Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See. Klaus Blochwitz

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Kaah-Mer Abenteuer auf hoher See - Klaus Blochwitz

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wann die Schiffe fertig werden, kam die etwas ernüchternde Antwort, können wir nicht sagen, wir bauen ja zum ersten Mal ein Schiff in dieser Größe, dass sahen dann die beiden Männer ein.

      Kaah-Mer suchte während dieser Zeit, in der seine Schiffe gebaut wurden, die Archive auf und suchte dort nach Informationen über die See, auch nach Unterlagen über den Schiffsbau suchte er, leider wieder vergeblich. Selbst in den uralten Schriftrollen, die sein Volk seinerzeit aus ihrer alten Heimat mitgebracht hatten, war nichts dergleichen zu finden. Er ritt von Kaserne zu Kaserne und fragte dort nach, ob es jemand gibt, der ihm Auskunft geben könnte, alles vergeblich.

      Als Kaah-Mer etwas enttäuscht in sein Elternhaus zurückkehrte, hatte seine Mutter eine erfreuliche Nachricht für ihn. In dem Archiv der westlichen Schule soll ein Gelehrter etwas über die See und über den Schiffsbau gefunden haben. Kaah-Mer war etwas erstaunt über diese Nachricht, weil er doch selber in dem Archivkeller vergeblich nachgesehen hatte. Kaah-Mer meldete sich bei dem Gelehrten an, der die Leitung der Schule innehatte, der begrüßte Kaah-Mer freundlich, er kannte sein Vorhaben. Kaah-Mer ging mit dem Gelehrten zum Archivkeller. Der Gelehrte übergab Kaah-Mer die von ihm gefundenen Schriftrollen und verabschiedete sich. Kaah-Mer wunderte sich etwas, dass überall die Fackeln brannten, sah dann aber, das noch jemand im Archiv arbeitete. Er rief seinen Gruß in den Keller und hörte mit Erstaunen eine weibliche Stimme, die seinen Gruß erwiderte. Aus den Tiefen des Archivs kam eine junge Gelehrte auf ihn zu und begrüßte ihn noch mal sehr freundlich, ich bin Doree, komm, ich habe weitere Schriften dort auf dem Tisch ausgelegt.

      Kaah-Mer folgte der jungen Gelehrten zu dem angezeigten Tisch und sah auf ihm mehrere große Bögen liegen. Doree beugte sich über die Bögen und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle, die die große See zeigen könnte. Der Finger fuhr weiter, das könnte der große Fluss sein, hier der westliche Teil des Gebirges, in dem die weite Ebene liegt. Kaah-Mer erkannte schnell, das es sich hierbei um eine Karte handeln muss, die den für ihn völlig unbekannten Bereich westlich der weiten Ebene zeigt. Er bestätigte der Gelehrten ihre Vermutung und zeigte auf den Verlauf des großen Flusses, der zwar nicht sehr weit gehend auf der Karte eingezeichnet war, aber die Mündung und die folgende Biegung stimmte mit dem Verlauf, wie er ihn jetzt kannte, genau über ein. Die Gelehrte legte passend an die Karte eine zweite Karte und Kaah-Mer staunte, es war eine passende Erweiterung der ersten Karte. Die See oder das Meer musste laut dieser Karte riesig sein und das ganz westlich, besser das südwestliche Ende des Meeres war nicht mehr genau zu erkennen, sollten es gar Häuser sein?

      Kaah-Mer war von den Karten restlos überwältigt, jetzt hatte er endlich wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt über den Verlauf des Meeres. Er dankte der Gelehrten herzlich dafür, dass sie die Karten entdeckt hatte, sie habe ihm damit sehr geholfen. Die junge Frau freute sich sehr und zeigte Kaah-Mer die weiteren Rollen. Er konnte es kaum glauben, die Zeichnungen zeigten Schiffe, sehr ähnlich denen, die auf dem Meer schon gesehen worden waren. Leider waren die anderen Zeichnungen im Laufe der Zeit verwischt und dadurch sehr undeutlich geworden. Kaah-Mer glaubte dennoch erkennen zu können, dass es sich um Bauzeichnungen handeln könnte. Die Gelehrte wiegte zweifelnd mit dem Kopf, es könnte sein, ich könnte versuchen, die Zeichnungen nach zu arbeiten. Vielleicht kann man dann mehr erkennen.

      Kaah-Mer sah sich noch mal die Zeichnungen der Landkarten an und fragte dann die Gelehrte höflich, ob es ihr recht sei, wenn er jemand her schickem würde, die für ihn die Karten abzeichnet. Natürlich nicht, kein Problem, erwiderte die Frau, ich helfe gerne dabei. Kaah-Mer sah die junge Frau zum ersten Mal richtig an und wurde etwas verlegen. Das war ja mal eine hübsche Frau, dachte er. Er reichte ihr seine Hände und bedankte sich herzlich, wenn ich dir helfen kann, lass es mich wissen. Die Gelehrte schaute ihn leicht fragend an, Kaah-Mer war etwas irritiert, die junge Frau lachte leise, meine Hände. Kaah-Mer erschrak, er hatte gar nicht bemerkt, dass er die Hände der Frau noch immer fest hielt. Verlegen entschuldigte er sich, die junge Frau sah ihn jetzt beinah flehentlich an, bitte, nehmt mich mit, ich möchte so gerne an deiner Reise teilnehmen. Jetzt war es an Kaah-Mer, verblüfft zu sein, woher weiß die Gelehrte von seiner geplanten Reise? Die Frau lachte wieder herzlich, Kaah-Mer, die ganze weite Ebene spricht davon! Kaah-Mer grinste die junge Frau fröhlich an, gut, du bist dabei! Jubelnd fiel ihm daraufhin die junge Frau um den Hals, trat etwas erschreckt zurück, entschuldige bitte und huschte davon.

