Paulo wird Hochschullehrer und Vater (10). HaMuJu

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Paulo wird Hochschullehrer und Vater (10) - HaMuJu

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sehr empfindlich wäre, man müsste eben aufpassen.

      „Der Raum ist ja richtig schön geworden!“, rief ich und Marietta lächelte.

      „In einem solchen Zimmer muss sich doch ein jedes Kind wohlfühlen“, ergänzte ich. Wir gingen wieder hinunter und ich sagte Marietta, dass ich mich so langsam um einen Raum in der Hochschule kümmern müsste, ich brauchte schließlich ein Büro, auch müsste ich das Skelett irgendwo abstellen. Marietta hätte am Vortag schon mit Eira darüber gesprochen, sagte sie und ich sollte Eira deswegen noch einmal anrufen. Wir aßen am Abend „Kum“ und gingen früh schlafen.

      Nach dem Kaffee am Morgen ließ ich Marietta für zwei Stunden allein und fuhr zu Eira. Ich hatte das Telefon neben Marietta gelegt, sie sollte sofort anrufen, wenn irgendetwas wäre. Ich kam im Schlosshof an die große Eiche und schaute an ihr hoch, ich sah den Steg und die Plattform in der Krone und ich sah endlich einmal wieder die drei Vielfraße, die vom Schlosspark nach vorne gerannt waren, ich tätschelte sie und redete ihnen gut zu, was sie genossen, ich glaubte, dass Tiere es brauchten, dass man sie hin und wieder richtig streichelte. Ich ging zu Eira hoch und sah sie schreiben, ich freute mich darüber, dass sie wieder zum Schreiben gefunden hatte und fragte sie, was sie gerade schriebe. Eira antwortete, dass sie zunächst Schwierigkeiten gehabt hätte, den Anknüpfungspunkt vom letzten Mal zu finden, sie schriebe gerade über ihre Mutter, wie sie mit ihr durch Ta`amervan gelaufen wäre und alle einen Diener oder einen Knicks gemacht hätten.

      Ich sagte Eira, dass ich sie eigentlich nicht in ihrer Schreibarbeit stören wollte, ich müsste aber mit ihr über ein Hochschulbüro mit ihr sprechen, schließlich ginge der Studienbetrieb in zehn Tagen wieder los.

      Eira entgegnete, dass sie schon längst Anweisungen gegeben hätte, mir ein Büro zur Verfügung zu stellen, ich sollte in den nächsten Tagen einmal zur Uni gehen und mich einweisen lassen. Ich trank noch eine Tasse Kaffee mit Eira, schaute ganz kurz bei Meeri und Jarmo im Atelier vorbei und fuhr dann wieder zu Marietta. Ich steckte unseren Kamin an und bereitete für Marietta die Couch vor, damit sie sich auf ihr in Ruhe niederlassen könnte, ab dem nächsten Tag stünde alles im Zeichen der Geburt unseres Sohnes. Ich schaute mit Marietta in die Flammen, wir sagten eine ganze Zeit lang gar nichts, bis uns einfiel, dass wir Seldit noch ein Zimmer zurechtmachen müssten, wir würden ihr das gleiche Zimmer geben, in dem sie Neujahr mit Bortan geschlafen hätte. Marietta sagte, dass sie langsam das Ende ihrer Schwangerschaft herbeisehnte, sie hätte so viel an sich zu schleppen, dass sie schon fast keine Kraft mehr hätte. Ich sagte ihr, dass sie bald erlöst würde, sie hätte die Schwangerschaft so prima gemeistert, dass sich viele ein Beispiel an ihr nehmen könnten. Ich ging hinaus in die Kälte und fütterte die Tiere, ich glaubte zu erkennen, dass es ganz allmählich wieder heller wurde und die Zeit der Finsternis ein Ende hätte. Am nächsten Morgen fuhr ich gegen 11.45 h zum Flugplatz, um Seldit abzuholen, sie käme mit der 12.15 h-Maschine, allein, die Heizungsmonteure brauchten noch eine Zeit für die Reparatur, wie Seldit am Telefon gesagt hatte. Die Maschine landete pünktlich und ich schloss nach wenigen Augenblicken Seldit in die Arme, wir freuten uns, uns zu sehen. Seldit bestellte Grüße von Bortan, der sich entschuldigen ließ und den Kindern. Wir fuhren gleich zu Marietta und Seldit und sie umarmten sich, Marietta war froh, von da an Seldit bis zur Geburt bei sich zu haben und ich musste auch sagen, dass ich mich freute, jemand so Erfahrenen wie Seldit im Hause zu haben, ich war in der letzten Zeit etwas angespannt und merkte gleich, dass ich gelöster wurde, seit Seldit bei uns war. Seldit brachte ihre Sachen auf ihr Zimmer und ich ging mit Marietta und mir in unser neues Kinderzimmer.

