Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern. Cedrina Lautenfeld

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Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld

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in vorzeitig zum Flughafen fahren. Die S-Bahn ratterte über die Gleise. An diesem Morgen befanden sich nicht so viele Fahrgäste wie sonst in den Waggons, denn es waren immer noch Schulferien in Hamburg, die viele Familien dazu nutzen die Stadt zu verlassen.

      Am Bahnhof Ohlsdorf stieg René aus und wechselte das Verkehrsmittel. Wer von hier aus zum Flughafen wollte, musste den Bus oder ein Taxi nehmen. Die vom Hamburger Senat geplante S-Bahnanbindung war noch in der Vorbereitungsphase. Die Shuttle-Busse vom Bahnhof Ohlsdorf zum Flughafen verkehrten alle 10 Minuten. Daher musste René nicht lange auf seinen Anschluss Bus warten.

      Neben ihm standen mehrere Personen mit Koffern. Plötzlich hörte er jemanden Spanisch sprechen und blickte auf. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern, eines davon ein hübsches, fröhliches Mädchen, stand dicht neben ihm. Auch wenn René kein Wort von dem verstand, was die einzelnen Familienmitglieder zueinander sagten, so war ihm dennoch klar, dass alle sehr aufgeregt waren wegen der bevorstehenden Flugreise.

      Der Bus kam. René half unaufgefordert den Eltern, der Spanisch sprechenden Familie, ihre schweren Koffer in den Bus zu heben. Dankbar schauten sie ihn an mit ihren braunen Augen, der von Natur aus braunen Haut und den schwarzen Haaren. Beide Eltern bedankten sich mit dem Wort „Danke“, dass beide mit starkem Akzent aussprachen. René nickte freundlich und stieg ebenfalls in den Bus. Der freundliche Blick der Eltern hatte etwas Exotisches und faszinierendes an sich gehabt, dass René nicht genauer bestimmen konnte. Auf jeden Fall konnte er ein bißchen mehr die Faszination dieses Kontinents verstehen, zu dem Cassandra eine offensichtlich starke Beziehung hatte. Cassandra, er musste lächeln, sie hätte sicher sofort Kontakt zu dieser Familie aufgenommen und fröhlich mit dem kleinen Mädchen geplaudert. Schade, dachte René, dass ich kein Spanisch spreche.

      Der Bus hielt am Abflugterminal und alle Fahrgäste stiegen aus. René half erneut der Spanisch sprechenden Familie mit ihren Koffern und schlenderte dann zum Check-in Schalter. Doch nach einem Blick auf die Uhr war ihm klar, dass es nicht sinnvoll war, hier jetzt schon zu stehen und auf Cassandra zu warten. Also vertrieb er sich die Zeit bis zum verabredeten Zeitpunkt mit einem Schaufensterbummel. Doch die Auslagen interessierten ihn nicht wirklich, weshalb er alle 5 Minuten auf seine Armbanduhr sah. Dann endlich war es soweit. Zielstrebig machte er sich auf den Weg zum, von Cassandra genau bezeichneten, Check-in Schalter.

      Cassandra hatte sich ein Taxi gerufen. Sie wollte mit dem schweren Koffer nicht den Bus und danach die S-Bahn besteigen. Emilie wartete mit ihr vor dem Wohngebäude, in dem sich ihre Studentenwohnung befand. „Gute Reise und schreibe mir bitte eine Karte“, sagte Emilie etwas nervös. Dann umarmte sie ihre Freundin und drückte ihr ein kleines Küsschen auf die Wange. Emilie fiel es schwer, genauso wie René, wenn auch aus anderen Gründen, drei Wochen auf die Freundin verzichten zu müssen.

      Cassandra war auch nervös und auch ihr fiel es schwer jetzt von Emilie für drei Wochen Abschied zu nehmen. Sie umarmte ihre Freundin und bestätigte dann, „versprochen ich schicke Dir eine Karte. Vielleicht auch noch eine zweite, wenn ich die Zeit dazu finde. Michael hat nämlich schon angekündigt, dass sein Schwager José für uns ein umfangreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm vorbereitet hat.“ Sie lächelte Emilie aufmunternd an.

      Dann kam das Taxi. Der Fahrer lud Cassandras Koffer ein und setzte sich wieder auf den Fahrersitz. Cassandra stieg zu ihm ins Taxi, nannte den Zielort der Fahrt und schaute noch schnell einmal durch das Autofenster zu Emilie. Emilie stand auf dem Bürgersteig und winkte zum Abschied. Der Taxifahrer kannte den Weg zum Flughafen sehr gut und brachte Cassandra auf dem kürzesten Weg zum Ziel. Sie bezahlte und stieg aus.

      Nachdem der Taxifahrer ihr den schweren Koffer auf den Bürgersteig gestellt hatte und wieder mit seinem Taxi verschwunden war, ging Cassandra langsam mit ihrem schweren Koffer in das Abflugterminal hinein. Sie bedauerte so viele Dinge in ihren Koffer gelegt zu haben, aber auf die Geschenke für Michaels Kinder wollte sie nicht verzichten. Zum Glück hatte sie einen praktischen Griff und Rollen an ihrem Koffer, die es ihr ermöglichten den Koffer leicht zu transportieren.

