Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt. Michael Schenk

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doch Edgar wollte wissen, wo er das Leuchten der typischen Helmlichter sah.

      Er hatte nicht viel Übung mit der Handhabung des Antriebs. Prompt schossen ihn die Luftdüsen steil nach oben und er hatte Mühe, sich wieder in die geplante Höhe zu bringen. Wer ihn beobachtete, der musste ihn für einen wild gewordenen Gummiball halten, bis er endlich rund dreißig Meter über der Rumpfoberfläche schwebte. Erneut orientierte er sich und brachte sich die Aufnahmen der Trafalgar in Erinnerung. Dann sah er die übergroße Kuppel des Planetenkillers und die fast vierhundert Meter lange Stützkonstruktion, auf der sein Lauf ruhte. Vorsichtig betätigte der Journalist die Düsen und trieb näher.

      Im Grunde war der Planetenkiller nichts anderes als eine überdimensionierte Railgun. Die Waffe beruhte auf dem Prinzip, einen metallenen Bolzen durch elektromagnetische Felder zu beschleunigen, so dass diese die Mündung mit beinahe Lichtgeschwindigkeit verließen. Dazu trug ein kleiner Cherkov-Antrieb am Ende des Projektils bei, so dass es, beim Aufschlag auf das Ziel, relative Überlichtgeschwindigkeit aufwies. Dies wurde noch zusätzlich verstärkt, indem das Trägerschlachtschiff selbst auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte und das Ziel, entgegen dessen Umlaufbahn um die Sonne, anflog.

      Der dreikantige Bolzen benötigte keine Sprengladung. Er war zehn Meter lang, besaß eine Kantenlänge von einem Meter und bestand aus reinem Tri-Stahl. Beim Aufprall setzte er seine Masse schlagartig in Energie um.

      Bei dem einzigen Schuss, der jemals auf einen unbewohnten Planeten abgegeben worden war, erwies sich die Wirkung als verheerend. Die Wissenschaftler waren sich immer noch nicht einig, ob der Bolzen damals die Planetenkruste durchschlagen und weiträumig aufgerissen hatte oder es zu einem Kernbrand in der Lufthülle gekommen war. Das Resultat waren jedenfalls die vollständige Vernichtung und die Bildung eines neuen Asteroidenfeldes gewesen, dessen Trümmer noch immer auseinanderdrifteten.

      Zoineman hielt den Atem an. An einer Seite des überdimensionierten dreikantigen Laufes waren Lichter zu sehen, die sich bewegten. Blaues Gleißen verriet Schweißarbeiten.

      „Ich will verdammt sein“, murmelte der Reporter. „Also doch.“

      In diesem Augenblick verfluchte er, keine Kamera mitgenommen zu haben. Er konnte lediglich die benutzen, die in den Arbeitsanzug eingebaut war und die keine so hervorragende Qualität bot wie das Pressemodell. „Na schön, ein wenig weiter ran, dann wird es schon gehen.“

      Niemand schien auf ihn aufmerksam zu werden und so ließ er sich nähertreiben.

      Jetzt konnte er erkennen, dass die äußere Ummantelung des Laufes teilweise entfernt worden war. Ohne Zweifel wurde dort an einigen elektromagnetischen Beschleunigern gearbeitet, die in ihrer Form einer Triangel ähnelten und den gesamten Innenlauf durchzogen.

      „Ich will verdammt sein“, wiederholte Zoineman unbewusst. „Die machen doch tatsächlich diesen verfluchten Planetenkiller wieder scharf. Mann, ist das ein Ding! Der Hoch-Redakteur wird Rad schlagen. Himmel, wenn ich das berichte, dann ist mir der Pulitzer sicher.“

      „Ich hoffe doch, wir stören nicht, Mister.“ Zoineman schrak zusammen, als er die Stimme über den Helmfunk hörte. „Aber dieser Anzug wird gesucht.“

      Der Reporter wandte sich umständlich um und sah zwei gepanzerte Sky-Trooper, an deren Kampfanzügen Flugmodule angebracht waren. Instinktiv hob er die Hände, denn die leuchtenden Dioden an den M73-E verrieten, dass die Karabiner schussbereit waren. „Äh, hallo, Leute. Kann sein, dass ich mich ein wenig verflogen habe.“

      „Nun, Mister, wer auch immer Sie sind, Sie sind jedenfalls nicht der, der eigentlich in diesem Anzug stecken sollte. Wenn Sie nun so freundlich wären, Ihre Helmscheibe auf volle Transparenz zu schalten und sich zu identifizieren?“

      Edgar Zoineman drückte vorsichtshalber die Notfalltaste, doch er hörte nicht das beruhigende Piepen, mit dem das Rettungszentrum den Erhalt des Notsignals normalerweise bestätigte.

