Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler
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Verärgert sehe ich ihm nach und schnaube. Mist.
Mist. Mist. Mist. Ich will auf gar keinen Fall zu spät zum Kurs kommen an meinem ersten Tag. Aber ich will jetzt auch nicht einknicken und ihn nach Hilfe fragen. Nach wenigen Momenten des Konflikts in meinem Kopf sehe ich Aby und gehe zu ihr.
"Aby, kannst du mich bitte, bitte zum Physikkurs bringen? Ich kann diese doofe Karte nicht lesen und dieser noch doofere Bender hat einfach einen Abgang gemacht." Ich komme mir so hilflos auf dieser Schule vor.
"Ja, klar, kein Problem, ich hab jetzt eh eine Freistunde." Sie verabschiedet sich von ihrer Gruppe an Menschen, bei denen sie eben noch stand.
"Danke, du bist mein Held." Ich stöhne erleichtert und packe meine Karte vom Campus in meinen Rucksack.
"Nicht doch. Aber was sagtest du? Bender?"
"Ja, Bender. Er wollte mich eigentlich zum Physikkurs bringen, aber dann hab ich ihn, anscheinend zu unfreundlich für seine 'durch und durch freundliche Seele', angepampt und dann ist er gegangen. Echt ein Idiot. Dann ist er auch noch zu spät zu unserem Kurs gekommen. Was ist das denn für einer?"
"Ravely, glaub mir, so doof ist Aiden - also Bender - nicht. Er war letztes Jahr der einzige, der sein Buch veröffentlichen konnte. Er hat sogar mehrere Preise dafür bekommen."
Ich hebe meine Brauen und kann meinen Neid nicht verstecken. Bender ist tatsächlich der Letzte von dem ich erwartet hätte, dass er ein Buch veröffentlich hat, womit er sogar Auszeichnungen gewonnen hat.
"Außerdem ist er heiß", zwinkert Aby.
Ich verschlucke mich an meiner Spucke. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Werde ich auch nicht. Aussehen macht keine Leute, sondern Leistungen. "Heiß sein bereinigt den ersten Eindruck auch nicht mehr. Und der ist mehr als schlecht ausgefallen“, blaffe ich deshalb.
"Warum genau magst du ihn jetzt nochmal nicht?" Sie lacht.
Ich muss selbst überlegen. Eigentlich hat er ja nichts Schlimmes getan, außer den Unterricht gestört. Danach wollte er mich sogar zu meinem Kurs bringen, obwohl seiner ein ganz anderer war. Im Großen und Ganzen könnte er bei jeder anderen Person gut abschneiden. Ich kann mir einfach nicht erklären, wieso ich ihn so doof finde.
"Ich mag ihn einfach nicht", meine ich. Mittlerweile komme ich mir tatsächlich einfach selbst bescheuert vor.
"So, hier ist es. Block C. Hier sind immer die naturwissenschaftlichen Kurse. Bis später!" Aby winkt mir noch zu und geht.
Mein Kopf ist voll von Gedanken, die ich nicht kontrollieren kann und ich frage mich abermals, wieso ich Bender -anscheinend Aiden - einfach nicht ab haben kann. Normalerweise habe ich nie wirklich etwas gegen irgendwelche fiktiven Personen gehabt, sie haben mich einfach nur nie interessiert. Ich schiebe den Gedanken 'Aiden' bei Seite und konzentriere mich auf Physik.
Nachdem all meine Kurse um drei Uhr zu Ende sind, gehe ich wieder auf mein Zimmer, um meine Hausaufgaben zu erledigen. Ich mache zuerst die nervigen Hausaufgaben, unter anderem Biologie und Physik und widme mich erst zum Schluss meinen Schreibhausaufgaben. Das Beste kommt bei mir einfach immer erst zum Schluss, so verliere ich die Motivation auch nicht zu schnell.
