Xari, das andere Nachtgespenst. Christine Jörg

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Xari, das andere Nachtgespenst - Christine Jörg

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und Toni hatten zu viele Schulden, die sie nicht mehr abbezahlen konnten.

      Genau an dem Tag, einem Freitag, als Fritz, Toni und die Kinder den Bauernhof verlassen mussten, wurde Toni vom Hund des neuen Herrn gebissen. Daher also hat Toni diese panische Angst vor Hunden.

      Und wie es im Leben manchmal so passiert, am Freitag auf der Fahrt in die nächste größere Stadt stürzte der Wagen mit der ganzen Familie und den Habseligkeiten in einen Abgrund. Alle Menschen starben bei dem Unfall.

      Noch in derselben Nacht wurden sie zu Gespenstern. Natürlich kehrten sie in ihr Haus zurück.

      So haben also Fritz, Toni, Bruno, Klärchen und Xari gemeinsam das alte Bauerhaus am Ortsrand eines kleinen Dorfes in der Nähe der Alpen in Süddeutschland zwar verlassen, doch sie sind in derselben Nacht wieder als Nachtgespenster dorthin zurückgekehrt.

      Seit ziemlich genau hundert Jahren leben sie nun im Bauerhaus als Gespenster.

      In all den Jahren gab es immer wieder einen Wechsel der Eigentümer.

      Wie Fritz, Toni, Bruno, Klärchen und Xari feststellen durften, ereilte auch andere das Schicksal, dass sie den Bauernhof aus finanziellen Gründen nicht halten konnten.

      Zuletzt jedoch stand der Hof einige Jahre lang leer. Die fünf Nachtgespenster hatten schon Angst, dass das Bauernhaus vielleicht abgerissen wird, als eben die neue Familie sich anschickt hier einzuziehen.

      Deshalb also freuen sich die Geister so, als sie sicher sind, dass endlich wieder Leben ins Haus einkehrt.

      Aber Toni vergisst manchmal, dass sie überhaupt kein Mensch mehr ist, sondern ein Geist. Regelmäßig passiert ihr das, wenn sie auch nur das Wort Hund hört.

      Dann muss Fritz seine Frau daran erinnern, dass ihr überhaupt nichts passieren kann.

      „Du hast ja Recht.“ Mama Toni lächelt ihren Mann jetzt an. „Ich bin ja ein Geist.“

      6

      An diesem Morgen ist die Familie endgültig ins Haus eingezogen. Sie sind schon so früh angereist, dass die Nachtgespensterfamilie noch in den Betten gelegen hat, als die Geräusche im Bauernhaus begonnen haben.

      Daher anschließend die Hektik, die gemütlichen Betten augenblicklich zu räumen und auf den Dachboden zu flüchten.

      Jetzt sind die Gespenster ruhiger geworden. Außerdem sind sie neugierig. Vorsichtig schleichen sie schwebend durch die Räume.

      Nach Tonis Geschmack sind die Möbel etwas komisch und zu modern, aber insgesamt vermitteln die Zimmer einen gemütlichen Eindruck. Hier würde sie auch gerne wohnen.

      Xari begleitet seine Familie beim Erkundungsschweben durch das Haus. Zur Sicherheit hält er die Hand seiner Mutter fest umklammert.

      Sie beginnen im Erdgeschoss. Im Augenblick verweilt die Familie in der Küche.

      Schnell stellen Fritz, Toni, Bruno, Klärchen und Xari fest, dass das Haus vollkommen umgebaut worden ist. Zumindest im Erdgeschoss. Im ersten Stock etwas weniger.

      Die fünf Nachtgespenster schweben durch die Stube, die jetzt als Wohnzimmer eingerichtet ist. Hier steht ein Vogelbauer mit zwei Wellensittichen.