      Kaah-Mer suchte die junge Soldatin auf, die so gut Karten zeichnen konnte und fragte sie, ob sie für ihn die alten Karten abzeichnen würde. Die Soldatin stimmte sofort zu und am nächsten morgen machte sie sich schon auf den Weg.

      Die Soldatin meldete sich bei Doree und die beiden Frauen machten sich an die Arbeit. Kaah-Mer versuchte unverdrossen weiter nach Menschen, die ihm mehr über das Meer und über das im Westen liegende Land sagen konnte. Aber die meisten Menschen in der weiten Ebene kamen entweder aus den östlichen Ländern oder aus den nördlichen, viele stammten, wie er, ursprünglich aus dem tiefen Süden.

      Kaah-Mer ritt zu der Baustelle unten am Fluss und sah nach dem Fortgang der Schiffe, er hatte den Eindruck, dass es nicht so recht voran ging, aber die Bootsbauer beruhigten ihn, es geht gut voran. Im Moment muss viel kleine, aber sehr genaue Arbeit geschafft werde, dass braucht seine Zeit.

      Unruhig ritt Kaah-Mer zu seinem Elternhaus und berichtete seinem Vater von den Karten, die eine Gelehrte in dem Archivkeller entdeckt hatte und jetzt mit einer Soldatin zusammen versuchte, die Karten abzuzeichnen.

      Der Bau der Schiffe geht sehr langsam voran, aber Orkaa-Thur beruhigte seinen ungeduldigen Sohn, bedenke bitte, das die Bootsbauer zum ersten Mal Schiffe in der Größe bauen und dabei können Probleme bei der Arbeit auftauchen, von denen vorher niemand etwas wissen konnte. Kaah-Mer wusste, dass sein Vater Recht hatte, er hatte mit seinem Wunsch nach größeren Schiffen das Problem ja selbst geschaffen. In den folgenden Mondzyklen vergrub sich Kaah-Mer in den Archiven der Dorfzentren und Schulen und studierte alles, was ihn über das westliche Land in die Finger kam. Es war nicht viel, aber immer wieder tauchte eine große, reiche Stadt in den Schilderungen auf, die an dem Ufer der großen See liegen soll. Eine reiche und wehrhafte Stadt mit dicken Mauern und hohen Türmen. Im Hafen liegen stolze und große Schiffe aus allen Herren Ländern. Der König dieser Stadt soll ein harter und gieriger Mensch sein, der schnell mit dem Tod droht, wenn irgendetwas nicht so abläuft, wie er sich es wünscht. Kaah-Mer staunte über solche Menschen, wieso wehren sich die Menschen nicht gegen solche Herrscher?

      Doree, die Gelehrte, meldete sich bei Kaah-Mer und zeigte ihm stolz die ersten nachgezeichneten Karten. Kaah-Mer war von der Brillanz und dem Detailreichtum der Karten überwältigt. Das war schlichtweg fantastisch, was die beiden Frauen da geschaffen haben. Kaah-Mer fragte Doree nach der Soldatin, sie musste leider wieder in die Kaserne zurück. Aber sobald es möglich ist, kommt sie zurück und wir arbeiten an den Karten weiter. Kaah-Mer konnte jetzt auf der Karte ganz klar die Mündung des großen Flusses erkennen, auch die Uferlinien rechts und links davon, aber die schöne Bucht war nicht eingezeichnet, wahrscheinlich wurde sie von den Seefahrern damals noch nicht entdeckt. Kaah-Mer versuchte sich ungefähr die Entfernung von der Mündung des großen Flusses bis zum westlichen Ende des Meeres vorzustellen, kam aber zu keinem Ergebnis. Doree meinte, dass das Meer um ein vielfaches größer ist, als die weite Ebene. Dem stimmte Kaah-Mer sofort zu, denn selbst auf der vor ihm liegenden Karte wirkte das Meer gewaltig groß. Kaah-Mer verbrachte den ganzen Tag zusammen mit Doree und erlernte dabei viel über die Arbeit, die bei dem Abzeichnen der alten Karten entstehen. Zum frühen Abend gingen Doree und Kaah-Mer zusammen zu der Herberge, in der Doree zurzeit wohnte und aßen dort zusammen zu Abend. Doree fragte Kaah-Mer nach den Schiffen, wie weit sind die Bootsbauer, wie sehen die Schiffe aus, haben sie Ähnlichkeit mit den Schiffen auf den alten Zeichnungen und so fort. Kaah-Mer lachte Doree an, komm doch einfach mit und sehe dir die Schiffe an. Freudestrahlend nahm sie die Einladung an.

      Doree holte sich bei ihrem Schulleiter Urlaub und ritt mit Kaah-Mer zu den Bauplätzen der Schiffe. Am ersten Abend kehrten sie bei Kaah-Mers Eltern ein. Freundlich empfing Shylaa die junge Frau und auch Orkaa-Thur zeigte unverhohlen seine Freude. Höflich neigte Doree ihr Haupt vor Orkaa-Thur, der aber lachte,

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