Die Tore der Atlanter Buch 3 von 4. Hermann Büsken

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Die Tore der Atlanter Buch 3 von 4 - Hermann Büsken Die Tote der Atlanter

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nicht.«

      »Morgen muss ich wieder ins Krankenhaus.«

      »Du kommst doch wieder?«

      »Ja, es sei denn, mir geht es noch schlechter.«

      »Du kannst beruhigt sein, wird es nicht.«

      »Kristian, ich habe von den Germanen und Römern gelesen, warst du auch dort?«

      »Ja, wir waren im Kastell, als die Germanen angegriffen haben.«

      »Sehen die Römer so aus wie wir sie aus den Filmen kennen?« »Ja.«

      »Und deine Freundin ist auch immer dabei?«

      »Meistens ja.«

      »Ich beneide sie.«

      »Komm, lass uns rein gehen, ich habe Hunger.« Er wusste, was sie sagen wollte und hob den Finger, »positiv denken.« Es gab Hähnchen mit Buttergemüse. Klara schien durch ihren Ausflug doch Hunger bekommen zu haben. Hatte sie erst sparsam ihren Teller gefüllt, nahm sie noch einen Nachschlag plus Dessert.

      »Braves Kind«, sagte er, was sie zum Lachen brachte.

      »Klara, nach dem Essen möchte ich ein anderes Pferd satteln und mir die Gegend ansehen, das geht doch klar?«

      »Du kommst doch wieder?«

      »Versprochen.« Zweifel keimte in ihren Augen.

      »Klara, wie wäre es, wenn du dich für eine Stunde hinlegst?«

      »Du redest schon wie mein Vater.« Kristian ging in den Stall, sattelte ein Pferd, führte es nach draußen und saß auf. Er nahm den Weg, der ins Tal zum nächsten Ort führte. Das Pferd mochte ihn leiden und machte keine Zicken. Kühe kamen zum Zaun gelaufen, als er vorbei ritt, und machten übermütige Sprünge. Nach einer Dreiviertelstunde sah er unter sich eine kleine Stadt, oder besser, ein Dorf liegen.

      Langsam ritt er durch die Straßen. Das schien normal zu sein, denn kaum einer drehte sich zu ihm um. Vor einem Straßenkaffee hielt er an und überlegte, ob er es wagen konnte, sein Pferd anzubinden. Es hatte sich zwar nicht schreckhaft gezeigt, aber man konnte ja nie wissen.

      Eine junge Frau schaute zu ihm hoch. Sie hatte auf die Satteldecke gestarrt, auf der ein Symbol eingestickt war.

      »Sie kommen von den Melchiors?«

      »Ja.«

      »Wie geht es Klara?«

      »Meinst du nicht, dass du sie das selber fragen solltest.« »Ich weiß, und habe auch ein schlechtes Gewissen, ich konnte es nicht mehr mit ansehen, wie sie langsam stirbt. Alle wissen es und Klara auch.«

      »Klara wird nicht sterben«, sagte er.

      »Ihr geht es schon besser«? fragte sie hoffnungsvoll.

      »Bald. Willst du nicht vorbeikommen und sie selber fragen?« »Ich weiß nicht, sie ist bestimmt sauer auf mich.«

      »Sicher nicht ohne Grund.«

      »Sie haben recht, ich komme heute vorbei.«

      »Klara wird sich freuen.« Kristian stieg ab und band das Pferd in der Nähe eines Kaffees lose an einen Baum fest, setzte sich und bestellte einen Kaffee. Entspannt schaute er dem Treiben auf der Straße zu. Schließlich machte er sich auf den Rückweg auf. Auf halbem Weg hupte ein Auto hinter ihm. Er ließ es vorbei, Herr Melchior hob grüßend die Hand. Am Haus angekommen, wartete Klara auf ihn, gemeinsam gingen sie in den Stall.

      »Ich bin froh, dass du wieder da bist.«

      »Du hast doch nicht im Ernst daran gedacht, dass ich mit der Polizei zurückkomme?«

      »Woher weißt du, woran ich gedacht habe? Aber du hast recht, hätte ja sein können.«

      »Und was ist mit dir, hast du fleißig positiv gedacht?«

      »Hey, du machst dich lustig über mich.« Sie hieb ihre Fäuste gegen seine Brust. Um ihren Übermut zu bändigen, umfasste er sie so, dass sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte.

      »Kristian küsse mich.« Ihre großen Augen fixierten ihn.

      »Wenn du mehr nicht willst.« Gleichzeitig drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn. »Nein, nicht so, richtig.«

      »Hat dich schon mal ein Junge geküsst?«

      »Nein, ich weiß nicht, wie das ist.«

      »Dann warte, bist du den Richtigen triffst.«

      »Kristian, bitte.« Er ließ sie los.

      »Wenn dein Vater uns so gesehen hätte, was würde er wohl denken?«

      »Er würde denken, Hauptsache meine Tochter ist glücklich.« »Warte bist du gesund bist, dann wird er das nicht mehr denken. Komm, wir gehen ins Haus.« Ein Auto fuhr vor, eine Frau am Steuer, daneben die junge Frau aus dem Dorf. Sie stieg aus, das Auto fuhr wieder fort. Klara blieb stehen.

      »Hallo Klara.«

      »Simone.«

      »Ich habe ein schlechtes Gewissen, ich konnte es nicht mehr ertragen, dass es dir immer schlechter ging.«

      »Und wieso kommst du dann jetzt?«

      »Er«, sie deutete auf Kristian, »sagte, dass es dir besser geht.« »Kristian stimmt das?«

      »Fühlst du dich nicht besser?«

      »Ja«, rief sie und drehte sich im Kreis.

      »Ich fühl mich besser.«

      »Dann kann ich euch ja wohl alleine lassen.« Als er sich umdrehte, sah er, dass der Vater sie beobachtet hatte. Im Gehen hörte er Simone noch sagen, »du siehst so anders aus.«

      »Du meinst ohne Haare?« Als Kristian ins Zimmer trat, fragte der Vater, »was ist passiert?«

      »Klara hat angefangen, positiv zu denken. Sie muss nur daran glauben.«

      »Haben sie ihr das beigebracht?«

      »Wenn ich schon mal hier bin, will ich gerne etwas Positives bewirken. Und was ist mit ihnen, hat Edra sich schon gemeldet?«

      »Nein, ohne ihre Hilfe schaffe ich das nicht.«

      »Ja, das hätten sie sich vorher überlegen müssen. Aber keine Angst, Klara bezwingt ihre Krankheit schon alleine. Sie haben sie doch erlebt, sie ist schon ein anderer Mensch.«

      »Ja, sie haben recht.«

      »Ist Klara morgen lange weg?«

      »Nachmittags ist sie wieder hier.«

      »Dann werde ich anschließend einen Spaziergang mit ihr machen. Sie werden sehen, das hilft ihr.« Im Stillen hatte Kristian die Hoffnung, dass seine Heilungskräfte schon etwas bewirkt hatten.«

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