Veyron Swift und der Orden der Medusa. Tobias Fischer

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Veyron Swift und der Orden der Medusa - Tobias Fischer Veyron Swift

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er auf einem Kabelkongress?«, warf Tom sofort ein.

      Jane presste die Lippen zusammen, ihr Blick verriet ihm, dass es um ihre Beziehung nicht zum Besten stand.

      »Tut mir leid, ich wollte nicht fies sein«, entschuldigte er sich sofort.

      Jane winkte ab und ließ ihn wissen, dass er sich in der Küche was zum Trinken holen konnte. Sie wollte sich nur noch schnell was anziehen und schon verschwand sie im Schlafzimmer.

      Wenig später kam sie zurück, in Jeans und weißer Bluse und setzte sich zu ihm. Natürlich hatte er sich nichts zum Trinken geholt, sondern die ganze Zeit einfach nur die Decke angestarrt. Sie war total vergilbt.

      »Du musst wirklich mit dem Rauchen aufhören. Wir müssen das Zimmer ja schon wieder streichen«, meinte er seufzend. Erst im Frühjahr hatte er bei der Renovierung geholfen.

      Jane lachte und schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich glaub, ich würde im Moment ohne Zigaretten sterben. Sie helfen mir, mich zu beruhigen, wenn ich mich aufregen muss – und das muss ich oft. Nicht nur wegen Alex, sondern auch im Job. Irgendwie wird mir momentan alles ein bisschen zu viel. Also, was ist schon wieder zwischen euch vorgefallen? Ich dachte, dir gefällt’s bei ihm.«

      »Naja, schon. Wir kommen eigentlich prima aus, aber seit einiger Zeit ist er richtig durchgeknallt. Er sperrt sich laufend in sein Zimmer ein, oder stellt irgendwelche verrückten Sachen an. Er hat Fliegen gezüchtet, weißt du? Ganze Fliegenschwärme, aus purer Langeweile. Stubenfliegen, Schmeißfliegen, und diese richtig großen, ekligen Fleischfliegen. Er war davon besessen das Summen der verschiedenen Arten voneinander unterscheiden zu können. Mrs. Fuller und ich haben ganze zwei Wochen gebraucht, diese Plage wieder loszuwerden.

      Dann hat er angefangen sich nicht mehr zu waschen. Mann, er riecht wie ein Stinktier! Jetzt hat er auch noch meine Freundin bloßgestellt. Die wird nie wieder ein Wort mit mir reden! Er ist so gehässig wie nie zuvor, ein richtiger Arsch, ich hasse ihn!«

      »Und, wer ist die Glückliche?«

      Tom wurde ein wenig rot vor Scham. Vielleicht hätte er das besser nicht erzählen sollen. Als er Jane damals kennenlernte, war er ein klein wenig in sie verliebt gewesen. Inzwischen war er zwar über diese Phase hinweg, aber irgendwie war es ihm unangenehm, mit ihr über solche Sachen zu reden.

      »Vanessa Sutton – aber das ist schon wieder aus. Sie war ein echtes Miststück. Stell dir vor: sie ist zur gleichen Zeit noch mit zwei anderen Jungs gegangen.«

      Jane lachte. »Wow, das ging aber schnell. Woher willst du das wissen?«

      »Veyron hat’s herausgefunden. Er spioniert mir hinterher. Ich sagte dir ja, dass er vollkommen durchgeknallt ist. Ich halt’s einfach nicht mehr aus. Dich stört’s doch nicht, wenn ich ein paar Nächte hierbleibe, oder? Nur übers Wochenende? Vielleicht kommt er ja dann zur Besinnung.«

      Jane wollte gerade etwas erwidern, als es plötzlich an der Wohnungstür klopfte. Die beiden sahen sich verdutzt an. Warum klingelte der Jemand nicht? Jane stand auf, ging zur Tür, öffnete sie jedoch nicht.

      »Wer ist da? Wozu gibt es Klingeln?«

      »Tut mir leid, aber draußen ist es stockfinster, ich kann den Knopf nicht finden. Sie können ruhig aufmachen, Willkins. Ich bin’s, Swift.«

      Jane öffnete die Tür. Tatsächlich: Draußen stand Veyron Swift, gewaschen und rasiert und anstelle des obligatorischen Morgenmantels trug er jetzt ein blaues Hemd und eine teure Stoffhose. Er winkte Tom, der sofort aufsprang.