      Nach nur wenigen Schritten traf sie auf ihre Eltern. Nach einer liebevollen Begrüßung gingen sie gemeinsam zum Check-in Schalter ihrer Fluggesellschaft. Cassandra hatte Glück. Ihre Fluggesellschaft akzeptierte ohne Aufpreis ihren schweren Koffer. Nach Prüfung des Reisepasses durch die Mitarbeiterin der Fluggesellschaft, erhielten sie die Bordkanten mit ihren Sitzplatznummern und das Abfluggate genannt. Ihre Koffer wurden von Hamburg nach Mexiko-Stadt durchgecheckt, auch wenn sie erst in Frankfurt ihren Flieger nach Mexiko-Stadt besteigen würden. Nur noch mit ihrem Handgepäck an der Hand machte sich Cassandra sofort mit den Augen auf die Suche nach René.

      Schon von weitem konnte René Cassandra sehen. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, der bei jeder Bewegung ihres Körpers wippte. Als Cassandra René sah, lief sie auf ihn zu, umarmte und küsste ihn. Dann stellte sie ihn ihren Eltern vor. Charmant und sehr höflich begrüßte er ihre Eltern. Höflich plauderte René mit ihnen über ihre bevorstehende Reise. Er fragte nach Ausflugszielen und besonders sehenswerten Orten. Cassandras Eltern waren erfreut ihren netten und höflichen Freund kennenzulernen. Sie hatten aber auch Verständnis dafür, dass er vor Abflug noch ein paar Minuten mit Cassandra allein sein wollte und ließen ihn nun wieder allein mit ihrer Tochter reden.

      René wendete sich Cassandra zu und gab ihr sein Geschenk. Cassandra war überrascht. „Ein Geschenk für mich? Wozu das denn?“, sie schaute René fragend an. „Du hast doch in 10 Tagen Geburtstag. Ich möchte Dir eine Freude machen und hoffe, dass Du auch in Mexiko an mich denkst.“ Renés Herz schlug heftig. Er lächelte Cassandra zärtlich an. Es war so schön sie noch einmal zu sehen. Ihre Stimme zu hören, ihren Duft in der Nase zu haben und sie umarmen und küssen zu können.

      „Danke. Ich verspreche Dir dieses Geschenk erst an meinem Geburtstag zu öffnen und ich vermute, dass ich in Mexiko oft, viel zu oft an Dich denken werde.“ Cassandra schluckte und senkte den Kopf. Ihr Herz schlug schnell, viel zu schnell und sie spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten.

      Als sie René wieder ansah, liefen ihr die ersten Tränen über die Wangen. Sie brauchte René nicht mehr sagen, dass es ihr schwer fiel jetzt weg zu fliegen, er konnte es nur allzu deutlich in ihrem Gesicht sehen. Vorsichtig wischte er ihre Tränen weg und küsste sie zärtlich, dann sagte er, „ich liebe Dich.“ Bevor auch in seinen Augen Tränen standen.

      Wortlos nahm er sie ihn seine Arme und hielt sie fest an sich gedrückt. Sie hörte wie sein Herz laut pochte. Es fühlte sich so gut an, von ihm umarmt und geküsst zu werden. Sie sah ihn an und bemerkte die Tränen in seinen Augen. Dieses Zeichen von echtem tiefem Gefühl, machte es ihr noch schwerer ihn zu verlassen.

      Doch als ihr Flug aufgerufen wurde, musste sie sich schweren Herzens von ihm lösen. Sie küssten sich noch einmal, dann ging Cassandra schnell in Richtung Sicherheits- und Passkontrolle. Bevor sie sich in die Schlange der wartenden Fluggäste vor ihr einreihte, blickte sie noch einmal zurück zu René. Er stand wie angewurzelt da, hob die rechte Hand zum Abschied und versuchte zu lächeln. Doch das fiel ihm schwer. Ihm war nur noch zum Weinen zu mute. Aber Tränen rannen ihm nicht über die Wangen.

      Cassandra hob auch ihre rechte Hand und winkte ihm ein letztes Mal zu. Dann versuchte sie sich auf die Abflugformalitäten zu konzentrieren. Ihre Eltern standen hinter ihr und hatten mitbekommen, wie schwer ihr der Abschied von René fiel. René verfolgte Cassandra mit den Augen bis er ihren wippenden blonden Pferdeschwanz nicht mehr sehen konnte. Er ging zur Aussichtsplattform des Flughafens. Auf dem Weg dorthin schritt er durch lange Flure, vorbei an wartenden Fluggästen und dann durchschritt er diagonal die große Abflughalle.

      Am Ende der Halle befanden sich mehrere Rolltreppen, die über zwei Ebenen hinweg die Gäste nach oben transportierten. Nach der zweiten Treppe benötigte René nur noch wenige Schritte bis zur Drehtür, die ihn zur Aussichtsplattform leitete. Er ging bis zum Geländer und suchte nach dem Flugzeug der Fluggesellschaft mit der Cassandra

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