Die erfundene Armut. Alex Bergstedt

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Die erfundene Armut - Alex Bergstedt

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pietätlos gehalten werden und erzählte nur von den guten Seiten der Verstorbenen.

      Wer ein selbstbestimmtes Leben führt, sollte unabhängig von äußeren Einflüssen sein. Er kauft sich nur das, was er wirklich braucht und nicht das, was er im Fernsehen, Internet oder Zeitschriften und Prospekten sieht. In diesen Medien wird der Kaufreiz mit psychologischen Tricks angeregt. Geschickt wird der Mensch von Werbefachleuten so manipuliert, dass er den Gegenstand haben möchte, obwohl er zuvor nie diesen Wunsch gehabt hat. So trinken zum Beispiel junge, attraktive und glückliche Menschen in der Werbung Coca-Cola. Jeder Mensch möchte auch jung, attraktiv und glücklich sein, er möchte wie diese Menschen in der Werbung sein und daher kauft er Coca-Cola.

      Oder es wird ein Kleidungsstück von einer hübschen Person getragen gezeigt, und daher findet man das Kleidungsstück auch hübsch und möchte es haben, um so wie die Person auf dem Bild zu sein.

      Der Wunsch, ein teureres Handy, ein tolles Auto oder Markenklamotten zu besitzen, ist nichts Natürliches, sondern wird durch die Werbung andere Medien in den Menschen erzeugt.

      Das Gegengewicht dazu bilden Organisationen wie die Kirche, die den Menschen feste und bleibende Werte anbieten. Die Kirchen lehren, dass das Trachten nach Luxus und äußerem Protz falsch sei. In der religiösen Sprache ausgedrückt ist es Sünde. Man muss sich frei machen von solchen Süchten nach teuren Dingen und soll sich stattdessen um edle Werte bemühen, anderen Menschen helfen und ethisch korrekt leben. Es hat auch viele christliche Unternehmer gegeben, die es zu großem Reichtum gebracht haben, aber nie mit Luxus geprotzt haben.

      Auch Menschen wie der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt könnte man dazu als Beispiele nehmen. Er war zwar kein eifriger Kirchengänger, aber ganz von christlicher Ethik geprägt und durchaus in der Lage, eine Bibelstunde zu leiten oder eine Predigt zu halten.

      Eine Rolex oder andere Luxusuhr an seinem Handgelenk wäre völlig absurd, denn eine einfache Uhr zeigt genauso die Zeit an, und ein durch christliche Ethik geprägter Mensch würde niemals eine Uhr für 30.000 Euro kaufen, wenn eine Uhr für 20 oder 100 Euro die Zeit genauso zuverlässig anzeigt.

      Als in Deutschland das Christentum noch stark war, hätte ein Lehrer oder anderer Mann keine Rolex oder andere Luxusuhr getragen, selbst wenn er sie geerbt hätte, da dann ja andere Menschen, die nicht wissen, dass er sie nicht gekauft, sondern geerbt hat, denken würden, er sei ein Protzer.

      In den Medien, besonders in den Musikvideos, die für heutige Kinder und Jugendliche produziert werden, sieht man nicht nur die Verherrlichung von Gewalt, sondern vor allem Protz. In der Kirche würden die Kinder und Jugendlichen hingegen Geschichten hören, in denen gegenteilige Werte vermittelt werden, so dass sie Gefühle wie Neid abbauen, bis sie so etwas nicht mehr spüren können und Protz und Luxus keine Anziehungskraft mehr auf sie haben. Dadurch sind sie freier und glücklicher.

      Natürlich ist ein gewöhnlicher Jugendlicher glücklich, wenn er ein Luxushandy bekommt, sei es geschenkt, selbst gekauft oder geklaut. Aber dieses Glücklichsein hält nicht lange an.

      Christliche Menschen sind hingegen sehr glücklich nach einem schönen Konzert oder Gottesdienst, einem Bibelkreis oder anderen Ereignissen, oder wenn sie in der Natur oder ihrem Garten sind, wenn sie ein gutes Buch lesen oder einfach mit Freunden zusammen sind. Darüber hinaus sind sie von einem dauerhaften Glücksgefühl erfüllt, weil Gott ihnen gnädig ist, weil Jesus für sie gestorben ist, weil sie anderen helfen können usw.

