Drei starke Geister. Alexandre Dumas

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Drei starke Geister - Alexandre Dumas

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danke Ihnen für Ihre Theilnahme, Herr Kapitain,« erwiderte Felician, indem er Durantin die Hand reichte. »Ich muß mich am Kap aufhalten, um eine kleine Erbschaft in Empfang zu nehmen, welche mir und meiner Schwester zugefallen ist, ohngefähr fünfzigtausend Franken, die uns ein Oheim, der am Kap lebte, hinterlassen hat. Diese Summe soll die Mitgift meiner lieben Blanche vervollständigen, und wenn ich die Freude habe, sie bei meiner Zurückkunft an einen braven Mann zu verheirathen, der sie versteht und die guten Eigenschaften ihres Herzens zu schätzen weiß, so habe ich Nichts mehr von Gott zu erbitten.«

      »Das Leben ist doch eine merkwürdige Sache,« bemerkte der Kapitain, obgleich das Philosophiren sonst nicht seine Gewohnheit war; »wir sind hier vier Personen beieinander, welche Alle physisch von demselben Orte kommen und nach demselben Lande gehen, und doch hat Keiner von uns die nämliche Bestimmung. Maréchal ist Arzt, ich bin Seemann, Herr Pascal will Priester werden, und Sie Herr Valery. . .?«

      »Meine Bestimmung ist die prosaischeste von allen; ich kehre nach Frankreich zurück, nachdem ich auf der Insel Madagaskar, wo ich seit sieben Jahren gewohnt, mein Glück gemacht habe.«

      »Nun, dann sind Sie nicht der Unglücklichste von uns, nicht wahr, Maréchal?«

      »Das meine ich auch.«

      »Ich beklage mich auch nicht,« erwiderte Valery, indem er sich mit der Hand über die Stirn fuhr, wie ein Mensch, der an Kopfschmerz leidet.

      Eine Pause von einigen Minuten folgte auf dieses Gespräch. Jeder dachte nach. Die Seele ergreift so schnell die Gelegenheit, um in sich selbst zu blicken.

      Der Kapitain war der Erste, der das Stillschweigen unterbrach.

      »Aber wir sind ja mit unserer Partie noch nicht zu Ende,« sagte er.

      »Es ist wahr,« entgegnete der Doctor, indem er sieben Steine nahm, was die Uebrigen bis auf Valery ebenfalls thaten.

      »Entschuldigen Sie, meine Herren, wenn ich nicht mehr spiele,« sagte dieser, indem er aufstand; »aber ich befinde mich nicht ganz wohl und will zu Bett gehen.«

      »Es ist wahr, Sie sind blaß,« versetzte der Arzt; »geben Sie mir Ihre Hand, Sie haben etwas Fieber.«

      »O, es wird Nichts sein; ich werde auf der See immer ein wenig unpäßlich. Ich bedarf Nichts weiter als der Ruhe.«

      »Jedenfalls werde ich Sie noch ein Mal besuchen, ehe ich zu Bett gehe.«

      »Ich danke Ihnen, lieber Doctor«,aber es ist nicht >nöthig, daß Sie sich bemühen.«

      Valery sagte seinen drei Gesellschaftern gute Nacht und verließ das Zimmer, um in seine Kajüte zu gehen.

      »Jetzt spielt also Jeder für eigene Rechnung,« sagte der Kapitain, der wie man sieht, ein eifriger Dominospieler war. »Wer setzt aus?«/P>

      »Sie selbst, Kapitain.«

      »So, nun dann, Doppelfünf.«

      Zweites Kapitel.

       Der Kranke.

      Ungefähr dreiviertel Stunde nachdem Valery sich entfernt hatte, und während die drei Spieler plaudernd Thee tranken, wurde die Thür des Zimmers geöffnet und Valery trat wieder ein.

      Er hatte seinen Schlafrock angezogen und war blaß wie eine Leiche.

      »Nun, da sind Sie ja wieder,« sagte der Kapitain, »das freut mich.«

      Aber während Durantin so sprach, betrachtete er den jungen Eingetretenen mit Besorgniß und flüsterte dann dem Arzte zu:

      »Sehen Sie nur, wie blaß er ist!«

      »Ja, ich komme wieder zu Ihnen,« entgegnete Valery mit einem erzwungenen Lächeln und indem er sich niedersetzte, denn er schien sich nur mit Mühe auf den Füßen halten zu können, »doch nur um einige Worte mit dem Herrn Doktor zu sprechen.«

      Dabei hörte man deutlich, wie die Zähne des Kranken zusammenschlugen. Er reichte dem Arzte die Hand.

      »Sie haben heftiges Fieber,« sagte Maréchal.

      »Ja, ich fühle mich sehr unwohl,« erwiderte Valery mit ruhiger Stimme und fast mit Stolz.

      »Haben Sie sich nicht zu Bett gelegt?«

      »O ja.«

      »Warum haben Sie mich dann nicht rufen lassen?«

      »Ich wollte Sie wegen einer so unbedeutenden Sache nicht incommodiren.«

      »Das ist eine große Unvorsichtigkeit von Ihnen.«

      »O, ich habe eine gute Constitution.«

      »Ja, aber es giebt Anfälle, denen auch die kräftigste Constitution nicht widersteht.«

      »Habe ich einen solchen Anfall?«

      »Das will ich nicht sagen, aber ich wiederhole Ihnen, Sie haben ein heftiges Fieber und können nicht vorsichtig genug sein.«

      »Sagen Sie mir, was ich thun soll, Herr Doktor, und ich will es thun.«

      Es war leicht zu sehen, welche Anstrengung es Valery kostete, um seine Ruhe und Fassung zu behaupten. Er zitterte unwillkürlich an allen Gliedern und seine blauen Lippen waren in beständiger Bewegung. Es schien fast als suchte er Etwas in diesem Kampfe seines Willens gegen den Körper.

      »Haben Sie während Ihres Aufenthaltes in Madagascar zuweilen ähnliche Anfälle gehabt wie der gegenwärtige,« fragte der Arzt.

      »Nein, nie.«

      »Und es ist ganz plötzlich gekommen?«

      »Ja wohl.«

      »Haben Sie die Güte aufzustehen, wenn es Ihnen möglich ist.«

      Valery stand auf, aber er mußte die Hand vor die Stirn legen, um den fieberhaften Schwindel zu verscheuchen, der ihn bei der geringsten Bewegung ergriff.

      Der Doktor öffnete das Hemd des Kranken und untersuchte dessen Brust, die mit großen rothen Flecken bedeckt war.«

      »Hm! das ist nicht richtig,« murmelte er vor sich hin.

      »Was meinen Sie, Doktor?«

      »Nichts.«

      »Sie schüttelten doch mit dem Kopfe?«

      »Aufrichtig gesagt, habe ich die ersten Folgen Ihrer Unvorsichtigkeit gesehen.«

      »Die rothen Flecken wohl?»erwiderte Valery in einem Tone, welcher bewies, daß er dieses Symptom schon bemerkt und daß es ihn beunruhigt hatte.

      »Ja,i»antwortete Maréchal.

      »Es ist also gefährlich?«

      »Nein, das nicht, aber es erfordert eine sorgfältige Behandlung. — Herr Kapitain,»sagte der Arzt zu Durantin, »Sie möchten Herrn Valery

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