recht gut.«

      »In Ordnung, dann werde ich morgen besonders aufpassen«, versprach Solana.

      Sie unterhielt sich noch lange mit Gor über die Gomas. Gor wollte alles wissen, ob und was sich seit damals geändert hatte und wer aus dem Berg noch lebte. Alwin staunte über das Leben der Gomas. Es kam ihm vor, als hörte er einem Märchen zu …

      »Solana, komm zum Frühstück!«, rief Gor die Treppe hinauf.

      Das Mädchen hatte gerade das Badezimmer verlassen und war sofort auf dem Weg nach unten. Als sie die Küche betrat, war der Tisch reichlich gedeckt. Sie setzte sich zu Gor an den Tisch und fing zu frühstücken an, nebenbei fragte sie:

      »Wo

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