Das Dorf der Frauen. null Y.K.Shali

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Das Dorf der Frauen - null Y.K.Shali

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style="font-size:15px;">      »Unglaublich! Man kann diese Welt einfach nicht verstehen! Im Ausland gibt es Geld, aber keine Frauen, und wenn es eine gibt, will sie für „fünf Minuten“ dein ganzes Vermögen. Hier dagegen …«

      Kurz vor ihrem Haus, das die Frau schon von Weitem mit Sorge beobachtet hatte, bleib sie erschrocken stehen, ließ abrupt den Koffer fallen und ihren Mann unvermittelt auf der Straße allein. Während sie eilig auf die offen stehende Türe zu lief, schrie sie aufgebracht:

      »Die Haustür hatte ich von außen abgeschlossen. Oh Gott, mein Kind?!...«

      Weinend und dabei laut den Namen ihres Sohnes rufend, durchsuchte sie das ganze Haus samt allen Ecken. Paralysiert von so vielen bizarren Nachrichten, vom Verschwinden seines Sohnes sowie von dem Geschrei seiner Frau, blieb der besorgte Vater erst eine Weile regungslos stehen, dann begab er sich wortlos überall im Haus an die Orte, an denen der Junge sich eventuell versteckt haben könnte. Nirgendwo war aber auch nur eine Spur von ihm zu sehen. Nach langer Zeit vergeblichen Suchens ging er schließlich in eine Abstellkammer, in der er früher seine wichtigen Werkzeuge deponiert hatte. Er kramte da hastig herum, nahm ein Päckchen in die Hand und öffnete es vorsichtig. Eine alte Pistole glänzte vor seinen Augen. Sein linker Nasenflügel begann vor lauter Nervosität pausenlos zu zucken. Kurz darauf, ohne genau über seine Tat nachzudenken, eilte er zur Haustüre. Als er die Gasse betrat, hob er seine Pistole hoch, schoss einmal in die Luft und brüllte drohend:

      »Ihr Schlampen, gebt mir meinen Sohn zurück, sonst wird hier Blut fließen!...«

      Kapitel 3

      Als die Nachbarin des ersten Hauses von der rechten Seite den Pistolenknall und darauf das Gebrüll ihres Nachbarn vernahm, beendete sie die Lauscherei an der Wand und rannte neugierig in den Garten. Von der Frau des wütenden Nachbarn, die seit einigen Minuten andauernd nach ihrem Sohn schrie, war nichts mehr zu hören. Sie wandte ihren Kopf zu ihrer Nachbarschaft auf der rechten Seite. Diese Nachbarin stand im Garten, sobald sie sie sah, sagte sie belustigt:

      »Oh, oh! Was ist denn in den gefahren? Hoffentlich hat er nicht seine verrückte Frau erschossen!»

      Sie schaute noch mal vorsichtig nach links in den Garten, um sicher zu sein, dass die andere Nachbarin nicht da wäre. Dann wandte sie sich wieder nach rechts und flüsterte leise:

      »Nein. Mit ihr hat er noch kein Problem. Asche über sein Haupt, der Ehrlose! Anscheinend hat er seine Männlichkeit im Ausland liegen lassen. Dafür hat er aber nun eine Pistole in der Hand! Warte ab, gleich geht es los! Wir werden hier im Dorf einen Krimi live erleben!«

      »Ach, ja? Hast du ihn wirklich schon aufgegabelt?«

      Die Nachbarin des ersten Hauses von der rechten Seite fühlte sich missverstanden, daher sprach sie etwas lauter:

      »Nein. Das meinte ich nicht.«

      Ihre Nachbarin begann sie scherzhaft zu tadeln:

      »Das ist aber unfair. Er sollte bis heute Abend seiner eigenen Frau gehören. Erst dann wärest du an der Reihe. Oh, oh! Du hast die Regeln gebrochen. Also, ich bin vor dir dran!«

      Die missverstandene Nachbarin ging näher an den Zaun und erklärte:

      »Nein, meine Liebe! Es ist nicht so, wie du denkst. Der Versager hat sich nicht einmal für fünf Minuten seiner armen Frau gewidmet. Seitdem sie nach Hause gekommen sind, rufen sie ununterbrochen nach ihrem Söhnchen. Anscheinend hat ihn sich eine von uns geschnappt.«

      »Oh, was für ein fürsorglicher Vater! Vielleicht hat er Angst, sein Sohn würde es nicht hinter sich bringen können?«

