Old Home, New Love. Sarah Glicker

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Old Home, New Love - Sarah Glicker Glades

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ist es auch die Chance, mit etwas anderem zu beginnen.

       Noch bevor ich die Wohnungstür erneut hinter mir geschlossen habe, höre ich, dass mein Telefon klingelt. Schnell lege ich alles auf dem Küchentisch ab und nehme das Gespräch an.

       „Schätzchen“, begrüßt mich meine Mutter.

       „Hi“, gebe ich schlecht gelaunt von mir. Ich kann es nicht für mich behalten und das will ich auch überhaupt nicht.

       „Was ist los?“

       Vor meinem inneren Auge habe ich ein Bild, wie sie noch in der gleichen Sekunde die Ohren spitzt und mehr oder weniger geduldig darauf wartet, dass ich ihr die Geschichte erzähle.

       Kurz zögere ich mit mir selber. Es fiel mir schon immer schwer, meiner Mutter von meinen Misserfolgen zu berichten. Und wenn man es genau nimmt, waren die letzten Stunden genau das.

       Dennoch breche ich mein Schweigen und setze sie über die neusten Vorkommnisse in Kenntnis.

       Aufmerksam hört sie mir zu, bis ich geendet habe.

       „Das tut mir leid, mein Schatz“, erklärt sie schließlich.

       „Das braucht es nicht. Es war besser, dass ich es jetzt erfahre, als erst in ein paar Jahren. Und das mit meinem Job ist zwar scheiße, aber dennoch werde ich mich davon nicht unterkriegen lassen.“

       Einen Moment ist es ruhig in der Leitung. Ich kenne meine Mutter gut genug, um auch aus dieser Entfernung zu wissen, dass sie etwas beschäftigt.

       „Was ist los?“, stelle ich schließlich die Frage, die mir auf der Zunge liegt.

       „Ich wüsste da vielleicht etwas, was dich ablenken kann“, stellt sie nach einer Ewigkeit fest.

       „Und das wäre?“

       Die Art und Weise, wie sie die Worte ausspricht, lässt mich vorsichtig werden.

       „Komm nach Hause. Ich könnte hier wirklich deine Hilfe gebrauchen.“

       „Was?“

       So zeige ich ihr, dass ich nicht einschätzen kann, wovon sie gerade spricht.

       „Komm in die Glades. Ich werde es dir erklären, sobald du hier bist.“

       Ich weiß, dass irgendetwas passiert sein muss, wenn sie sich so verhält. Und es passiert nicht sehr oft, dass sie so ein Geheimnis daraus macht. Schon alleine das lässt mich neugierig werden.

       „Okay“, sage ich also, lasse sie gleichzeitig aber auch wissen, dass ich nicht sehr begeistert davon bin.

       Es ist das dritte Mal an diesem Tag, dass ich so gesehen vor einem Rätsel stehe, wenn man es so nennen will. Doch ich weiß auch, dass ich es dieses Mal wirklich nicht innerhalb der nächsten Minuten erfahre werde.

       Wenn meine Mutter sich etwas in den Kopf gesetzt hat, setzt sie das auch durch. Und in diesem Fall hat sie es sich wahrscheinlich in den Kopf gesetzt, dass ich nichts wissen soll, bis ich dort bin.

      2

      Obwohl ich mir eigentlich einen neuen Job suchen sollte, damit ich in einigen Wochen nicht auch noch meine Wohnung verliere, mache ich mich auf den Weg in die Glades, um von meiner Mutter zu erfahren, was passiert ist.

      Während ich die Strecke hinter mich bringe und mich meinem Ziel nähere, werde ich immer nervöser. Ich hasse es, wenn etwas vor sich geht und ich keine Ahnung habe, was es ist. Ich entscheide nämlich gerne darüber, ob ich mich deswegen in den Wagen setze, oder nicht. Aber noch mehr hasse ich es, nachdem an diesem Tag schon so einiges schiefgelaufen ist, auf das ich keinen Einfluss hatte.

