Machen, nicht Hoffen. Frank Ehrsam
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Für diesen Teil des Buches werden wir beide Kurse anpacken. Im weiteren wird das Buch sich dann vor allem mit einer Situation, wie sie Kursvariante 2 zeichnet, beschäftigen.
Wir sitzen also virtuell am Steuer, verlangsamt, und denken nach - jeder für sich übrigens.
4 Welche Kursalternativen gibt es?
Nun, bei Kursvariante 1 gibt es Kreisverkehrausfahrten+2. Weiter so zählt nicht als Variante. Sie können, wenn Sie sich ihren Kreisverkehr anschauen, die typischen Wegpunkte anschauen (Konflikte, Gefühle, Eindrücke, Schmerzen und so weiter - alles kann ein Wegpunkt werden, es muss nur regelmäßig sein (das können Jahresabstände sein!), sonst hinkt das Bild - und es ist nur!ein!Bild!
Jeder Wegpunkt ist eine mögliche Ausfahrt. Also: Anzahl der Kreisverkehrausfahrten = Kursvarianten.
Dazu noch 2 andere:
den Kreisverkehr nicht mehr aktiv befeuern (also nach einem Konflikt erst mal nicht wieder die Birne wegsaufen - ´schuldigung oder Joggen bis zum Muskelfaserriß) sondern vorbeifahren und einfach den Tank leer fahren. Irgendwann stehen Sie dann im Kreisverkehr - Konsequenz: es geht zu Fuß weiter. Ich finde das Bild tatsächlich passend. Manchmal ist man nach 259 Folgen von ‹Ewig grüßt das Murmeltier› einfach fertig und trottet dann innerlich oder gar real einfach woanders hin - neue Kneipe, neue Frau, neuer Job. Jedoch überlegt.
Sie fahren rechts ran und steigen aus. Sprichwörtlich. Ich hatte mal einen Klienten, der tatsächlich, als er den Kreisverkehr erkannt hat, eine Woche Urlaub genommen hat, weggeflogen ist und nach seiner Rückkehr nie wieder in diesen Kreisverkehr zurück gegangen ist. Er hat sich neu orientiert.
Kursvariante 2: Da können Sie sich jetzt den Kompassvollkreis vorstellen und für die imaginationsverliebten Leser das Ganze gern auch noch dreidimensional. Sie können die Linie leicht, krass, entgegengesetzt verändern, gleichsam eine Ablenkung von dem Kurs initiieren.
Malen Sie sich eine Art Landkarte. Ich gebe eine Idee davon. Der Sex liegt im linken Sektor hinter Ihnen. Wenn Sie sich noch 1 Lineallänge von ihm entfernen, ist er weg, der Sex - Seegurkenmodus (die genaue Fortpflanzung wollen Sie nicht wissen - hat nichts mit Kopulieren zu tun - aber bitte: Wikipedia, einfach klicken).
Der gesunde Körperbau - also ein Bodymassindex wo das ‚mass‘ nicht den ‚Body‘ verdrängt, sondern die ‚mass‘ so klein ist dass es bodyindex heißt - möge rechts hinter Ihnen liegen.
Die Beziehung liegt rechts vorne (oder woanders).
Jetzt spielen Sie ein bisschen: Ich biege rechts ab - wie verändert sich dann das Gesamtbild, wie wirkt das alles auf Sie? Oder links nach vorne, dann rechts rüber und von vorne d‘rauf... Spielen Sie, betrachten Sie und dann entscheiden Sie sich für einen Kurs, den neuen, der Sie dahin bringt, wo es wirklich hingehen soll.
5 Für welche Variante kann ich mit entscheiden?
Diese Berater mögen Sie denken - natürlich für jede.
6 Für welche will ich mich entscheiden?
Das ist die sehr spannende Frage. Denn die Antwort bringt Sie unweigerlich in Kontakt mit sich selbst. Freuen Sie sich auf Eigeneinsichten, Streitgespräche mit dem inneren Schweinehund und dem Besuch von unangenehmen Gefühlen.
