Hundeglückskeks. Sigrid Ellenberger

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Hundeglückskeks - Sigrid Ellenberger

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      „Warum zögern, wenn alles stimmt?“

      „Susi, ich bin gerade mal seit vier Monaten geschieden.“

      „Also kannst du getrost wieder heiraten!“

      „Mal sehen. So eilig habe ich es nicht damit. Wie sieht es aus, hast du Lust auf einen Tee?“

      „Ich dachte schon, du fragst nie! Natürlich. Ich liebe Tee.“

      Frauchen lacht und die beiden haken sich unter und gehen zum Haus. Ich komme mit, schließlich bin ich der Hütehund.

      „Kinder, kommt ihr mit hoch oder wollt ihr noch weiter spielen?“

      „Ich will einen Kakao.“ Julia kann mittlerweile schon richtige Sätze sprechen.

      „Na dann komm mal mit, mein Schatz.“

      „Dann will ich auch einen.“

      Swenja hüpft gutgelaunt hinterher.

      Herrlich, meine Herde ist wieder zusammen. Dann geht es mir richtig gut.

      In unserem Haus angekommen, lege ich mich direkt in mein Körbchen. Mann, war das anstrengend heute. Ich ruhe mich nur kurz aus. Denke ich - und fange sofort an zu träumen ….

      Vor ein paar Monaten, als Frauchen, die Kinder und ich hier eingezogen sind, habe ich auf einer Entdeckungstour ein richtig leckeres Fleischbällchen gefressen. Mmmmh. Aber ein paar Stunden später ging es mir echt hundeelend, weil das Fleischbällchen, wie sich herausstellte, irgendein Gift war. Und da brachte mich mein Frauchen zu Doktor Martin Kolb, meinem Tierarzt. Bis dahin war es immer Herrchens, also Ex-Herrchens Job, mich zum Tierarzt zu bringen. Ja, ich bin schuld daran, dass die beiden sich kennengelernt haben. Und während ich Bauchkrämpfe und einen sagenhaften Brechdurchfall hatte, haben die beiden sich ineinander verliebt. Was ja eigentlich ganz praktisch ist, weil ich so richtig viel Zeit mit meiner geliebten Lucy verbringen kann.

      Mein Ex-Herrchen kommt auch noch ab und zu vorbei, aber nur noch, um die Mädchen abzuholen, nicht mehr, um mich zum Arzt zu begleiten. Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte Ex-Herrchen mit Carol, die kurzfristig bei Inge auf unserem Hof wohnte, ein Verhältnis. Was immer das sein mag. Ich glaube, Ex-Herrchen hatte Frauchen und Carol als Frau.

      Keine Ahnung, was so verwerflich daran ist, wenn ein Mann zwei Frauen hat. Ich meine, ich erlaube mir ja auch mal an anderen Hündinnen zu schnuppern, auch wenn ich Lucy wirklich mag. Die Menschen nennen das wohl Treue, wir Hunde sind da nicht so kleinlich …

      Paradiesisch

      Ich wache kurz auf und stelle fest, dass Susi in der Zwischenzeit wohl gegangen ist. Schade. Aber ich glaube sowieso, dass ich schon alle Leckerlis bekommen habe. Wahrscheinlich ist sie direkt zum nächsten Futterplatz gefahren und kauft mir neue. Gut so.

      Gerade ist es hier für mich das Paradies auf Erden. Meine ganze Herde ist da. Swenja und Julia haben Kindergartenferien und Frauchen ist auch den ganzen Tag hier. Ich glaube, ihr Auto, so eine ganz alte rostige Ausgabe eines Vierräders, läuft auch nicht mehr. Wunderbar, so sind wir alle zusammen und ich kann völlig entspannt hier liegen und vor mich hin träumen.

      „Kinder, los, zieht euch an, wir fahren noch mal ins Gewerbegebiet nach einem neuen Wagen schauen. Robert, du bleibst schön hier und passt auf.“

      Die Kinder ziehen sich die Schuhe an und schlüpfen in ihre Jäckchen, Frauchen nimmt ihre Tasche, packt den Schlüssel und zieht die Tür hinter sich ins Schloss.