      Und genau das ist auch der Grund, wieso sie es mir nicht gesagt hat. Sie wollte mir diese Wahl nehmen und ich habe mich darauf eingelassen. Dies aber nur aus dem Grund, weil ich das Gefühl habe, dass es mich von dem Chaos ablenkt, welches gerade in meinem Leben herrscht. Denn meine Mutter wird schon einen Grund haben, wieso sie mich nach Hause holt.

      Als ich in meiner Heimatstadt ankomme, ist es bereits nach einundzwanzig Uhr. Da ich mich erst um ein paar Sachen kümmern musste, damit während meiner Abwesenheit das Chaos nicht noch größer wird, bin ich spät weggekommen. Und ich muss zugeben, dass ich mir während der Fahrt auch Zeit gelassen habe. Ich hatte es nicht eilig, anzukommen. Und das schon alleine aus dem Grund, weil ich keine Lust habe, mir anhören zu können, mit was für einem Idioten ich doch zusammen war.

       Das weiß ich auch so.

       Meine Mutter hat noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie kein Fan von Anthony ist. Und in den letzten zwei Jahren hat sie mir auch mehrmals gesagt, dass er nicht zu den Männern gehört, die einer Frau treu sind. Allerdings hat sie auch mehrmals betont, dass sie hofft, dass sie sich irrt.

       Leider habe ich nur immer wieder gesagt, dass sie ein völlig falsches Bild von ihm hat. Und genauso muss ich auch leider zugeben, dass sie recht hatte.

       Als ich in die Straße einbiege, in der meine Eltern und meine Großmutter wohnen, sehe ich mich zu allen Seiten hin um.

       Meine Eltern wohnen in einer kleinen Seitenstraße, die aber den gleichen Namen trägt. Direkt daneben befindet sich das Hotel, was sich schon seit Generationen im Familienbesitz befindet und welches von jeder Generation mindestens zweimal renoviert wird.

       Während ich an dem Parkplatz, der dazu gehört, vorbeifahre erkenne ich, dass gerade anscheinend niemand dort wohnt. Stattdessen stehen zwei Autos vor der Tür, die irgendwelchen Handwerkern gehören. Aus der Entfernung kann ich aber leider nicht erkennen, welche es sind.

       Ein letztes Mal seufze ich leise, nachdem ich den Wagen am Straßenrand abgestellt habe, ehe ich aussteige und auf das Haus zugehe, in dem ich aufgewachsen bin. Es ist nicht sonderlich groß, sodass es einem nicht direkt ins Auge fällt. Doch es ist groß genug, um die ganze Familie zu beherbergen, die nicht gerade klein ist.

       Nachdem ich den Weg durch den Vorgarten entlang gelaufen bin, greife ich nach dem Türknauf und öffne die Tür.

       „Mom? Dad?“, rufe ich in die Stille des Hauses hinein, nachdem ich es betreten habe. Dabei sehe ich mich zu allen Seiten hin um. Doch weder auf dem Sofa, welches sich auf der rechten Seite befindet, sitzen sie, noch an dem riesigen Esstisch, der eigentlich nur an Feiertagen genutzt wird und sich auf der linken Seite befindet.

       Auch nach einigen Sekunden hat noch niemand geantwortet, sodass ich in die Küche gehe, die sich in dem hinteren Teil des Hauses befinden, aber auch dort ist niemand.

       „Toll, sie will, dass ich komme und ist selber nicht da“, knurre ich schlecht gelaunt, während ich mich einmal im Kreis drehe.

       Schnell gehe ich zum Kühlschrank, hole eine Wasserflasche heraus und nehme einen großen Schluck daraus. Dann sehe ich mich um.

       Ich bin früher davon ausgegangen, dass meine Eltern es als Chance nutzen, das Haus verkaufen und die Welt bereisen, so wie sie es immer gesagt haben, sobald ich nicht mehr zu Hause wohne. Doch bis jetzt haben sie noch nichts in diese Richtung von sich gegeben.

       Aber vielleicht hat meine Mutter mich auch deswegen hergeholt.

      

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