      »Hahaha… Ich gönne den Jungen jeder, die ihn aufgegabelt hat.«

      »Nein. Gott möge geben, dass er ihr nicht wohl bekommt! Ich hatte für ihn einiges geplant. Schade! Sehr schade! Eine Schlawinerin ist mir da zuvorgekommen.«

      »Sei nicht traurig, meine Liebe! Früher oder später werden wir auch einmal an der Reihe sein! Wichtig war es, ihn überhaupt aufzugabeln. Seine Mutter hat ihn mit ihren Argusaugen nie unbeobachtet gelassen. Ständig hat sie ihn bewacht. Hahaha… Die arme Mutter wollte nicht wahrhaben, dass ihr Söhnchen ein Mann geworden ist.«

      »Schlawinerin! Du lachst so beglückt! Kann es sein, dass du das gemeistert hast? Er sei dir gegönnt! Sag´ mir bloß die Wahrheit!«

      »Nein. Ich schwöre es dir bei Gott! Wenn du es mir nicht glaubst, komm´ schnell rüber und guck´ bei uns nach!«

      »Ach, dummes Zeug! Selbstverständlich glaube ich dir. Schade! Also, auch du hast ihn, wie ich, verpasst? Unter uns gesagt, egal wer diese Schlawinerin auch ist, sie wird uns ihren Fang nicht so schnell herausgeben. Schade, schade! Ich wäre so gerne die Erste gewesen, die ihm die Liebeskunst beigebracht hätte!«

      »Hahaha… Was weißt du, meine Liebe! Er war nicht so ahnungslos, wie du ihn dir vorstellst!«

      »So?! Hattest du doch schon was mit ihm?«

      »Ich leider nicht. Hast du wirklich nichts mitgekriegt? Genau seitdem seine Mutter mit seiner lieben Tante nicht mehr redet, passt sie verstärkt mit all ihren Sinnen auf ihn auf.«

      »Wieso das?«

      »Man sagt, sie wäre mit ihrem Söhnchen bei seinen Großeltern zu Besuch gewesen. Offensichtlich war ihre Schwägerin mit ihrem Töchterlein auch da. Sie redete ahnungslos mit der Schwiegermutter, als sie hörte, dass ihr Söhnchen laut „Haa! Haaa! Haaa!“ stöhnte. Daraufhin ging sie ins Schlafzimmer der Schwiegereltern und sah dort das, was sie nicht sehen sollte und wollte; das Töchterlein vom Tantchen fummelte am Pimmel des Jungen und das Tantchen schaute anscheinend dabei zu!...«

      »Um Gotteswillen! Das ist ja fast ein Inzest! Ja, eine Sünde ist das!«

      »Jaaa. Dieses Tantchen hat nicht alle Tassen im Schrank. Seitdem wir sie wegen der Geschichte mit ihrem Mann bestraft haben, hat sie sich total verändert.«

      »Oje! Oje! Das hat man davon, wenn man jahrelang keinen Sex gehabt hat.«

      »Genau so ist das. Leute, die nicht ab und an richtigen, ausgiebigen, alles erfüllenden Sex erleben, ticken nicht richtig! Aber selbst schuld! Wer hindert denn eine verheiratete Frau daran, mit einem anderen Mann heimlich zu schlafen, wenn der eigene Ehemann langfristig nicht da ist oder es nicht richtig machen kann? Der liebe Gott bestimmt nicht. Nur die eigene Dummheit.«

      »Eine große Portion Feigheit auch, oder?«

      »Das auch. Aber ich meine, warum sollten wir mit unserem Leib Schindluder treiben? Warum sollten wir in sexueller Askese leben? Um am Ende Depressionen zu bekommen und Antidepressiva zu schlucken? Unser kurzes Leben ist nur eine Prüfung, meine Liebe! Der liebe Gott hat uns auf die Erde geschickt, um zu prüfen, ob wir überhaupt fähig dazu sind, glücklich zu sein. Diejenigen, die es in diesem Leben nicht schaffen, werden in einem anderen Leben nicht ins Paradies gelassen. Warum auch? Um dort Trübsal zu blasen und den Anderen die Lust auf Wonne, auf Genuss und auf alles Himmlische zu verderben?«

      Als der bewaffnete Mann auf der Straße merkte, dass die Nachbarschaft den Pistolenknall und sein Gebrüll einfach ignorierten und niemand aus dem Haus herauskam, wurde er immer wütender und schrie noch lauter:

      »Ich mache euch das Leben zur Hölle, ihr Schlampen! Habt

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