Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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h., zu denen es keine Kausalkette gibt. So, so, es gibt keine Kausalketten – was schon sehr spannend ist, da man Kausalketten auch deduktiv nachvollziehen kann. Gut, im Notfall kann die Psychologie die Karte des „Zufalls“ spielen – egal, wie oft. Dass irgendwann alles Zufall ist, wird dann auch zufällig übersehen. In Bezug auf die Magie wird manchmal sogar ein Kindesalter angegeben, welches das magische Denken auf eine Vorstufe des rationalen Denkens schleudert. Die Menschen, die magisch denken, befinden sich auf der der Stufe des „präoperationalen Denkens eines Kleinkindes“, welche ein Alter zwischen zwei und fünf Jahren besitzt – so zumindest die Psychologie. Ein Alter zwischen zwei und fünf Jahren – perfekt, denn hier finden die familiären Prägungen statt, d. h., hier werden die Muster gestempelt, die Schablonen gegossen, die Programme geschrieben.

      Wenn man also im psychologischen Sinne im Alter zwischen zwei und fünf Jahren feststeckt, hierbei aber einen gewissen Intellekt entwickelt hat, der in seinen Bahnen erkannt hat, dass die Gesellschaft sehr manipulativ ist, kann man sich in dieser Phase selbst vollkommen neu gestalten. Man kann sich selbst vollkommen neu programmieren, man kann eigene Muster erschaffen, man kann eigene Schablonen gießen, sodass man sein Leben nicht im Würdegriff des Mainstreams und der Gesellschaft verbringen muss. Psychologisch wird erklärt, dass magisch arbeitende Menschen alle herkömmlichen Regeln von Ursache und Wirkung vollkommen ignorieren – gut, dies ist einfacher, als die Möglichkeit von Zufällen, die ZU-Fälle sind, zu erklären.

      Dass hier ggf. eine erweiterte Sichtweise von einer Kausalität getroffen wird (Chaostheorie – der Flügelschlag eines Schmetterlings (Psyche) kann einen Wirbelsturm auslösen etc.) bzw. auch andere Vokabeln verwendet werden (wie z. B. in der Astrologie, dass Planeten den Menschen beeinflussen, da sie als Archetypen bzw. als archetypische Muster verstanden und angenommen werden), wird hier leider missachtet.

      Doch diese Psychologie versteht zum Glück, dass der Glaube an Magie bzw. das magische Denken ein kulturübergreifendes Phänomen ist, dass man in allen Religionen findet – das ist doch schon mal etwas, oder? Nun, ich würde diese Aussage noch um den Passus „… und in allen Kulturen“ ergänzen, denn magisches Denken war schon immer ein fester Bestandteil der Menschheit – ob es nun der Psychologie gefällt oder nicht. Magie ist! Dies war vor 1000 Jahren so, genauso wie es heute noch der Fall ist, nur mit dem Unterschied, dass andere Vokabeln verwendet werden. Es ist aber beruhigend zu wissen, dass die Psychologie das magische Denken NICHT als eine Art der „Psychopathologisierung“ sieht, d. h., es wird nicht davon ausgegangen, dass „magisches Denken“ eine Geisteskrankheit bzw. eine psychische Erkrankung ist. Puh! Glück gehabt! Auch wenn man zugeben muss, dass es in der spirituellen Szene viele Menschen und Charaktere gibt, die in den Bereich, der Geisteskrankheit passen würden. Die klassische Psychologie klassifiziert das magische Denken als ein „vorrationales Denken“, was bedeutet, dass man den Menschen, die magisch Arbeiten bzw. daran glauben, dass eine magische oder energetische Arbeit etwas bewirkt, eine gewisse Ratio abspricht.

      Hier werden gerne Stammeskulturen als Beispiel herangezogen, was unpassender nicht sein kann, denn wenn man in die Voodoo-Religion eintaucht, gibt es mannigfache und authentische Augenzeugenberichte – auch von Wissenschaftlern – die Dinge erlebt haben, bei denen deren Ratio kapituliert. Es wurden Beobachtungen gemacht, die unerklärlich sind. Menschen waren in Trance, verletzten sich bewusst mit Hieb- und Stichwaffen, hatten aber nach der Trance bzw. der Besessenheit weder bewusste Erinnerungen noch effektive Schäden.

      So kann man die Aussage, dass magische Menschen ein „vorrationales Denken“ besitzen, zum Glück bejahen, da es darum geht, dass man selbst seine Ratio kontrollieren und ggf. auch „Mundtot“ machen kann, sodass der innere Zensor nur noch in der Lage ist, zu akzeptieren, dass das, was gerade rational geschaut wurde, rational nicht erklärbar ist. Eine solche Kontrolle ist viel Wert, gerade wenn man in die magischen Ebenen dringt, in denen Dinge und Prozesse existieren, die die Ratio nicht verstehen kann.

