Vier Todesfälle und ein Tankstellenraub & Der tote Kapitän im Wald. Eberhard Weidner

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Vier Todesfälle und ein Tankstellenraub & Der tote Kapitän im Wald - Eberhard Weidner

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es gab letzte Nacht nur zwei Mordfälle. Alles andere, was in Oberhofberg passierte, hat mit unseren Ermittlungen vermutlich überhaupt nichts zu tun und führt uns nur auf falsche Fährten.«

      »Mal sehen. Pass auf, ich schlage dir eine Wette vor. Wenn ich mich tatsächlich täusche und die anderen Vorfälle gar nichts mit den Morden zu tun haben, kaufe ich dir eine Eintrittskarte für das nächste Spiel der Bayern.«

      »Aber das muss mindestens ein Champions-League-Spiel sein. Bin schon gespannt, gegen wen sie in der nächsten Runde spielen, Barcelona, Real oder Dortmund. Eine Karte für ein Auswärtsspiel wäre echt geil.«

      »Aber nur die Karte. Die Fahrtkosten kannst du selber zahlen.«

      »Abgemacht.«

      »Okay. Aber wenn ich doch recht habe, bekomme ich auch etwas von dir, Lutz!«

      »Und was? Eine Eintrittskarte für die Oper, Opa?«

      Schäringer grinste und schüttelte den Kopf. »Nein, wenn ich recht habe, wirst du in diesem Büro nie wieder über Fußball reden, verstanden?«

      Baum überlegte nur kurz und zuckte dann mit den Schultern. »Von mir aus. Du hast sowieso unrecht. Aber von welchen anderen Fällen sprichst du eigentlich genau? Meinst du den ertrunkenen Autodieb und den Fahrraddiebstahl?«

      »Auch, aber nicht nur. Du hast die Schlagzeile Nummer sechs noch nicht gehört.«

      »Dann lass mal hören.«

      »Unbekannte von ICE überrollt. Behörden gehen von Suizid aus.«

      »Ein Selbstmord? Da glaube ich ja noch eher, dass unser Tankstellenräuber tatsächlich das Fahrrad geklaut hat. Aber wenn du meinst. Ich wünsche dir auf jeden Fall schon mal viel Spaß bei deinen überflüssigen Ermittlungen, denn ich muss jetzt gehen. Da ich mich auf das Wesentliche, nämlich auf unsere beiden Mordfälle, konzentriere und dabei fast alles allein machen muss, hab ich heute nämlich noch eine Menge Arbeit vor mir.« Er stand auf, warf den leeren Kaffeebecher in den Papierkorb und schlenderte langsam zur Tür. »Wir sehen uns vermutlich erst heute Abend wieder, um unsere Ermittlungsergebnisse auszutauschen. Ach ja, wie lautet eigentlich die siebte Schlagzeile? Das ist bestimmt der Knaller, oder?«

      »Wie man’s nimmt. Die letzte Schlagzeile, die mir bedeutsam erschien, lautet: Bürgermeister entsetzt über Häufung von Gewaltdelikten. Laut Polizei keine Verbindung zwischen den Ereignissen der letzten Nacht.«

      »Da siehst du’s, Franz. Es gibt keine Verbindung!«

      »Vielleicht täusche ich mich ja tatsächlich. Aber irgendwie hab ich trotzdem das Gefühl, dass all diese Dinge zusammenhängen.«

      »Tsss!«, machte Baum nur, winkte Schäringer zum Abschied zu und verließ das Büro.

      2.

      Oberhofberg, Rosenstraße

      11. April 2013, 9:45 Uhr

      Nachdem Schäringer kurze Zeit später ebenfalls das Büro verlassen hatte, fuhr er ins 25 Kilometer von Fürstenfeldbruck entfernt gelegene Oberhofberg, das in der letzten Nacht durch die unerklärliche Häufung von Gewaltdelikten traurige Berühmtheit erlangt hatte. Sein erster Weg führte ihn zur örtlichen Polizeiinspektion, wo der Diebstahl des Trekking Bikes angezeigt worden war. Er ließ sich eine Kopie der Diebstahlanzeige geben, auf der nicht nur die Anschrift der Eigentümer stand, sondern auch Informationen über das gestohlene Fahrrad festgehalten worden waren, die eine Identifizierung des Diebesguts ermöglichten.

