Bitter Love - Saron. Alexa Kim
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Er will sich abwenden, aber so leicht gebe ich nicht auf. „Du findest also auch, dass Menschen minderwertig sind … dass nur Mutanten kämpfen sollten? Damit sie noch mehr Gewalt über die Menschen bekommen.“
Ich habe den richtigen Ton angeschlagen. Saron dreht sich zu mir um. Mir fällt das erste Mal auf, wie gut sein Gesicht geschnitten ist. Männlich und doch nicht zu hart, exotisch und doch nicht fremd. Ich darf ihn nicht zu lange anzustarren, damit er es nicht falsch versteht.
„Nein … aber Menschen sind zerbrechlich. Mutanten nicht. Ihr solltet euch von Mutanten fernhalten.“
Also gut … auf diese Art und Weise werde ich ihn nicht umstimmen können. Also Plan B. Langsam gehe ich zu ihm. Er bleibt lässt es zu, dass ich ihm sehr nahe komme. Als ich meine Hände auf seine Brust lege und seinen Herzschlag fühle, kommt es mir vor, wie in meinem Traum. Doch ich muss mir vor Augen halten, dass alles, was ich hier tue, Berechnung ist. „Aber du bist anders. Du hast mich gerettet.“ Ich lehne meinen Kopf an seine Brust; und tatsächlich legt er den Arm um mich. Ich kann hören, dass sein Herz schneller schlägt. Langsam hebe ich den Kopf. Er beugt sich zu mir hinunter, dann spüre ich seine Lippen auf den meinen. Sanft und doch leidenschaftlich.
Ich öffne meinen Mund, damit seine Zunge ihren Weg findet. Obwohl sein Kuss nicht unangenehm ist, lächele ich innerlich. Wusste ich es doch … er ist eben nur ein Mutant.
Plötzlich und abrupt endet sein Kuss. Saron sieht mich stirnrunzelnd an, dann lässt er mich los und weicht ein paar Schritte zurück. Sein Blick ist von einer Sekunde auf die andere verschlossen. „Du tust das nur, damit ich dich unterrichte.“
„Nein … natürlich nicht“, versuche ich mich empört zu geben. Doch er glaubt mir nicht.
In seinem Blick liegt Enttäuschung. Verletztheit bei einem Mutanten? Wohl kaum!
Ehe ich etwas sagen kann, sehe ich einen Gegenstand auf mich zufliegen. Ohne zu überlegen, hebe ich die Hand und fange ihn auf – mühelos. Meine Reaktionen sind fast so schnell wie seine. Entsetzt starre ich den Krummdolch in meiner Hand an. Er hat tatsächlich eine tödliche Waffe auf mich geschleudert! Saron hätte mich ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht. Was, wenn meine Reaktionen nicht so gut gewesen wären, wie er geglaubt hat?
„Du willst also lernen, dich zu verteidigen? Oder willst du lernen zu töten … und Rache zu nehmen?“
Ich schüttele schnell den Kopf. Die Art, wie er das Wort Rache ausspricht, sagt mir, dass es nicht gut wäre, ihm meine Pläne zu verraten.
„Ich will kein Opfer mehr sein“, stelle ich klar.
Nach einer Weile nickt er. „Also gut … scheint so, als könntest du tatsächlich etwas lernen. Wir fangen heute Abend an.“
Warum habe ich das Gefühl, dass er sauer ist? Aber was kümmert mich das? Ich habe erreicht, was ich wollte. Als Saron an mir vorbeigeht, bleibt er stehen und packt mich an der Schulter. Sein Griff hat nichts mehr von der Sanftheit und Vorsicht, die ich von ihm gewöhnt bin. Stattdessen ist er hart und fremd. „Und du brauchst dich dafür nicht zu verkaufen. Ich bin nicht Cor.“
„Ich … wollte ...“, stammele ich, weil es mir plötzlich peinlich ist, mich ihm angeboten zu haben. In diesem Augenblick sehe ich mich genauso, wie Ash mich sieht. Und dieses Bild gefällt mir nicht.
„Ich nehme Frauen nicht gegen ihren Willen.“
Ich schlucke, als er fort ist und ich wie ein Idiot allein im Raum stehe. Was immer er in mir gesehen haben mag – das ist nun vorbei. Doch ich habe mein Ziel erreicht Und nur das zählt, oder?
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