Der Fall Bahran. Elke Maria Pape

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Der Fall Bahran - Elke Maria Pape

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nickte und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper.

      „Bitte nehmen Sie doch Platz. Mein Name ist Zacharias Weinfeld.” Er rückte einen Stuhl an seinen Schreibtisch und sah zu Steffen.

      Der verstand. „Ich lasse Sie dann mit meinem Kollegen allein.”, sagte Steffen zu der Frau. „Wenn ich hier am Computer arbeite, stört das nur.”

      Die Frau warf ihm einen dankbaren Blick zu und Steffen Döber nahm sich ein paar Akten und verließ das Zimmer.

      „Ja, Frau Vollmer, jetzt sind wir ungestört. Sie haben das mit Frau Bahran ja leider direkt vor Ort mitbekommen. Hatten Sie einen Termin bei ihr an diesem Tag?”

      „Ja.” Ihre Stimme war nicht so schrill wie am Montag. „Um halb zwei hätte ich eine Sitzung bei ihr gehabt. Ich war etwas spät dran.”

      „Eine Sitzung?”

      „So nannte Madame Bahran das. Woher wissen Sie überhaupt meine Adresse?“ Zum ersten Mal blickte sie Zacharias ins Gesicht. Ihre Augen waren hellblau und schimmerten durchsichtig, so als würde sie jeden Moment wieder anfangen zu weinen. Ihr blondes, dünnes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengerafft. Es sah aus, als hätte sie dabei keine besondere Mühe aufgebracht und ihre Haare einfach nur auf die Schnelle mit einem Haargummi gebändigt.

      Überhaupt wirkte sie gestresst, man konnte fast sagen, gehetzt.

      „Frau Vollmer, wir haben ein Notizbuch gefunden. In Frau Bahrans privaten Räumen.”

      Sie erschrak aufs heftigste. „Was für ein Notizbuch?”

      „Bitte beruhigen Sie sich. Es handelt sich nur um einen Terminkalender und die Namen und Telefonnummern ihrer Kunden, oder soll ich sagen Patienten?”

      Sie schien die Frage zu überhören. „Sonst stand nichts drin?”

      „Nein!”

      Ihre Erleichterung war förmlich spürbar. Sie atmete schnaubend aus und lehnte sich mit dem Rücken an die Stuhllehne. Jetzt konnte das eigentliche Gespräch beginnen, dachte Zacharias.

      „Wir müssen Sie trotzdem fragen, warum Sie zu Frau Bahran gegangen sind. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich werde das in keiner Art und Weise bewerten. Wir wollen uns nur ein Bild machen, wie Frau Bahran gearbeitet hat und wie genau ihre Lebenshilfe aussah, die sie den Menschen entgegen brachte. Wie gesagt, die Kundenkartei gibt darüber keine Auskunft.”

      Sie schien Vertrauen gefasst zu haben. Ihre blassen Wangen röteten sich etwas. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wie kommen Sie denn ausgerechnet auf mich? Weil ich am Tatort war? Das war doch Zufall. Ich meine, ich kann ja schließlich nichts dafür, dass….”

      „Nein, wir befragen alle Kunden von Frau Bahran. Alle, die in ihrem Notizbuch stehen, Frau Vollmer.” Das stimmte nicht ganz. Sie hatten sich darauf geeinigt, zuerst einmal alle die Leute vorzuladen, die am häufigsten zu Frau Bahran gegangen waren.

      Während sie ihren Stuhl etwas nach hinten rückte, rutschte der Saum ihres leichten Sommerkleids nach oben und Zacharias sah die bandagierten Knie der Frau.

      „Es ist einfach so.”, fing sie an zu erzählen. „Wenn man zwei kleine Kinder hat, dann der Job. Wir haben neu gebaut. Da kann es manchmal einfach zu viel werden.” Sie strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht.

      „Da bin ich ganz Ihrer Meinung.”, sagte Zacharias. Er hatte noch keine Kinder, kannte aber das gestresste Klagen aus seinem Bekanntenkreis nur zu gut. Er zeigte auf ihre Knie. „Tut’s sehr weh?”