      „Dass sich die Menschen Vögel im Haus halten?“, wundert sich Klärchen. „Draußen gibt es doch so viele.“

      „Schon komisch“, meint auch Papa Fritz. „Und noch dazu so fremde Vögel. Die gab es zu unserer Zeit nicht. Zumindest habe ich solche Vögel nie gesehen.“

      Xari schwebt ganz nah an den Käfig. „Legen die auch Eier, die man essen kann?“

      „Schätzchen.“ Mama Toni stellt sich neben ihren Jüngsten. „Das wissen wir nicht. Wir wissen ja auch nicht, weshalb diese komischen Vögel in Käfigen gehalten werden.“

      „Kommt, lasst uns weitergehen“, schlägt Fritz vor.

      Durch die Wand gelangen sie in einen Raum, der ganz eigenartig ausgestattet ist. Dass es Fernseher gibt, das wissen die fünf Nachtgespenster inzwischen. Schließlich hatte die letzte Familie einen, aber dieser Fernseher ist wirklich eigenartig.

      Die Tür des Raumes steht offen. Sie schweben in den Flur hinaus. Gegenüber befinden sich eine Dusche und eine Toilette. Im hintersten Raum stehen ein großes Bett, ein Schrank und ein Sessel.

      „Wer schläft denn da?“ Bruno ist neugierig geworden.

      „Vielleicht die Kinder“, vermutet Mutter Toni.

      „Aber warum befinden sich Schlafzimmer im ersten Stock?“, überlegt Klärchen laut, aber natürlich nicht für Menschen hörbar.

      „Wir warten ganz einfach ab“, legt Fritz fest.

      Sie schweben in den ersten Stock. Bereits ortskundig zeigen Fritz, Bruno und Klärchen den beiden anderen die Zimmer.

      „Hier habe ich heute Nacht geschlafen.“ Klärchen schwebt ins erste Zimmer. „Das Mädchen wird hier schlafen. Ich bin mir sicher. Schau nur die schönen Puppen! So eine hätte mir auch gefallen.“

      „Du kannst sie dir noch oft anschauen“, erinnert Bruno seine Schwester.

      Klärchen nickt selig.

      „Das ist das andere Kinderzimmer“, sagt nun Bruno. „Xari, das ist dein Fall.“ Bruno zeigt auf Bauteile von Playmobil, die wohl mal eine Burg werden sollen. Zumindest ist das auf dem Bild des Kartons zu erkennen.

      Xaris Augen leuchten. „Oh, wenn die erst einmal steht, werde ich oft hier sein.“

      „Ich denke, du hast Schiss“, erinnert ihn Bruno.

      Xari zuckt zusammen. Stimmt ja, er hat Angst vor Menschen. Wie soll er da alleine in das Zimmer des Jungen kommen? Am liebsten hätte er losgeheult, aber er kann sich beherrschen. Er kann sich doch nicht jedes Mal von seinem älteren Bruder auslachen lassen.

      Während die Kinder noch im Zimmer des Jungen schweben, fahren Fritz und Toni mit ihrer Runde fort. Zuerst schweben sie ins Badezimmer und in die Toilette. Von dort gelangen sie ins Schlafzimmer der Eltern.

      „Oh, ist das schön“, entfährt es Toni.

      „Und so gemütlich“, beginnt Fritz zu schwärmen.

      „Tja, das auszuprobieren, dazu ist es jetzt wahrscheinlich zu spät“, bedauert Toni sogleich.

      Sie hören Schritte auf der Treppe. Die Kinder können sie nicht mehr holen. Die Eltern hoffen, dass die Kinder die Schritte ebenfalls vernommen haben und sofort auf den Dachboden zurückgekehrt sind.

      Tatsächlich erwarten die drei Zöglinge ungeduldig die Eltern.

      „Und, was hab ihr gesehen?“, will Bruno gleich wissen.

      „Das Badezimmer und die Toilette“, erzählt Papa Fritz.

      „Und so ein schönes Schlafzimmer.“ Mama Toni gerät noch mal ins Schwärmen.

      „Das

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