      Der Sprecher der beiden Trooper ließ ein leises Lachen hören. „Frequenzstörung, Mister. Geringe Reichweite, reicht aber aus, dass niemand außer uns einen Pieps von Ihnen hört.“ Die Mündung eines Karabiners bewegte sich einige Zentimeter in Zoinemans Richtung. „Sicherlich haben Sie von dem Anschlag auf die Blackwing gehört. Ich würde Ihnen daher empfehlen, sich sofort zu identifizieren, bevor wir annehmen müssen, dass Sie ähnlichen Unfug beabsichtigen.“

      Edgar Zoineman fügte sich in das Unvermeidliche und schaltete die Helmscheibe auf freie Durchsicht. „He, Leute, kommt, ihr müsst mich kennen. Ich bin es. Edgar Zoineman. Ihr wisst doch … Geben Sie uns fünf Minuten und wir geben Ihnen die Galaxie.“

      „Grundgütiger“, kam es von dem anderen Trooper. „Ich weiß ja nicht, was schlimmer ist. Dieser Zoineman oder ein Saboteur der Negaruyen.“

      „Nun, Mister Zoineman, auf jeden Fall werden Sie uns zur Sicherheitszentrale begleiten müssen. Major Schwertfeger wird sich gewiss dafür interessieren, warum Sie sich hier draußen herumtreiben.“

      „Hören Sie, Mann, ich bin ein freier Bürger und dazu Vertreter der freien Presse. Es gehört nun einmal zu meinem Job, hier ein bisschen herumzufliegen.“

      „Nicht in einem Sperrgebiet, Mister, und schon gar nicht in einem gestohlenen Raumanzug.“

      „Er ist nur geliehen“, knurrte der Reporter.

      „Schön, das ist beruhigend für den Eigentümer. Aber Sie werden jetzt Ihre Aufmerksamkeit dem Major widmen.“ Ein Wink mit dem Karabiner. „Ich zeige Ihnen gerne den Weg und mein Kamerad wird sicherstellen, dass Sie sich unterwegs nicht verlaufen.“

      Während die kleine Gruppe über das Oberdeck der Trafalgar schwebte, nahm der führende Trooper Verbindung mit der Sicherheitszentrale auf. „Controller, hier ist Corporal Sedgewick von Außenpatrouille Sieben. Wir haben hier Mister Zoineman in einem gestohlenen Raumanzug im Sperrgebiet über der Trafalgar festgenommen und bringen ihn zur Security. Da es sich um Zoineman handelt, wird der Major wahrscheinlich mit ihm reden wollen.“

      „Positiv, Außenpatrouille Sieben“, kam die Erwiderung. „Ich verständige den Major. Außenpatrouille Acht erhält Order, Ihren Sektor zu übernehmen.“

      Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis man Zoineman in einen der kleinen Interview-Räume führte, in denen Befragungen durchgeführt wurden. Ein junger weiblicher Ensign in der Uniform der Navy-Security nahm den Bericht des Corporals entgegen. Nachdem die Soldaten abgetreten waren, bot sie Zoineman eine Erfrischung an, welche dieser jedoch in grimmigem Schweigen ablehnte.

      Der Raum war klein und zweckmäßig eingerichtet und das einzig Erbauliche, so fand der Reporter, war ein prachtvoller Kaktus in einem Pflanzkübel. Wobei dessen beeindruckende Stacheln den Eindruck von Behaglichkeit stark relativierten.

      Die beiden mussten eine weitere halbe Stunde warten, bis sich die Tür endlich öffnete. Zoineman war nicht einmal erstaunt, als nicht nur Major Saundra Schwertfeger, sondern auch Hoch-Admiral John Redfeather eintraten.

      Der Reporter der Galactic News kam zur Sache, noch bevor der Admiral den Mund öffnete. „Sie bereiten den Planetenkiller vor. Sie planen den Massenmord an den Negaruyen.“

      „Ja“, gab John unumwunden zu und als Zoinemans Unterkiefer überrascht nach unten klappte, fügte er lächelnd hinzu: „Wobei es mir allerdings lieber wäre, wenn wir diese entsetzliche Waffe nicht einsetzen müssten.“

      „Ein Volk auszulöschen, ist durch nichts zu entschuldigen, gleichgültig, wie verzweifelt die Lage auch

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