      Dadurch, dass die meisten Deutschen beschlossen haben, nicht mehr in die Kirche zu gehen, ohne darüber nachzudenken, womit sie die fehlende ethische Erziehung ersetzen können, sind sie den Einflüssen der Medien schutzlos ausgeliefert. Wer als Kind zur Kirche gegangen ist und es als Erwachsener nicht mehr tut, ist dagegen noch gefeit, denn die inneren Werte sind in ihm noch verankert. Seine Kinder hingegen wachsen ohne diese Werte auf und werden später von Neid und Sucht nach materiellen Dingen geplagt und manchmal regelrecht zerfressen, so dass sie unglücklich sind, wenn sie mangels Reichtums diese Wünsche nicht befriedigen können.

      Als kleines Kind habe ich natürlich auch materielle Wünsche in mir verspürt. So fand ich einmal einen Prospekt von Fiat. Den größten und sportlichsten Wagen fand ich toll, wollte so einen Wagen haben und nervte meine Eltern damit, dass sie sich so einen kaufen sollten.

      Heute bin ich völlig frei von materiellen Wünschen. Wenn ein Millionär mir sagte „Ich bin von Ihrer Musik begeistert und möchte Ihnen daher etwas schenken, sagen Sie, was sie haben möchten!“, wüsste ich keine Antwort. Ich würde mir höchstens etwas für Andere wünschen, beispielweise eine Wohnung für eine Bekannte, Hilfe für Flüchtlinge im Libanon oder ein neues Dach für eine kaputte Dorfkirche.

      Das Kind auf dem Bergbauernhof

      Es war einmal ein Kind, das lebte auf einem Bergbauernhof und war wunschlos glücklich, etwa so wie die Heidi aus dem bekannten Roman Heidi, den es auch als Film oder Serie gibt.

      Eines Tages nahm die Oma es mit in eine Stadt, und dort sah das Kind lauter glitzernde schöne Dinge und sagte: „Oma, das möchte ich haben.“

      Und immer musste die Oma antworten: „Ach Kind, da haben wir doch gar kein Geld für.“

      Zum Schluss sah das Kind eine sprechende Puppe, die auch die Augen und die Arme bewegen konnte und bat immer wieder, dass die Oma doch diese Puppe kaufen solle. Die Oma sagte: „Wir haben kein Geld dafür. Außerdem, die Puppen, die ich dir gemacht habe, sind doch viel schöner. Sie haben natürliche Köpfe und nicht diese amerikanisch perfekten Visagen, man bewegt selbst ihre Arme und Beine und diese Puppen können auch sprechen, weil du deine Stimme verstellst und für sie sprichst. Damit trainierst du deine Motorik und deinen Verstand und deine Fantasie. So eine elektrische Puppe ist ja geradezu kontraproduktiv für deine Entwicklung.“

      Solchen Argumenten konnte das Kind mit seinen acht Jahren nicht folgen und wurde daher sehr traurig. Der Gang in die Stadt mit ihrem falschen Glitzer hatte das Kind vergiftet, nun war es nicht mehr glücklich wie zuvor, sondern musste immer an all die Sachen denken, die es nicht besaß.

      Zum Glück ging die Familie immer zur Kirche, und so lernte das Kind mit der Zeit, dass andere Werte wichtig sind, und zwei Jahre später war es wieder genauso glücklich wie zuvor.

      Wie anders ist doch das Leben der meisten Menschen. Sie sehen den Glitzer der Produkte, die ihnen angepriesen und aufgeschwatzt werden sollen, nicht nur einmal, sondern täglich. Das Kind vom Bergbauernhof hat einmal so etwas gesehen, danach aber fünfzig oder mehr Gottesdienste besucht und damit war der falsche Neid schließlich nicht mehr in dem Kind präsent.

      Die meisten Kinder werden hingegen über ihre Handys und andere Medien stündlich mit dem falschen Glitzer von angeblich begehrenswerten Dingen bombardiert, aber sie gehen kein einziges Mal in die Kirche oder in andere Organisationen, die den Menschen ethisches Verhalten beibringen und Protz und Neid etwas entgegensetzen und damit abbauen. Daher sind sie den negativen Einflüssen (die christliche Ethik nennt das „weltliche Einflüsse“) schutzlos ausgeliefert.

      Daher sind sie unglücklich, unwirsch und unmotiviert. Und so können sie auch in der Schule und anderswo keine Leistung zeigen und werden von Kindern anderer Länder locker überholt, so dass Deutschland seine führende Rolle, die es in ganz vielen Bereichen hatte, verliert.

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