Ich schreibe über den schweren Abschied von Scar und meinem Dad, wie sie beide weinen mussten. Über das Drama mit Aby und wie ich mich erleichtert und gleichzeitig hintergangen gefühlt habe. Ich schreibe sogar ein paar Sätze über Aiden. Auch, wenn er mir egal ist, beschäftigt er mich auf irgendeine Art und Weise. Ich frage mich, was für ein Buch es ist, das er veröffentlicht hat. Es ist bestimmt ein Krimi, das würde zu ihm passen. Oder vielleicht ist es ein Roman? Nein. Romantik passt ganz und gar nicht zu ihm.
Wieder einmal wundere ich mich über mich selbst, wie schnell ich doch über ihn urteile, obwohl ich ihn überhaupt nicht kenne. Ich war doch sonst nicht so.
Als ich bemerke, dass ich allein über Aiden eine Seite verfasst habe, klappe ich meinen Laptop seufzend zu. Ich muss mich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und da ist Aiden definitiv nicht dabei.
Die Tür geht auf und Aby kommt ins Zimmer herein. Sie hat wie immer ein Lächeln auf den Lippen. "Was würdest du davon halten, wenn ich dich heute Abend mit zu einer Lesung nehme? Da sind total viele coole Leute und du kannst dir coole Geschichten von vielleicht bald - wahrscheinlich nicht - erfolgreichen Autoren anhören."
Viele coole Leute? Ich denke nicht, dass das etwas für mich ist. Allein schon wegen des Adjektivs „viele“.
"Nein, danke. Ich denke, ich bleibe hier und lese ein Buch oder so", winke ich ab.
"Rave, komm schon. Du kannst doch hier nicht an deinem ersten Tag im Zimmer hocken."
"Rave?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Ja, cool, oder? Ist mir heute auf dem Nachhauseweg eingefallen. Ich wusste nicht, ob du schon einen Spitznamen hast, deshalb einfach: Rave. Aber wie auch immer, bitte, komm heute mit. Dann können wir uns ein wenig besser kennenlernen. Bisher wissen wir ja noch nicht so viel voneinander." Ich wundere mich schon fast, dass sie nicht auf Knien rutscht und mich anbettelt. Sie scheint wirklich zu wollen, dass ich mitkomme.
Ich möchte eigentlich wirklich nicht mit. Aber eine Lesung stelle ich mir extrem interessant vor, ich war vorher noch nie auf einer.
Ich seufze ergeben. "Okay."
"Okay?"
"Ja, okay, ich komme mit."
"O, danke, danke, danke! Ich verspreche dir, das wird super! Danach können wir, wenn du Lust hast, noch in eine Bar oder so gehen."
Ich bereue jetzt schon meine Entscheidung. Ich hoffe nur, dass so etwas wie heute nicht öfter vorkommt. Auf gar keinen Fall darf ich mich von der Schule ablenken lassen. Dieses College entscheidet wirklich alles für meine Zukunft.
Nachdem Aby mir ungefähr eine Stunde das Ohr über jegliche Autoren abgekaut hat, die bei diesen Lesungen gewesen sind und heute erfolgreich sind, machen wir uns endlich auf dem Weg zum Café, in dem die Lesung stattfindet.
Wir betreten das Café und sofort fällt mir dieser berühmte Charme von Lesungen entgegen. Ganz vorne ist eine kleine Bühne aufgebaut, davor stehen Stühle in Reihen aufgestellt. Hier können ungefähr dreißig Leute sitzen. Relativ klein für eine Lesung, aber es ist definitiv gemütlich.
"Komm, da hinten sind sie", sagt Aby und winkt zum anderen Ende des Raumes.
Wer, sie? Ich dachte, wir gehen allein. Na, klasse. Auf neue Bekanntschaften habe ich wirklich keine Lust. Ich wusste, ich hätte einfach im Zimmer bleiben sollen.
Sie führt mich zu einer Gruppe von jungen Männern und alle sehen mich an, als wäre ich irgendein Tier im Zoo. "Rave, das ist Noah." Sie deutet auf einen etwas kleinen Kerl mit blond gefärbten Haaren.
Er streckt mir mit einem sehr sympathischen Lächeln die Hand entgegen. "Hallo, Rave."
Ich schüttle lächelnd