      Anschließend fuhr er zu der Adresse und parkte seinen Wagen am Straßenrand vor dem gepflegten Garten eines hübschen Einfamilienhauses. Er stieg aus und ging zur Doppelgarage, deren Tore geschlossen waren. Anscheinend hatten die Eigentümer aus dem Diebstahl gelernt und ließen die Tore nicht mehr für längere Zeit unbeaufsichtigt offen stehen.

      Noch bevor er zur Haustür gehen und klingeln konnte, tauchte an der Hausecke eine etwa dreißigjährige, blonde Frau auf, die einen pflegeleichten Kurzhaarschnitt hatte und ein schlichtes, blaues Kleid trug, das sich eng an ihren schlanken Körper schmiegte. Sie blieb stehen, als sie ihn bemerkte, und sah ihn misstrauisch an. »Sie wünschen?«

      »Schäringer, Kriminalpolizei«, antwortete er, zückte gleichzeitig seinen Dienstausweis und ging auf die Frau zu, die sich daraufhin sichtlich entspannte. »Sind Sie Frau Hartwig?«

      Sie nickte unsicher. »Kriminalpolizei?«

      »Ja. Wir ermitteln in den beiden Mordfällen, die gestern Nacht hier im Ort verübt wurden. Vermutlich haben Sie davon gehört. Im Rahmen unserer Ermittlungen gehen wir auch allen anderen Delikten nach, die gestern in unmittelbarer Nähe zu den Tatorten verübt wurden. Aus diesem Grund hätte ich auch an Sie ein paar Fragen wegen des gestohlenen Trekking Bikes, Frau Hartwig.«

      Sie musterte den Dienstausweis aufmerksam und verglich das Foto mit seinem tatsächlichen Aussehen. Allem Anschein nach hatte er immer noch genügend Ähnlichkeit mit seinem Ausweisfoto, um keine Zweifel an seiner Identität bei ihr aufkommen zu lassen, denn sie sagte: »Da müssen Sie meinen Mann fragen. Ihm gehörte das Rad. Aber Markus ist momentan nicht da, sondern im Büro.«

      Schäringer nickte. »Vielleicht können Sie mir trotzdem ein paar Fragen beantworten, wenn Sie gerade Zeit haben, Frau Hartwig.«

      Sie zuckte mit den Schultern. »Ich hab um halb elf einen Termin beim Augenarzt, aber für ein paar Fragen habe ich natürlich Zeit. Was wollen Sie wissen, Herr Kommissar?«

      Er holte die Kopie der Diebstahlanzeige aus der Innentasche seines Jacketts. »Bei dem Fahrrad handelte es sich nach Angaben Ihres Mannes um ein Maranello Light Trekking Bike von KTM im Wert von 1.100 Euro. Ist das korrekt?«

      Sie verzog das Gesicht und zuckte erneut mit den Schultern. »Wenn mein Mann das bei der Polizei so angegeben hat, dann wird das auch stimmen. Ich selbst kenne mich damit nicht aus.«

      »Und das Fahrrad stand zum Zeitpunkt des Diebstahls in der Garage.«

      »Das kann ich bestätigen! Ich kann Ihnen sogar die Stelle zeigen, wenn Sie wollen.«

      Er nickte.

      »Augenblick, ich muss nur erst das Tor aufmachen. Einer der elektrischen Garagentoröffner liegt im Hausflur.«

      Sie wandte sich um und verschwand um die Hausecke, hinter der sie hervorgekommen war.

      Schäringer drehte sich um und ging langsam zurück zur Garage. Er sah sich aufmerksam um und suchte dabei vor allem auf der Zufahrt zur Garage nach Spuren, konnte auf den Pflastersteinen allerdings nichts entdecken.

      Nach zwei Minuten begann sich das linke Tor, das näher an der Haustür lag, rumpelnd und quietschend zu heben. Die Haustür ging auf, und Frau Hartwig kam heraus. Sie warteten, bis das Tor sich vollständig geöffnet hatte und zum Stillstand gekommen war, ehe sie die Garage betraten. Der linke Stellplatz war verwaist. Vermutlich stand hier sonst das Auto des Ehemanns, mit dem er heute früh ins Büro gefahren war. Hinter dem geschlossenen Tor stand ein roter Fiat 500. In den Ecken standen Felgenbäume mit Winterreifen, an den Wänden hing Werkzeug, und an der Wand vor der Motorhaube des Fiat lehnte ein Damenfahrrad an der Wand.

      »Hier stand auch das Fahrrad meines Mannes.«

      »War

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