Paulo wird Hochschullehrer und Vater (10). HaMuJu

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Paulo wird Hochschullehrer und Vater (10) - HaMuJu

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mir anschließend noch ein Bier und schüttete Marietta noch einen Saft ein, dann sprachen wir über die Arbeiten, die in der Folgewoche im Kinderzimmer zu verrichten wären. Am nächsten Tag wäre Samstag und wir würden schwimmen gehen. Marietta trug längst einen Schwangerschaftsbadeanzug und hatte Schwierigkeiten, längere Strecken zu laufen. Am Samstag trafen wir uns alle wieder wie verabredet und gingen ins Schwimmbad, ich half Marietta ins Schwimmbecken, wo sie erleichtert ihre Bahnen zu ziehen begann, während wir anderen wieder mit dem Ball spielten und hinterher ins Sprungbecken gingen. Nachdem wir erfolgreich unsere Sprünge vom Fünfzehnmeter-Turm absolviert hatten, sagte ich Marietta Bescheid und wir setzten uns in die Cafeteria, Eira wieder mit einem Handtuch um den Kopf. Wir wären drei Wochen vor dem Geburtstermin und Marietta hätte doch zum Teil erhebliche Bewegungsprobleme, mit meiner Hilfe schleppte sie sich aber überall hin, wohin sie wollte.

      Mit Pekko nach Kavaniemi

      Ich sagte, dass Pekko und ich am Montag nach Kavaniemi führen, um mein Skelett von der dortigen Universität abzuholen, der Lehrstuhl für Physiologie hätte es ausgesondert und brauchte es nicht mehr. Im Nachbarreich bei König Jyri lebten ja die den Goor verwandten Teen, bei denen es vereinzelt doch Krankheiten gäbe, wie sie bei den Menschen vorkamen, deshalb hätten die Teen einen Lehrstuhl für Physiologie. Die Teen hätten ein längeres Fell und wären etwas kleinwüchsiger als die Goor, vom Wesen her wären sie aber genauso friedfertig und sanftmütig, auch die Teen lebten nach einem moralisch-ethischen Kodex, der dem im Goor-Reich durchaus vergleichbar wäre.

      Wir verließen das Schwimmbad wieder und begleiteten unsere königlichen Freunde zum Schloss. Das wäre voraussichtlich das letzte Mal vor der Geburt gewesen, dass wir zusammen schwimmen wären, sagte Marietta, sie wollte sich bis zur Geburt so wenig wie möglich bewegen. Wir setzten uns in den Salon und Meeri und Jarmo ließen Getränke bringen, das Kaminfeuer brannte. Ich brachte Marietta dann nach Hause und fuhr anschließend zum Schlachthof, wo ich ein paar Elchkeulen einlud, die ich wieder zerkleinern ließ, damit ich nicht zu Hause mit einer Axt herumhantieren musste. Dann fuhr ich zur Verteilstelle und lud den Kofferraum voll Holz, die Elchkeulen hatte ich in einer Plastikwanne auf den Rücksitz gelegt. Allzu viel Holz passte nicht in meinen Kofferrraum, ich würde noch einmal zurückkommen und noch eine Ladung Holz nach Hause bringen müssen.

      Zu Hause lud ich die Sachen aus dem Auto, brachte die Keulen in den Gartenschuppen und stapelte das Holz am Hause auf. Dann machte ich mich ein zweites Mal zur Verteilstelle auf, packte den Kofferraum und die Rückbank voll Holz und hatte danach eine Holzmenge zusammen, mit der wir unseren Kamin wieder ein paar Wochen lang befeuern könnten. Ich legte zu Hause alles fein säuberlich auf den Holzstapel, nahm ein paar Scheite mit ins Haus und steckte den Kamin an, vor dem es sich Marietta schon gemütlich gemacht hatte. Ich war regelrecht geschafft von der vielen Fahrerei und Plackerei und machte mir erst einmal ein Bier auf, Marietta goss ich einen Saft ein. Sie machte mich wieder auf plötzliche Bewegungen in ihrem Bauch aufmerksam, nahm meine Hand und legte sie auf ihren dicken Bauch und ich spürte ganz deutlich, wie sich unser Kind im Mutterleib zu regen begann, als wollte es die enge Behausung endlich verlassen.

      „Nur noch zweieinhalb Wochen!“, sagte ich, „solange wirst Du wohl noch aushalten!“ Dann trank ich mein Bier, das nach der Anstrengung ausgezeichnet schmeckte, ich holte mir auch noch ein zweites.

      Am nächsten Tag, einem Sonntag, machten Marietta und ich nicht viel, wir lasen am Vormittag und wir widmeten uns am Nachmittag meinem Vorlesungsplan. Ich fütterte die Tiere und fläzte mich mit Marietta vor den Kamin. Die Momente der völligen Entspannung würden uns dann in der nächsten Zeit wohl genommen werden, unser Kleiner würde hoffentlich viel schlafen und diese Momente würden wir dann nutzen und uns ausruhen. Es gab bei uns aber auch gegenteilige Erfahrungen mit Kindern aus dem Bekanntenkreis, die gar nicht zur Ruhe kamen und ihre Eltern im Dauerstress hielten, das blieb uns hoffentlich erspart. Klaus-Jarmo sollte eigentlich ein ruhiges ausgeglichenes Kind sein, wir hatten uns beide während der gesamten Schwangerschaft bemüht, Ruhe zu bewahren und keine Hektik aufkommen zu lassen, das sollte sich eigentlich auf das Kind übertragen haben.