Variante 1 möchten Sie vielleicht nicht, weil dann alle mitkriegen, dass Sie was verändern möchten und wenn Sie dann plötzlich nicht mehr für jeden Spass mit Kalorien zu haben sind, mag Sie keiner mehr. Oder bei Variante 7 ist in Ihrer Vorstellung in der Beziehung dann sicher erst mal eine anhaltende Gewitterfront im Wohn-, vielleicht sogar im Schlafzimmer? Und erst die Variante 2. Diese Variante 2, das trauen Sie sich gar nicht zu. Da müssten Sie jeden Tag dran bleiben und wenn Sie das nicht schaffen - was sollen Sie, Ihr Hund und der Partner davon denken? Eben!
Dann doch Variante 5. Da merkt keiner was und es klappt bestimmt, wenn Sie jeden Tag so gefühlte 0,0003 Gramm weniger wiegen. Es klappt auch bestimmt, wenn Sie nur oft genug «Bitte sprich nicht so über mich,» sagen - so 4.892 mal noch. Aber dann!
Nun, ich hätte da eine klare Empfehlung für Sie. Die Variante, bei der Sie Handschweiss, Herzrasen und so ein Gefühl im Bauch kriegen, dass Sie gleich dem schwächenden Spontandurchfall zum Opfer fallen, die könnte genau die Variante sein, die Sie rausbringt. Der abgedroschene und dennoch ungebrochen richtige Coachingspruch «Wo die Angst ist, geht´s lang!» weist den Weg. Hierüber sollten Sie mal ernsthaft nachdenken.
Ich bin immer wieder erstaunt, was dieser Weg bereit hält an Erkenntnissen, zorniger Entschlossenheit und Kampfgeist gegen eigene Muster und diesem geilen (Entschuldigung) Strom der Vorstellung, der durch alle Nerven und Fasern kribbelt, wie es wohl ist, wenn Sie ohne den alten Sch... leben.
Ansonsten: es ist Ihr Leben, Ihre Frustration, Ihr Erfolg, Ihr Wachstum, Ihre Resignation - welchen neuen Kurs Sie sich aussuchen, was Sie wagen: Sie sind schon älter als 18.
Hinweis: Sollten Sie, lieber Leser, jünger als 18 sein, ausprobieren - die Jahre bis 18 zählen nicht so krass. Sie dürfen und sollten einfach ausprobieren.
7 Wie halte ich den neuen Kurs?
Es gibt so viele Tips, Tricks, Empfehlungen - ich will mich nicht einreihen in irgendwelche Heilsversprechen oder Erfolgsgarantien.
Klar ist, dass die überlieferte Erkenntnis ‹Ohne Fleiss kein Preis› (für die etwas monetärer orientierten unter uns ‹Wer nichts reinsteckt kann nichts rausholen›) hier gilt. Unmittelbar.
Wenn Sie viel reden aber wenig dranbleiben - Tscha.
Ich möchte Ihnen drei Empfehlungen geben aus dem Ozean an Angeboten zu den Themen Motivation, Erkenntnis und Tipps, die Sie dauerhaft unterstützen können.
Ad 1: Ein kleines Tagebuch
Keine Romane, sondern z.B. Werte (Gewicht, «Wie oft habe ich heute ‹Nein› statt ‹Ja› oder ‹Vielleicht› gesagt?», sportliche Daten) oder kurze Gefühle/Einschätzungen (z.B. «Heute fiel es mir leichter als gestern», «Heute schlechter als vorgestern - ich merke, dass es irgendwas mit der Körperhaltung meines Gegenüber zu tun hat.»).
Dran bleiben, und immer mal wieder durchblättern. Es wird Sie schlauer, stolz und immer achtsamer machen. Anderes würde mich wundern.
Ad 2: Productivity Ninja
Eine wirklich pfiffige Sicht auf den täglichen Wahnsinn und dabei eine durchdachte Fortentwicklung des GTD (Getting Things Done) Ansatzes. Wer aufräumt, hat meist mehr Platz. Es könnte Ihnen den Raum verschaffen, um dran zu bleiben. Sie finden es bei z.B. Amazon.
Ad 3: 7 Wege zur Effektivität - Steven Covey
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