       Was wollte der denn hier?

      »Ich muss mich bei dir entschuldigen, Tom. Ich weiß, dass ich nicht immer sehr einfühlsam bin. Also habe ich beschlossen, dass wir deinen Geburtstag nachholen. Etwas spät vielleicht, aber besser als nie. Wir fahren morgen nach der Schule nach Elderwelt, als nachträgliches Geschenk sozusagen«, verkündete Veyron, als er eintrat.

      Willkins schloss sofort die Tür, damit keine neugierigen Ohren draußen auf dem Flur etwas davon mitbekamen.

      Tom kämpfte mit sich. Eigentlich wollte er Veyron sagen wie egal ihm das war – allein um ihn zu ärgern. Aber eine neue Reise nach Elderwelt? Das war schon seit über einem Jahr sein sehnlichster Wunsch.

      »Naja, wenn’s unbedingt sein muss«, brummte er, seine wahre Begeisterung niederkämpfend. Er wollte Veyron unbedingt ärgern, aber sein Pate zeigte nur seinen üblichen, stoischen Gesichtsausdruck. Ganz klar: er hatte Tom schon längst durchschaut.

      Willkins trat energisch zwischen die beiden.

      »Moment!«, protestierte sie, »Sie können nicht einfach so mit Tom in diese seltsame Zauberwelt aufbrechen. Er hat am Montag wieder Schule, es sind keine Ferien!«

      Veyron warf ihr einen amüsanten Blick zu.

      »Natürlich kann ich das, Willkins. Wir bleiben auch nicht lange, keinesfalls länger als einen Monat. Die Schule wird das schon verkraften«, konterte er mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.

      Jane fand das alles andere als lustig. »Sie bringen Tom nur wieder in Schwierigkeiten. Ich werde das nicht noch einmal zulassen, Swift! Das letzte Mal wärt ihr beide fast draufgegangen!«

      »Wir bringen nur schnell eine Prinzessin nach Elderwelt zurück, das ist alles. Oder, Veyron?«, warf Tom ein.

      Jane schenkte ihm einen zornigen Blick. Sie schaute wieder zu Veyron. Sein süffisantes, herablassendes Lächeln auf den schmalen Lippen forderte sie frech heraus. Tom spürte, dass es jeden Moment zu einer fürchterlichen Auseinandersetzung kommen würde, nicht lautstark, aber verbal verletzend. Jane konnte ziemlich derb werden, wenn sie wütend war – und Veyron grausam direkt.

      »Vielleicht kann Jane mitkommen? Dann könnte sie dafür sorgen, dass wir schnell wieder zurückkehren. Ein kurzer, schneller Ausflug, nur übers Wochenende. Jane, du bist doch sowieso noch im Urlaub. Was meinst du?«

      Jane war vollkommen sprachlos. Noch bevor sie ein Wort sagen konnte – die Ablehnung stand ihr ins Gesicht geschrieben – gab Veyron ganz unverhofft sein Einverständnis.

      »Wenn du das unbedingt willst, darf Willkins uns natürlich begleiten. Es ist dein Geburtstagsgeschenk. Sagen Sie mir, Willkins, haben Sie England eigentlich jemals verlassen?«

      Jane musste erneut tief durchatmen, um ruhig zu bleiben.

      »Ich muss Ihnen ganz sicher nicht erzählen, wohin ich schon überall in den Urlaub gefahren bin. Ich glaube, ich hab schon mehr von der Welt gesehen als Sie«, zischte sie.

      Veyron schmunzelte amüsiert in sich hinein. Sie weitete überrascht die Augen, als sie seine vermeintlichen Absichten zu durchschauen glaubte.

      »Ach so ist das«, meinte sie verärgert. »Sie wollen mich provozieren! Sie meinen, ich würde mich nicht trauen. Da haben Sie sich aber geschnitten. Also gut, ich bin dabei! Wann wollen Sie losstarten?«

      Veyron hob in einer kleinwenig überraschten Geste die Augenbrauen. Tom war ganz stolz auf Jane, weil sie es zum ersten Mal geschafft hatte, das sein Pate wirklich sprachlos dastand. Lange hielt dieser Zustand jedoch nicht an. Veyron war sofort wieder bei der Sache.

      »Morgen Mittag, sobald Tom von der Schule nach Hause kommt. Packen Sie schon einmal Ihren Rucksack. Ich empfehle auf jeden Fall festes Schuhwerk und

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