      Am Montagmorgen verabschiedete ich mich nach dem Kaffee von Marietta und traf mich mit Pekko auf dem Schlossparkplatz, wo er schon bereitstand, seine Sachen ins Auto lud und einstieg. Wir begrüßten uns kurz und fuhren dann zur Landstraßenauffahrt, um nach Nordosten ins Teen-Reich zu fahren. Ich hatte „Kum“ und eine Thermoskanne Kaffee dabei, damit wir unterwegs versorgt wären, wir wussten nicht, ob es Rasthöfe gäbe, ich war auch zu faul gewesen, mich vorher danach zu erkundigen. Wir würden auf einem Waldparkplatz eine Pause machen und die Sachen vertilgen, die ich eingepackt hatte. Pekko war guter Dinge, es wäre lange her, dass er mit einem Wagen eine so lange Strecke gefahren wäre und im Teen-Reich wäre er zuletzt vor fünfzehn Jahren gewesen, damals hätte er die Königin und den König zu König Jyris Hof gefahren, sie wären zur Einschulung von Jyris Tochter geladen gewesen und wegen ihres ausladenden Geschenkes nicht geflogen, das wäre sonst zerstört worden. Als wir auf die Landstraße kamen, stellte sich nach kurzer Zeit ein Gefühl des Dahingleitens ein.

      Wir fuhren mit 90 km/h durch die Lande und machten nach eineinhalb Stunden, wir hatten ungefähr hundertundzwanzig Kilometer zurückgelegt, eine Pause, noch im Goor-Reich, die Grenze zum Teen-Reich war aber in unmittelbarer Nähe. Wir fuhren mitten durch ein großes Waldgebiet, das sich auch im Westen des Goor-Reiches erstreckte, auf einen Parkplatz und waren dort mutterseelenallein, es fuhren so gut wie keine Autos in dieser entlegenen Gegend unseres Landes. Ins Teen-Reich fuhren ohnehin nur ganz wenige Autos, warum, wusste niemand so genau, es fuhren auch kaum LKWs dorthin, denn es gab kaum Handelsbeziehungen, die Teen hatten, genau wie die Goor, alles selbst, sie waren autark. Ich nahm mein „Kum“ aus meiner Tasche und goss jedem von uns eine Tasse Kaffee ein. Die Luft in dem Waldgebiet war sehr würzig, aber auch kalt, deshalb blieben wir im Auto sitzen und nahmen dort unseren Proviant zu uns.

      Nach einer halben Stunde ging es weiter und wir kamen nach einer weiteren halben Stunde ins Teen-Reich, wir hätten noch ungefähr zweihundertfünfzig Kilometer zu fahren und rechneten mit weiteren drei Stunden. Wir kämen dann am frühen Nachmittag in Kavaniemi an und würden uns dann ein Hotel suchen, in dem wir zweimal übernachten könnten. Wir bekamen an der Grenze von den Goor-Beamten sogenannte Reisecoupons, denn bei den Teen musste man für vieles zahlen, so zum Beispiel für das Tanken, das Hotel oder für das „Kum“, das dort etwas anders schmeckte als bei den Goor, ich meinte einen Fischgeschmack geschmeckt zu haben, der nicht so angenehm war und das Essen nicht gerade zur Freude machte, es gab aber auch wie bei den Goor frisches Obst und davon würden wir reichlich essen. Um 14.00 h erreichten wir die Uni in Kavaniemi, die Stadt war mittelgroß, so wie Ta`amervan auch, und die Uni lag am Stadtrand, sie bestand aus mehreren niedrigen Gebäuden und lag im Grünen.

      Wir parkten auf dem Uni-Parkplatz und suchten das Gebäude, in dem der Lehrstuhl für Physiologie zu finden wäre, wir sprachen Studenten an, die uns auf dem Campus begegneten. Sie waren klein und hatten ein fast struppig zu nennendes Fell, sie waren ähnlich gekleidet wie ein Goor, also Mantel, kurze Hose, Stiefel und froren offensichtlich auch nicht so schnell, wie die Menschen, denn nur wenige trugen einen Pullover und eine lange Hose, einen Schal sah man gar nicht. Die Teen-Studenten waren sehr nett und höflich und zeigten uns den Weg zur Physiologie, fast boten sie sich an, uns dorthin zu begleiten. Wir fanden das Gebäude dann schnell und auch den Raum, den ich mir auf einem Zettel notiert hatte. Wir klopften an die Tür und es ertöne eine freundliche helle Stimme, die uns hereinbat und vermutlich zu der Frau gehörte, mit der ich telefoniert hatte.

      Wir stellten uns vor und sagten, dass wir gekommen wären, um das Skelett mit nach Hause zu nehmen, ich wollte an der Universität in Ta`amervan eine Anatomievorlesung halten und brauchte dazu ein Skelett. Die Frau wusste sofort Bescheid und ging mit uns eine Etage höher zu einer Art Asservatenkammer. Dort mussten wir uns alle ausweisen und unsere Ausweise am Eingang hinterlegen, auch mussten wir alles, was wir lose in den Taschen bei uns trugen, in einen bereitstehenden Karton legen, der neben der Tür zu finden war und von einer Wachperson beaufsichtigt wurde.

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