Urlaub inklusive Mord. Michael Aulfinger
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Michael Aulfinger
Urlaub inklusive Mord
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Inhaltsverzeichnis
Petri Heil
Nils spürte zuerst Widerstand an der Rute, und gleichzeitig darauf das zappeln eines großen Fisches. Sofort schlug er an, und begann mit dem Anhieb. Aber der Fisch suchte sein Heil in der Flucht. So pumpte Nils den Fisch heran, bis sich die Rute extrem bog. Der andauernde Kampf ließ keinen Kräfteverschleiß beim Fisch erkennen. Es dauerte länger als gewohnt, bis Nils den Fisch an die Uferböschung ziehen konnte, und geschickt den Kescher unter den nun zu erkennenden Zander bugsierte.
Schnell warf er die Angelrute zur Seite und hob gekonnt mit beiden Armen, den gefüllten Kescher auf das trockene Land. Mit einem Hammer aus seinem Angelkasten versetzte er dem Zander einen gezielten Schlag auf dem Kopf, der dessen Leben beendete. Nun entwirrte er den Zander aus dem Netz des Keschers, wobei er den Haken eines kleinen Meppsblinkers noch aus dem gierigen Maul des Raubfisches Stizostedion lucioperca entfernte.
Als seine Beute vor ihm lag, und sich nun wieder eine Ruhe nach den letzten aufregenden Minuten in ihm breit machte, überkam ihn Stolz. Er war stolz auf sich selbst, und mit sich sichtlich zufrieden. Er maß seine Beute, und zählte 60 cm. Dann hatte sich das anfüttern am gestrigen Abend mit einer Hand voll Boilies, die aus Honig und Bananenstücken bestanden, doch gelohnt.
Nils räumte seine Angelausrüstung zusammen, denn nach diesem erfolgreichen Abschluß des Angeltages freute er sich nun auf seine Abendmahlzeit. Diese bestand heute aus frischem Zander, der wegen seines geringen Fettgehalts so bekömmlich war. Das Fleisch des Zanders mundete ihm besonders. Gleichzeitig konnte er es als Diätkost verwenden. Für einen so begnadeten Hobbykoch wie ihn, gab es deshalb vielfältige Zubereitungsmethoden.
Als er alles zusammen gepackt hatte, wandte er sich dem Raubfisch zu. Routiniert weidete er ihn mit seinem Messer aus, und ließ die Innereien und den Kopf zurück, indem er sie in großem Bogen in den See warf. Somit war er den Abfall ledig. Zusätzlich warf er noch einige Boilies in den See, damit er für den morgigen Tag schon angefüttert hatte. Dann machte er sich auf dem Weg zu dem Campingplatz, wo er seit drei Tagen verweilte. Den Fisch in einer Plastiktüte verstaut, und mit seinen Angelruten und Zubehör beladen, ging er von seiner Angelstelle zurück. Diese befand sich am östlichen Ufer des Sees, und war direkt vom Trampelpfad, der sich am Ufer des Sees entlang schlängelte, nicht direkt zu sehen. Seine kleine Angelstelle lag dadurch abseits gelegen, was Nils sehr gelegen kam. Denn so hatte er seine Ruhe, und die Einsamkeit die er begehrte. Menschlicher Trubel war ihm zur Zeit ein Gräuel. Das er über einen Kilometer in nördlicher Richtung diesem Weg folgen mußte, um zu dem Campingplatz zu gelangen, störte ihn deswegen nicht.
Es gab am Campingplatz auch eine Stelle, wo er sich und seine Angel hätte niederlassen können, doch wäre er dort nie alleine gewesen. An- und abfahrende Kanuten, spielende Kinder, und besserwissende Angelkollegen hätten ihn in seiner Ruhe gestört. Ruhe, das war ihm wichtig. Dies war das dringendste, was er zur Zeit benötigte, nach alldem was er die letzten Jahre durch gemacht hatte. Und diese Abgeschiedenheit und das dadurch mögliche abtauchen in seine ureigenste Gedankenwelt brauchte er im Moment so dringend wie ein Fisch Wasser zum Leben benötigt. So konnte er zu sich selbst finden.
Pfeifend schlenderte er zu seinem VW-Camping-Bus, und verstaute seine Ausrüstung. Sein Stellplatz war abseits von anderen Campern ausgesucht. Auch auf diese Weise demonstrierte er seine Sehnsucht nach Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Den Gaskocher zündete er an, und legte die tranchierten Filetseiten auf die Pfanne. Er würzte den Fisch nach seinem Geschmack, und bald umhüllte sein Stellplatz ein köstlicher Duft frisch gebratenen Fisches. Mit großem Appetit genoß er seine Mahlzeit, und gönnte sich ein Bier dazu. Bald war er gesättigt, und schlug sich mit beiden Handflächen auf den typischen Bauch, den Männer seines Alters ihr eigen nennen.
Vor dem Nachbarzelt saß ein Ehepaar, und aß selber gerade zu Abend, denen er höflich einen Guten Appetit wünschte. Nach dem Abwasch nahm er sein Buch zur Hand, und las noch einige Seiten, bis es zu dämmern anfing, und er zu Bett ging.
Seine Schlafgelegenheit im Bus war immer fertig, da er sich den ganzen Tag im Freien aufhielt. Er wollte seine Zeit nicht beim Betten machen verschwenden. Bald legte er sich hin, nachdem er den Bus von innen verriegelt, und den Wecker auf fünf Uhr morgens gestellt hatte. Das durch die zugezogenen Vorhänge herein fallende Licht, wurde immer schwächer. Die Geräuschkulisse auf dem Campingplatz nahm immer mehr ab. Es dauerte nicht lange, und der Schlaf hatte ihn erreicht, und übermannt.
Er war schon halb wach, als der Wecker sein Summen von sich gab. Nachdem er den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, ging er zu den sanitären Einrichtungen, und wusch sich. Folglich packte er seine Angelausrüstung, und schlenderte noch ein wenig müde den Weg zu seiner Angelstelle entlang. Mitte Juli war es um diese Zeit schon hell, doch war er der