      Und nun? Was ist jetzt mit Magie, Psychologie, Gaoma und Schulwissenschaft? Nun, man kann jetzt wieder selbst reflektieren, ob die magische Psychologie bzw. das Gaoma das eigene Ich positiv oder negativ beeinflussen kann. Fakt ist, dass wir immer und überall manipuliert werden, wir werden gesteuert, verfälscht und teilweise auch gehandhabt – im profanen, aber auch im energetisch-magischen Bereich. Dies ist nicht neu, doch in der Magie sollte man darauf achten, dass man sich selbst – also sein Ego und manchmal auch seine Ratio – steuert, beherrscht und zielgerichtet einsetzen kann.

      Wenn man sich in und mit der Magie auskennt, wenn man die Magie als Maxime verstanden hat, wenn man sich nicht dran stört, dass andere Menschen diese Maxime verhöhnen, kann man seinen Weg gehen. Wenn man weiter es akzeptieren kann, dass man sich durch die Magie selbst verändern kann, wenn man seine Muster und Schablonen erkennen und verwandeln kann, wenn man somit sein altes Ich transformieren bzw. umformen kann, hat man schon viel gewonnen. Dass hierbei das magische Denken so klassifiziert wird, dass man auf dem Niveau eines Kindes zwischen zwei und fünf Jahren ist, ist irrelevant. Kinder sind in diesem Fall ein passendes Beispiel, wie man sich seine Welt gestalten kann.

      Wenn man wirklich noch Fantasiereiche erschaffen kann, wenn man noch Freude an den kleinen Dingen des Alltags hat und sich zum Teil einen Glauben bewahrt hat, ist das Leben im Lot. Zwar wird man durch die Magie jeden Glauben durch Erkenntnisse, Wissen und kosmische Gnosis ersetzen können, doch bis dahin, kann man sich selbst erkennen und auch umprogrammieren.

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      Invokationen und Evokationen

      Wenn es um die rituelle Magie geht, wird man um die Thematik der Invo- und Evokationen definitiv nicht herumkommen. Es ist eine der wichtigsten Techniken, durch welche Energien bzw. Entitäten so fokussiert werden, dass eine Kommunikation auf einer gleichen Ebene möglich ist. Der Begriff Invokation bedeutet in der Übersetzung „Hineinrufung“ und ist vom lateinischen „invocatio“ abgeleitet. Wie man an der Übersetzung schon sehen kann, ruft man eine Energie irgendwo hinein. Da in jedem Ritual der Protagonist das Wichtigste ist, ist es klar, dass die jeweilige Energie in den Körper bzw. in das Energiesystem des Protagonisten hineingerufen wird. Diesem Arbeitsschritt gegenüber, steht die Evokation, was eine Herbeirufung ist und sich von den lateinischen Wörtern „evocatio“ für Aufruf bzw. „evocare“ für Herausrufen ableitet. Bei dieser Technik geht es darum, dass eine feinstoffliche Energie, soweit verdichtet wird, dass man mit ihr außerhalb des eigenen Körpers bzw. Energiesystems kommunizieren kann.

      Nun, beide Techniken sind nicht ganz ungefährlich, wobei man klar sagen muss, dass die meisten Energien nicht in einen Körper dringen, der vollkommen ungeeignet ist. Wenn also der magische Newbie sich an eine Invokation versucht, wird er eher sich einen lapidaren Energieparasiten einfangen, als eine echte und bewusste Besessenheit auszulösen. Besessenheit? Ja, Besessenheit! Was anderes ist es nicht. Wenn ich via Invokation arbeiten will, biete ich meinen Körper und mein Energiesystem einer Entität an, sodass diese hineinfahren kann und, in gewissen Bahnen, auch die Kontrolle übernehmen kann. Doch die Abgabe der Kontrolle bzw. die Übernahme des Körpers ist nicht so einfach, wie man es in manchen Filmen sieht. Die Energiekörper des Menschen, im speziellen der Atmankörper, das höhere Selbst, haben doch ein deutliches Wörtchen mitzureden. Ferner sind die Selbstschutzmechanismen des materiellen Körpers so stark, dass man nicht ohne Weiteres Gefahr läuft, sich so zu verletzen, dass die Inkarnation abrupt endet.

      Bei einer Invokation sollte man sich dennoch gut

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