      Seldit wäre hin und weg, sagte sie, so schön fände sie den Raum. Dann kochte ich Kaffee und wir setzten uns vor den Kamin, Seldit sagte zu Marietta, dass ihr dann nichts mehr passieren könnte. Marietta sehnte den Tag ihrer Entbindung herbei, sagte sie, sie wäre so durch ihren Bauch gehandicapt, dass sie sich die Befreiung von ihrer Last wünschte. Das könnte Seldit gut verstehen, sagte sie, Marietta sollte nur noch ein paar Tage aushalten, dann würde sie befreit werden und könnte sich bewegen, wie in alten Zeiten. Sie müsste dann allerdings eine Zeit lang Sport treiben, damit sich der Bauchlappen, der nach der Geburt bliebe, zurückentwickelte, einige Wochen lang Situps machen, das wirkte Wunder. Ich ging zu den Tieren und fütterte sie, sie waren im Grunde zwei sehr genügsame Vertreter ihrer Art, ich musste oft an sie denken, wenn wir vor dem warmen Kamin saßen und sie draußen in der Eiseskälte in ihrem Verschlag hockten, aber das machte ihnen überhaupt nichts aus. Wir saßen abends noch lange mit Seldit, ich berichtete von meinem Besuch in Kavaniemi zusammen mit Pekko und erzählte besonders von Jemina und Eljas, die uns bei sich aufgenommen hatten, ich fragte Seldit, ob sie schon einmal im Teen-Reich gewesen wäre und sie verneinte meine Frage. Sie würde aber sehr gerne einmal hinfahren, einfach, um unsere Nachbarn kennenzulernen, man hörte so wenig von ihnen und hätte auch sonst keinen Kontakt zum Teen-Reich. Dann erzählte Seldit, dass zu Hause schon seit Tagen ihre Heizung kaputt wäre und sie teilweise im Mantel im Hause gesessen hätten, Bortan hätte laufend den Kamin befeuert, um auf diese Weise wenigsten etwas Wärme ins Haus zu bekommen. Die Jungen wären in den letzten Tagen immer schon zu Freunden gegangen, damit sie zu Hause nicht frieren mussten. Bei uns wäre es wenigstens schön warm, sagte Seldit, wenn es nach ihr ginge, wäre am nächsten Tag Frühlingsanfang, aber das Klima könnte niemand beeinflussen. Wie es denn unseren Tieren ginge, fragte sie dann, Lauha und Herkko tobten durch den Garten, dass es eine Freude wäre zuzusehen. Unsere Tiere wären kerngesund, auch sie sprängen im Garten herum, schliefen aber auch viel, sagte ich, Lauha und Herkko wären ja auch schon älter.

      Ich stand auf und holte „Kum“ und Obst für uns, das wir aßen, während wir uns unterhielten. Ich sagte, dass ich ein Skelett im Auto liegen hätte, das ich in mein Hochschulbüro bringen müsste, ich würde es zur Unterstützung bei meiner Vorlesung in Anatomie benutzen. Ich schlug vor, am nächsten Tag Pekko und Kaija einzuladen, Pekko hätte immerhin die Arbeiten im Kinderzimmer veranlasst und Kaija hätte die Gardinen genäht. Das wäre eine gute Idee, sagte Marietta, dann würden wir mit den beiden Kaffee trinken und uns mit ihnen unterhalten, sie mochte die beiden sehr, weil sie so aufrichtig wären. Das bestätigte Seldit, sie kannte Pekko noch von früher, er wäre immer mit Bortan zusammen gewesen, bis sie Bortan geheiratet hätte, dann hätte sich der Kontakt leider ein wenig verloren. Seldit hatte nichts dabei, das man vielleicht bei uns Menschen bei Geburten gebraucht hätte, wie zum Beispiel eine Geburtszange, so etwas würde bei den Goor nie gebraucht, sagte sie, die Geburten verliefen bei den Goor immer glatt und ohne Probleme.

      Klaus-Jarmos Geburtsvorbereitung

      Seldit sähe bei Marietta überhaupt keinen Hinweis auf irgendwelche Komplikationen und ginge von einer ganz normalen Geburt aus, wie sie sie schon x-mal hinter sich gebracht hätte. Ich fragte Seldit, ob ich bei der Geburt dabei sein dürfte und Seldit antwortete, dass sie das sogar von mir erwartete, ich könnte vielleicht helfen. Am nächsten Morgen saßen wir alle die bei unserem Kaffee und ich ließ die beiden für einige Stunden allein, weil ich zur Hochschule und das Skelett in mein Büro bringen wollte. Ich fuhr also mit dem Wagen zur Uni, die von uns nur drei Minuten zu Fuß entfernt lag, aber ich hätte das Skelett schlecht dorthin tragen können. Ich parkte auf dem Uni-Parkplatz und nahm das Skelett vorsichtig vom Rücksitz, um es neben das Auto zu stellen und dann Richtung Haupteingang zu rollen. Die ganze Szenerie hatte etwas Skurriles, ein Mensch rollte ein Goor-Skelett neben sich her und schob es über den Uni-Parkplatz. Tatsächlich blieben von den wenigen Goor, die auf dem Parkplatz zu finden waren, auch einige stehen und schauten zu, was ich denn bloß mit dem Skelett vorhatte. Ich ließ mich aber nicht beirren und betrat das Uni-Gebäude, in dem sich das Uni-Rektorat befand.

      Ich klopfte an die Tür und betrat nach dem „Herein!“ das Vorzimmer des Rektors, in dem dessen Sekretärin saß, die sehr verdutzt dreinschaute, als sie zuerst mich und dann das Skelett durch die Tür kommen sah. Sie fing sich aber sofort, nachdem ich meinen Namen und mein Ansinnen genannt hatte:

      „Dr. Köhler, wir haben schon auf Sie gewartet!“, sagte sie und gab mir die Hand, „einen Moment, ich melde Sie dem Rektor!“

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