Your King. Sarah Glicker

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sind, diesen Job zu machen.

      Sie verdienen nicht wenig, was ein Anreiz ist. Daher ist es oft auch der Fall, dass sie wieder aufhören, sobald sie ihre Schulden abbezahlt haben und sich wieder auf dem Weg nach oben befinden. Oft passiert es auch, dass sie früher oder später hier wieder stehen, aber das ist eine andere Geschichte, mit der ich mich jetzt eindeutig nicht beschäftigen will.

      „Es werden bald neue kommen“, erkläre ich, als ich wieder an die Worte meines Vaters denke.

      Heute Morgen hatte er mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass er einen sehr lukrativen Deal eingegangen ist. Wie genau der aussieht, wollte er mir nicht sagen und ich gebe zu, dass ich auch nicht so genau nachgefragt habe. Allerdings hat er mir auf diese Art die Arbeit abgenommen, dass ich mich selber auf die Suche machen muss. Und damit hat er mir auch eine Menge Zeit gespart.

      Wissend sieht der Türsteher mich an. Er arbeitet schon seit Jahren für meine Familie und auch sein Vater hat das früher getan. Daher weiß er genau, was ich damit meine. Allerdings sagt er nichts, doch ich bin mir sicher, dass er sich seinen Teil denkt.

      „Dann hoffe ich mal, dass es nicht zu lange dauert“, ist sein einziger Kommentar, bevor er an mir vorbeigeht und mich in meinem Büro alleine lässt.

      Ich schätze seine Meinung und seine Arbeit. Er gehört zu den Männern in diesen Läden, auf die ich mich immer verlassen kann. Er würde nichts für sich behalten, nur um etwas besser dastehen zu lassen, als es eigentlich ist. Nein, er sagt jedem seine Meinung und macht sich damit nicht immer beliebt. Doch meistens interessiert es ihn nicht. Um genau zu sein habe ich es bis jetzt noch kein einziges Mal erlebt, dass es ihn interessiert hat.

      Ein merkwürdiges Gefühl macht sich in mir breit, als ich an die Lieferung neuer Frauen denke, die in wenigen Tagen hier ankommen soll. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich darum kümmere. Doch dieses Mal kommt es mir so vor, als wäre es anders.

      Ich kann es nicht genau beschreiben, doch das Gefühl ist da und lässt mich auch nicht mehr los. Und für gewöhnlich kann ich mich darauf verlassen.

      1

      Taylor

      Immer wieder lasse ich ohne Unterbrechung die Fäuste auf die Schoner meines Bruders niederprasseln und reagiere mich so ab. Wie immer habe ich überschüssige Energie, die ich dringend loswerden muss. Und wie immer gibt es keinen besseren Weg für mich, als mit meinen Brüdern zu trainieren.

      „Welche Laus ist dir denn über den Weg gelaufen?“, erkundigt sich Brad, als ich eine Pause einlege.

      Schwer atmend stehe ich vor ihm und versuche meinen Herzschlag wieder zu beruhigen. Doch so leicht ist das nicht. Die letzten zehn Minuten habe ich ohne Unterbrechung auf ihn eingeschlagen und eingetreten.

      Auch wenn ich ihn nicht ansehe, weiß ich dennoch, dass er mich aufmerksam betrachtet. Am liebsten würde ich die Augen verdrehen, doch das kann ich gerade noch verhindern. Es würde nur ein paar Kommentare nach sich ziehen, mit denen ich mich jetzt eindeutig nicht beschäftigen will.

       Um genau zu sein weiß ich überhaupt nicht, ob ich das überhaupt irgendwann will.

      „Wie kommst du darauf, dass etwas passiert ist?“, frage ich ihn stattdessen und hoffe, dass ich so das Thema wechseln kann.

      Einige Sekunden beobachte ich ihn aus dem Augenwinkel, wie er mich einfach nur ansieht. Als ich mich nun doch in seine Richtung drehe, erkenne ich, dass er sich gerade noch so ein Lachen verkneifen kann. Die Fältchen, die sich um seinen Mund und seine Augen gebildet haben, verraten ihn eindeutig.

      „Ich kenne dich. Daher weiß ich, dass du beim Training nur so abgehst, wenn etwas passiert ist. Also brauchst du gar nicht versuchen, dich herauszureden. Wie läuft es mit deinem Studium.“

      „Habe ich abgebrochen.“

      Brad bekommt große Augen und sein Mund öffnet sich ein Stück. Ich weiß, dass er normalerweise nie sprachlos ist. Doch gerade ist anscheinend genau das der Fall.

      „Wann?“, bringt er schließlich heraus, als er wieder in der Lage ist, etwas von sich zu geben. Gleichzeitig höre ich die Überraschung in seiner Stimme.

      Das kann ich verstehen. An seiner Stelle würde es mir auch so gehen. Doch ich gehe nicht näher darauf ein, da es eh nichts bringen würde. Ich wollte dieses Studium, doch vor ungefähr einem halben Jahr bin ich morgens aufgestanden und hatte das Gefühl, als würde ich in eine falsche Richtung laufen.

      „Schon von ein paar Monaten“, antworte ich also.

      Ich zucke mit den Schultern und signalisiere ihm so, dass es keine große Sache für mich ist. Und das ist es auch wirklich nicht. Doch in den letzten Monaten sind einige Dinge geschehen, die dafür gesorgt haben, dass ich noch einmal darüber nachgedacht habe. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass meine Familie mich braucht.

      Ich habe zwar immer noch kein Interesse daran, dennoch ist es meine Familie und die kann ich nicht einfach im Stich lassen.

      Und was soll ich sagen? Ich gehöre zu den Männern, die sofort handeln.

      „Ich kann es nicht glauben“ erklärt er wieder und scheint ungläubig zu sein.

      Noch immer steht er vor mir und scheint darüber nachzudenken, was er sagen soll. Doch weit kommt er nicht.

      „Was kannst du nicht glauben?“, ertönt in der nächsten Sekunde die Stimme unseres älteren Bruders Cody von der Tür.

      Neugierig drehe ich mich zu ihm und erkenne, dass er sich im Rahmen angelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt hat. Aufmerksam betrachtet er uns, als würde er so herausfinden wollen, worüber wir uns unterhalten.

      „Unser Superstudent hat sein Studium aufgegeben“, verkündet Brad und grinst dabei von einem Ohr bis zum anderen.

      Einen Moment sieht unser Bruder uns abwechselnd an. Doch dann stößt er sich von dem Türrahmen ab und kommt langsam auf uns zu.

      „Du hast aufgegeben?“

      Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an.

      „Jetzt fang´ du nicht auch noch an“, seufze ich.

      Ich fahre mir über das Gesicht und hoffe, dass sie den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und mich damit in Ruhe lassen. Allerdings kenne ich meine Brüder und weiß daher, dass sie das sicherlich nicht machen werden.

      „Womit? Ich interessiere mich nur für den Grund.“

      Mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck sieht er mich an. Doch ich kenne Cody gut genug um zu wissen, dass er das eindeutig nicht ist.

      „Es gibt keinen Grund. Es hat sich einfach nicht mehr richtig angefühlt.“

      Ich knurre die Worte mehr, als das ich sie wirklich ausspreche. Meine Brüder lassen mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Ich erkenne das vergnügte Funkeln in ihren Augen und würde mich am liebsten auf sie stürzen. Und wenn ich ihre Gesten richtig deute, wissen sie das auch.

      „Es hat sich also nicht mehr richtig angefühlt.“

      Seine Worte sorgen dafür, dass

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