Magisches Kompendium – Wissen und Weisheit der nordischen Magie. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium – Wissen und Weisheit der nordischen Magie - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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man die Geomantie auf ganze Landstriche ausbreiten oder auf winzig kleine Bestandteile in der Natur.

      Haruspices: Es ist die Weissagung aus den Eingeweiden eines Opfertieres. Allgemein wurden ungewöhnliche Merkmale der Organe verwendet, die als Omen gedeutet wurden und für den Verlauf bevorstehender Projekte (Bauprojekte, Feldzüge, Regierungszeiten u. Ä.) sehr wichtig waren. Diese Art der Divination wurde primär von „wohlhabenden“ und „reichen“ Führern gemacht.

      Hydromantie: Die Divination aus dem Wasser. Hier ist einmal die Visionssuche in der Wasseroberfläche gemeint und einmal das Wahrsagen mit Hilfe von Küstenstreifen, Meerengen, Landzungen etc. Hierzu zählen auch die Divinationsarten Lecanomantie, Gastromantie und Kaptromantie, alles Begriffe, die die Divination aus Wasserbehältnissen beschreiben, egal ob Gläser, Brunnen, Krüge etc.

      Kapnomantie: Es ist Divination aus dem Rauch, dem Rauch eines Opfers oder einer klassischen Räucherung. Hierbei wird die Form des Rauches gedeutet, d. h., ob dieser gerade und hoch aufsteigt (das Opfer wird angenommen) oder ob die Rauchsäule sehr unstet und faserig erscheint.

      Pyromantie und Tephramantie: Es ist Divination mit Hilfe von Flammen und die später zurückbleibende Asche. Durch einen starren und meditativen Blick in die Flammen, besteht hier die Chance, sich sehr gut und tief zu versenken, sodass man alle Alltagsgedanken ausblenden und sich einem speziellen Fokus widmen kann.

      Und genau dies kann man auch alles unter dem Begriff Völventum bzw. Spádom/Spådom/Spádómr setzen. Und da es leider keine 100-prozentigen Aufzeichnungen gibt, die hier ganz klare Definitionsspannbreiten liefern, muss jeder selbst eine Entscheidung treffen, die sich darauf bezieht, dass das Völventum sich primär auf die divinatorischen Arbeiten mit den Runen bezieht, und die Arbeiten, die man als Spádom/Spådom/Spádómr deklarieren und definieren kann, auf alle anderen Möglichkeiten der Divination. Doch ganz bewusst sind hier die Trancereisen nicht „direkt“ betitelt wurden, auch wenn diese natürlich auch eine Art der Divination sind. Da es aber eben Quellen in der nordischen Literatur gibt, die das Völventum als „komplizierter“ oder auch „schwieriger“ bzw. „höherwertiger“ ansehen und die Trance definitiv eine Methode ist, die man auch immer wieder im Seidhr/Seiðr findet, wollte ich hier eine Trennung einfließen lassen, sodass die Trance sich eher auf das Völventum und nicht auf Spádom/Spådom/Spádómr bezieht, auch wenn man sich sehr sicher sein kann, dass Menschen, die sich dem Spádom/Spådom/Spádómr verschrieben haben auch die Fähigkeit der Trancereisen bzw. der Transzendenz besaßen, hatten und nutzten!

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      Trolldom

      Bei der Vokabel „Trolldom“ handelt es sich einfach um das schwedische Wort für „Zauberei“, für „Zauberkraft“. Manchmal wird auch das Wort „Trolldomar“ verwendet, was jedoch deutlich seltener ist. In der schwedischen Sprache werden hier auch entsprechende Synonyme verwendet, wobei man sehr deutlich merkt, dass hier keine fundierte magische Verknüpfung existiert, da die klassischen Synonyme für „Trolldom“ einfach „Magie“, „Hexerei“, „Verzauberung“, „Abrakadabra“ oder auch „Voodoo“ lauten. Abrakadabra und Voodoo!? Echt jetzt?! Ja, echt jetzt! Daher gilt für den Begriff „Trolldom“ einfach alles, was man mit der Vokabel „Magie“ umreißen kann. Da es ein schwedisches Wort ist, kann man einfach postulieren, dass es sich hierbei um eine Art des Volkszaubers handelt, so wie eben jede Region ihre speziellen Kulte, Gebräuche, Rituale und Sichtweisen hat. So kann man also auch wieder in Bezug auf den Begriff „Trolldom“ sagen, dass hier einfach die Volksmagie, die Naturmagie, die klassische „Hexerei“ gemeint ist, die sich dieses Mal nicht in Island abspielt (wie es beim Begriff Fjölkynngi der Fall war) sondern in Schweden, sodass auch hier eigentlich wieder das Leben IN und MIT der Natur, im Jahreskreis, gemeint ist, wodurch man auf den „Energiewellen“ der jeweiligen Zeit / Jahreszeit reisen kann, um sich selbst zu evolutionieren und die Magie als Maxime zu leben.