      „Halt!“, belle ich den drei Davoneilenden hinterher.

      Fahren? Ich dachte, das Auto fährt gar nicht mehr? Ist das nicht kaputt?

      Im Hof höre ich Frauchen mit Inge reden.

      „Danke, dass ich dein Auto haben kann. Ich verspreche dir, dass ich mir schnellstmöglich ein neues besorge.“

      „Kein Problem. Wo ist Robert?“

      „Der ist oben. Der pennt eh den ganzen Tag, da macht es ihm nichts aus, wenn er mal alleine ist. Wahrscheinlich merkt er es nicht einmal!“

      HALLO!

      Ich schlafe nicht! Ich bin ein Hund, da döst man höchstens mal ein bisschen. Und: Es macht mir sehr wohl etwas aus, alleine zu sein. ICH HASSE ES!

      Zur Untermalung all meines Elends jaule ich ein wenig.

      Vielleicht hat ja Inge ein Herz und lässt mich raus?

      „Hauptsache, er geht nicht wieder in den Schuppen und frisst Rattengift“, sagt diese anstelle eines Befreiungsversuchs.

      So ein Pech aber auch. Habe ich gerade von Paradies gesprochen? Die Hölle ist das!

      Wenn ich Langeweile habe, kommen mir immer die witzigsten Ideen. Ich könnte ja mal nachschauen, was in der Küche so an Fressbarem steht. Groß genug bin ich schließlich. Ich tapse also zur Ablage und recke mich ein bisschen. Hmmm. Nudelauflauf. Das riecht ja lecker. Ob ich mal …?

      Ich glaube, Frauchen hat das extra für mich stehen lassen. Sie weiß ja schließlich, wie groß ich bin und wenn ich etwas nicht haben darf, packt sie es für gewöhnlich in den Schrank. Aber wenn das so offen da steht!

      Hmmmm. Schmatz. Das riecht nicht nur lecker, schmatz, das schmeckt auch lecker. Hmmmm. Nudeln, Fleisch und Tomatensauce. Fein. Aber leider schon leer.

      Ich lecke mir genussvoll die Nase, weil ich so noch ein bisschen länger den Geschmack bewahren kann und schaue dann mal nach, was noch so alles da ist.

      Da steht eine Tüte. Ein tolles Versteckspiel. Was da wohl drin ist? Robert, alter Kamerad, das erfährst du nur, wenn du rein schaust. Gut, mache ich. Das ist ganz schön schwer. Aber Frauchen findet Kopfarbeit für mich extrem wichtig. Daher gebe ich mir alle Mühe, diese Tüte aufzubekommen. Und ich brauche wirklich den vollen Einsatz: Krallen, Nase, Zähne – aber ich bekomme sie auf.

      Was ist das denn? Ganz weich und kuschelig. Eine neue Decke für mich? Ja, Frauchen, die Überraschung ist dir gelungen. Ich ziehe meine neue Decke in mein Körbchen und lege mich darauf. Ein bisschen stolz bin ich schon auf mich. Und mit diesem Gedanken schlafe ich ein, äh, also ich döse ein wenig ….

      „Robert!“

      Himmel, was ein Gebrüll. Was ist denn hier los?

      Oh, Frauchen und die Kinder sind wieder da. Mein Schwanz fängt automatisch an zu wedeln, weil ich mich eigentlich freue. Eigentlich. Wenn nur Frauchen nicht so hysterisch herumbrüllen würde! Also bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich mich freue.

      „Ich glaube, ich träume!“

      „Mama, was ist denn los?“ wollen die Kinder von Frauchen wissen.

      „Robert, du UNMÖGLICHER Köter!“

      Oha! „Köter“ ist nicht gerade ein Kosewort, so viel ist mir klar. Aber was hat Frauchen nur?

      „Kinder, Robert hat unser Abendessen gefressen.“

      Ich

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