      „Ach das, nein. Mein Mann fragt sich, wie das passieren konnte.”

      „Das mit Frau Bahran?”

      „Nein, dass ich hingefallen bin. Und mir die Knie aufgeschlagen habe.” Sie senkte traurig ihren Kopf. „Dass ich mich so gehen lassen konnte, das kann er nicht verstehen.”

      Zacharias tat die Frau leid. „Das war doch eine Ausnahmesituation, Frau Vollmer. Da kommt so etwas häufiger vor.”

      „Wirklich?”

      „Ja, ganz bestimmt!”, antwortete er mitfühlend. „Sagen Sie das Ihrem Mann.”, fügte er schnell hinzu.

      Sie nickte nachdenklich. Und Zacharias ahnte, dass sie wahrscheinlich nichts zu ihrem Mann sagen würde.

      „Ich nehme an, Frau Bahran war so etwas wie eine Freundin für Sie. Kann man das so sagen?”

      „Ja, eine Freundin, das war sie wirklich.”

      „Wie haben Sie sie kennen gelernt?”

      „In einem Schuhgeschäft.”

      Zacharias Weinfeld hob interessiert die Augenbrauen. War Frau Bahran so auf Kundenfang gegangen?

      Als hätte sie seine Gedanken erahnt sagte sie: „Das war Zufall. Sie wollte gerade Schuhe kaufen und ich auch. Sie merkte, wie unkonzentriert und gestresst ich war. Meine beiden Kinder waren dabei. So kamen wir ins Gespräch.”

      „Sie haben zwei kleine Kinder, nicht wahr?”

      Sie nickte und zum ersten Mal erschien der Anflug eines Lächelns um ihre Mundwinkel. „Vier und sieben Jahre alt.”

      „Und dann?”

      „Ja, wissen Sie, manchmal ist es ja so, dass man einem Fremden oft etwas erzählt, was man mit Freunden nicht bespricht. Und Frau Bahran, sie hat einfach gespürt, wie angespannt ich war. Ich musste den Tag auch noch zur Arbeit, ich arbeite in einem Drogeriemarkt, und die Kinder haben wieder einmal rum gequengelt, aber ich musste unbedingt für den Kleinen Schuhe kaufen, und ich wollte mir endlich auch mal wieder ein Paar gönnen, obwohl gar kein Geld dafür da ist. So kam eins zum anderen. Ich war in Zeitdruck. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, mich mit ihr zu unterhalten, aber irgendwie strahlte sie so eine Ruhe aus. Wissen Sie, es tat einfach gut, mit ihr zu sprechen.”

      Nickend reichte Zacharias der Frau ein Glas Wasser. „Ich verstehe. Und dann hat sie Ihnen einen Termin vorgeschlagen?”

      „Nicht direkt. Sie hat mir eine Karte gegeben. Eine Visitenkarte mit ihrer Nummer. Ich könnte mich ja mal melden, hat sie ganz lieb gesagt.”

      „Haben Sie sofort zugesagt?”

      „Nein, ich habe ihr gesagt, dass ich mir so etwas nicht leisten kann. Schließlich hört man allgemein, wie teuer so etwas ist. Und mein Mann wäre damit sicher nicht einverstanden gewesen.”

      „Wie hat sie reagiert? Enttäuscht?”

      „Nein, gar nicht. Das hatte ich auch befürchtet. Aber sie hatte viel Verständnis. Sie deutete an, dass ich nicht viel bezahlen müsste. Sie wollte mir nur unbedingt helfen, ja, das sagte sie. Unbedingt helfen. Richtig dringend klang das. Können Sie sich das vorstellen?”

      „Und Sie haben sich gleich verstanden gefühlt?”

      „Ja, das muss ich zugeben. Obwohl ich keine bin, die schnell auf etwas herein fällt.”, betonte sie deutlich.

      „Wann war das?”

      „Im

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