      Welche Rituale, Riten, Kulthandlungen oder auch Bräuche hier im Einzelnen verwendet werden, ist nicht zu sagen, da dies zu ortsspezifisch ist, und die Schweden in Karesuando (was sehr weit im Norden ist) vollkommen andere Bräuche haben, als die Schweden, die zum Beispiel Malmö (was sehr weit im Süden ist) wohnen, in Skellefteå (was im Westen liegt), in Valsjöbyn (was im Osten liegt) oder auf der Insel Gotland leben. Sie alle werden unterschiedliche Rituale, Riten, Kulthandlungen und Bräuche haben, die in diesem Kontext aber alle mit der Vokabel „Trolldom/Trolldomar“ abgedeckt werden (sollen). Somit ist bei der Magieart des „Trolldom“ auch wieder die Energiearbeit das Wichtigste, sodass man sich in die Kraftströme von „Mutter Natur“ einwählen kann, um entweder die Energien von realen Orten (Kraftplätzen) zu nutzen oder um eine Verbindung zu den archetypischen Schwingungen, Dynamiken, Energien, Kräften und Mächten aufzunehmen, die man lapidar als Götter und Göttinnen titulieren kann – meist mit spezifischen Namen, die sich auf die jeweilige Kultur der Menschen beziehen, die Trolldom/Trolldomar ausführen.

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      Útiseta

      Der Begriff „Útiseta“ stammt aus dem Isländischen und kann als eine Art des „Draußensitzen“ gedeutet werden, bzw. wortwörtlich übersetzt werden. Man könnte auch „Sitzgelegenheit im Freien“ sagen, was in diesem Kontext aber eigentlich das Gleiche ist. Bei der Praxis des Útiseta geht es darum, dass man sich bewusst in die Natur zurückzieht, hier einen entsprechenden Ort, einen entsprechenden Kraftplatz sucht, um sich den Naturenergien zu öffnen. Hier spielt die Divination der Geomantie wieder eine Rolle, sodass man sich gezielt besondere Orte aussucht, die nicht nur über ein spezifisches Äußeres verfügen, sondern auch über die notwendigen energetischen Verbindungen, sodass man hier „Portale/Pforten“ zur Anderswelt finden kann. Daher ist Útiseta nicht einfach mit einem normalen Spaziergang, und einem Sitzen oder Picknicken im Wald zu vergleichen. Wenn man so will, ist Útiseta eine Form der klassischen Meditation, der klassischen Achtsamkeit, sodass man sich auf der einen Seite vom Alltag zurückzieht, auf der anderen Seite sich aber auch geistig öffnet. Wenn man sich dann wieder vorstellt, dass in Skandinavien die Landschaften zum Teil sehr besondere Formen annehmen, wenn man schon mal auf Island war, Norwegen, Schweden oder Finnland bereist hat, wird man verstehen, warum hier so viele Legenden, Mythen und Sagen existieren, da die Landschaften regelrechte Inspirationswellen verteilen, dann findet man in der Arbeitsmethode des Útiseta eine sehr gute Möglichkeit, mit den Energien von Mutter Natur zu interagieren. Doch Útiseta geht über die eigentliche Meditation, über die eigentliche Achtsamkeit hinaus. Selbstverständlich kann man Útiseta für eine einfache Meditation nutzen, sodass man auf sein Inneres achtet, sich selbst in Kontemplation begibt, um Antworten auf alle erdenklichen Fragen in seinem Inneren zu suchen, zu finden, zu verstehen und anzuwenden. Dies ist die klassische Meditation, dies ist ein Teil von Útiseta. Doch Útiseta kann noch viel weiter gehen, da es sich hier um energetische Riten handelt, um außerkörperliche Erfahrungen, um Astralreisen bzw. um Reisen, die sich über die Pfade Yggdrasils zu den anderen Welten begeben. Bei diesen Arbeiten ist es natürlich förderlich, einen Ort zu finden, der einem die mögliche Arbeitsenergie zur Verfügung stellt. Dies bedeutet nicht direkt, dass man in die Einsamkeit gehen muss, nein, dies bedeutet, dass man sich mit einem Ort verbindet, der ein perfektes Spiegelbild für Mutter Natur darstellt, sodass man also hier mit

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